Revolution in der Medizingeschichte: Neues Projekt an der Uni Bamberg!

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Die Uni Bamberg erhält über 1,2 Millionen Euro für das Horizon-Europe-Projekt StoryPharm zur Erforschung historischer Heilungsnarrative.

Die Uni Bamberg erhält über 1,2 Millionen Euro für das Horizon-Europe-Projekt StoryPharm zur Erforschung historischer Heilungsnarrative.
Die Uni Bamberg erhält über 1,2 Millionen Euro für das Horizon-Europe-Projekt StoryPharm zur Erforschung historischer Heilungsnarrative.

Revolution in der Medizingeschichte: Neues Projekt an der Uni Bamberg!

Das Projekt StoryPharm, das von der Universität Bamberg geleitet wird, erhält mehr als 1,2 Millionen Euro Förderung im Rahmen des Horizon-Europe-Programms. Starten wird das Projekt im Herbst 2024 und es ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt. Ziel von StoryPharm ist es, historische und aktuelle Heilungsnarrative zu verknüpfen, um die moderne Medizin zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden vier Promotionsstellen für Doktorandinnen und Doktoranden in Bamberg besetzt.

Unter der Leitung von Prof. em. Dr. Ingrid Bennewitz vom Zentrum für Mittelalterstudien wird das Projekt die vormodernen Health Humanities als relevantes Forschungsfeld etablieren. Die Grundidee sieht Medizin als Erzählkunst vor, die das Vertrauen zwischen Heilenden und Patienten fördern kann. Das Gesamtbudget des Projekts beläuft sich auf 4,1 Millionen Euro, wobei die Universität Zypern als koordinierende Institution fungiert.

Internationale Kooperation und Forschung

Das Netzwerk von StoryPharm umfasst renommierte Partneruniversitäten wie Lund, Salerno und Cardiff sowie nicht-akademische Partner wie AVVA Pharmaceuticals, die Staatsbibliothek Bamberg und das Germanische Nationalmuseum. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist die Planung von Fachseminaren, Schulungen und Entsendungen an Partneruniversitäten und außeruniversitäre Einrichtungen. Insgesamt sollen 19 Dissertationen gefördert werden, welche aktuelle Diskurse in der Medizin, Kultur und Gesellschaft berücksichtigen.

Im Rahmen der Promotionsprojekte werden unterschiedliche Themen behandelt, darunter kunsthistorische Analysen, literaturwissenschaftliche Studien sowie kulturhistorische Arbeiten zu Krankheit und Heilung. Beispielsweise wird die Doktorandin Alexandra Lembke-Ross Mythen um mittelalterliche Heilerinnen untersuchen. Die betreuenden Professoren in Bamberg, darunter Prof. Dr. Gesine Mierke und PD Dr. Katharina Schüppel, werden die jungen Wissenschaftler auf ihrem Weg unterstützen.

Doktorandenstellen und Bewerbung

Die StoryPharm-Initiative plant, insgesamt 19 PhD-Stellen zu vergeben, die unter dem Ausbildungsthema „Storytelling as Pharmakon in Premodernity and Beyond“ stehen. Diese Stellen umfassen auch spezielle Positionen im Bereich der mittelalterlichen Kunstgeschichte, die zwischen Juni und August 2025 beginnen sollen. Die Bewerbungsfrist für die genannten Positionen läuft vom 15. Oktober bis 15. Dezember 2024. Interessierte müssen ein Forschungsantrag zu den thematischen Schwerpunkten einreichen.

Besondere Forschungsprojekte, die im Rahmen der Promotionsstellen angeboten werden, behandeln unter anderem die bildlichen Narrative der Arzneikunde in Dioscorides’ „De materia medica“ und die Ökologien des Heilens in mittelalterlichen medizinischen Manuskripten. Die internationalen Reisemöglichkeiten und die transdisziplinäre Perspektive sollen es den Doktoranden ermöglichen, tiefere Einblicke in die Materie zu gewinnen und das Feld der Gesundheitswissenschaften voranzutreiben.

Die Relevanz der Mittelalterforschung in Verbindung mit modernen Gesundheitsfragen eröffnet neue Perspektiven auf Mensch und Medizin. Dies bekräftigte Prof. Bennewitz in einem aktuellen Interview mit Medieval Art Research, wo sie die Wichtigkeit von narratives in der Heilkunst unterstrich.