Revolution im Gesundheitswesen: KI wird zum Experten für Schluckstörungen!

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FAU Erlangen-Nürnberg entwickelt KI-gestütztes Tool zur Analyse von Röntgenbreischluckaufnahmen zur Verbesserung der Schluckdiagnostik.

FAU Erlangen-Nürnberg entwickelt KI-gestütztes Tool zur Analyse von Röntgenbreischluckaufnahmen zur Verbesserung der Schluckdiagnostik.
FAU Erlangen-Nürnberg entwickelt KI-gestütztes Tool zur Analyse von Röntgenbreischluckaufnahmen zur Verbesserung der Schluckdiagnostik.

Revolution im Gesundheitswesen: KI wird zum Experten für Schluckstörungen!

In den letzten Jahren hat die Forschung zur Analyse von Schluckvorgängen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) an Bedeutung gewonnen. Dabei stehen insbesondere neurologische Erkrankungen im Fokus, die zu Schluckstörungen führen, wie etwa Parkinson und Schlaganfälle. Informatiker der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) entwickeln ein innovatives Tool zur automatisierten Auswertung von Röntgenbreischluckaufnahmen, wobei das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 390.000 Euro gefördert wird. Ziel dieser Entwicklung ist die objektivere und präzisere Analyse des Schluckvorgangs, insbesondere bei älteren Menschen und Menschen mit Parkinson. Schlucken ist normalerweise ein automatischer Prozess, jedoch treten bei bestimmten Patientengruppen häufig Störungen auf, die zu ernsthaften Komplikationen wie Aspiration führen können, besonders bei Parkinsonpatienten. FAU berichtet, dass Röntgenbreischluckvideos den Weg des Nahrungsbreis von der Mundhöhle bis zum Magen visualisieren. Aktuell erfolgt die Auswertung dieser Videos manuell und ist damit subjektiv sowie fehleranfällig.

Das KI-gestützte Verfahren, das die FAU entwickelt, soll in der Lage sein, Videos automatisch zu analysieren und anatomische Orientierungspunkte zu identifizieren. In der ersten Projektphase werden neuronale Netze mit anatomischen Daten trainiert. Ein weiterer Schritt wird die Verfolgung des Nahrungsbreis im Zeitverlauf sowie die Erkennung von Rückständen sein. In der letzten Phase sollen die gesammelten Daten in ein standardisiertes Raster übertragen und in einem Bologramm dargestellt werden. Diese Bologramme werden eine schnellere Entscheidungsfindung in der klinischen Praxis ermöglichen und könnten maßgeblich zur Etablierung von Röntgenbreischluckstudien im deutschen Gesundheitswesen beitragen.

Schluckstörungen und neue Technologien

Schluckstörungen, auch Dysphagien genannt, stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar. Prof. Kerstin Bilda von der Hochschule für Gesundheit in Bochum hebt hervor, dass diese Störungen oft zu Lungenentzündungen führen können. In einem internationalen Forschungsprojekt wurden zusätzliche Technologien zur Überwachung von Schluckstörungen in Betracht gezogen. In Japan wurde beispielsweise ein tragbares Nackenband entwickelt, das KI nutzt, um Schluckvorgänge zu quantifizieren und Vitaldaten zu überwachen. Diese Daten umfassen Schluck- und Atemgeräusche sowie Informationen über den Nackenwinkel und die Pulsfrequenz. HN NRW weist darauf hin, dass das Gerät zur Unterstützung zu Hause und in der Therapie eingesetzt werden kann und Empfehlungen für die Nahrungsaufnahme ableitet.

Die Anwendung des Nackenbands soll in Japan bald in Kliniken getestet werden, während in Deutschland Daten von Personen ohne Schluckprobleme erhoben werden, um Normdaten zu erstellen. Die potenziellen Einsatzbereiche des Geräts könnten in der Logopädie, Neurologie und Geriatrie liegen und würden durch eine Kooperation mit japanischen Forschern auch über nationale Grenzen hinweg gestärkt werden.

Die Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Medizin

Der Einsatz von KI in der medizinischen Diagnostik zeigt sich nicht nur bei der Analyse von Schluckvorgängen. Die Digitalisierung ermöglicht es, große Datenmengen effektiv zu nutzen, wodurch die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und die Individualisierung von Therapien profitieren. Laut Fraunhofer IKS sind KI und Big Data Schlüsselbegriffe der zukünftigen Medizin. Ein intelligentes Datenmanagement findet Anwendung in Bereichen wie klinischer Entscheidungsfindung, robotergestützter Chirurgie und medizinischer Bildverarbeitung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklungen im Bereich der KI-gestützten Schluckdiagnostik nicht nur die Servicequalität im Gesundheitswesen verbessern, sondern auch potenziell Leben retten können. Die laufenden Projekte und Technologien zeigen das Potenzial von KI zur Revolutionierung der medizinischen Diagnosen und Behandlungen.