Therapiekonferenz: Neue Wege zur Heilung traumatisierter Kinder!
Am 26. September 2025 fand an der KU Ingolstadt der 2. TF-KVT Therapeut:innen-Tag statt, fokussiert auf traumatisierte Kinder.

Therapiekonferenz: Neue Wege zur Heilung traumatisierter Kinder!
Am 26. September 2025 fand an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt der zweite TF-KVT Therapeut:innen-Tag statt. Die Veranstaltung wurde vom Lehrstuhl für Klinische und Biologische Psychologie unter der Leitung von Prof. Dr. Rita Rosner organisiert. Ihr Ziel war es, nachhaltige Hilfe für traumatisierte Kinder und Jugendliche zu bieten und ein stabiles Netzwerk für Therapeuten zu schaffen. Laut ku.de nahmen rund 50 Personen vor Ort in Eichstätt teil, während 35 weitere Teilnehmer online via Zoom präsent waren.
Ein wesentlicher Bestandteil des Programms war die Initiierung zweier bedeutender Forschungsprojekte im Bereich der Traumatherapie, die bereits 2019 begonnen wurden: BETTER CARE und BESTFORCAN. Auch das Abschlusstreffen dieser Projekte, das im Vorjahr stattfand, half, ein bundesweites Netzwerk für TF-KVT ausgebildete Therapeuten zu etablieren. BETTER CARE konzentriert sich speziell auf unbegleitete junge Geflüchtete, während BESTFORCAN sich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigt, die körperliche oder sexuelle Gewalt sowie Vernachlässigung erfahren haben.
Highlights der Veranstaltung
Prof. Dr. Rita Rosner eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsreferat über die entscheidenden Faktoren für erfolgreiche Weiterbildungen in diesem Bereich. Ergänzend dazu thematisierte Dr. Alexander Tewes die wiederkehrenden Themen in der traumafokussierten Supervision. Eine Präsentation von Prof. Dr. Elisa Pfeiffer lieferte wissenschaftliche Nachweise zur Wirksamkeit des gestuften Versorgungsansatzes im Projekt BETTER CARE. Zudem stellte PD Dr. Naser Morina Perspektiven aus einem schweizerischen Forschungsprojekt zu niederschwelligen psychologischen Interventionen vor.
Die Veranstaltung umfasste auch praktische Workshops in Kleingruppen, die am Nachmittag stattfanden. Diese Workshops erlaubten den Teilnehmer:innen, spezifische therapeutische Ansätze und Interventionen zu erproben, was den Austausch und das Lernen in der Gruppe förderte. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten sowie zu TF-KVT sind auf der Website der Katholischen Universität erhältlich.
Das Konzept der TF-KVT
Die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-KVT) ist ein evidenzbasiertes Programm zur Behandlung von Traumafolgestörungen, das ursprünglich für die Therapie von sexuellem Missbrauch entwickelt wurde. Es wurde jedoch erfolgreich für eine Vielzahl anderer Traumata angepasst. Insbesondere bei Kindern und ihren Bezugspersonen ermöglicht TF-KVT eine individuelle Herangehensweise, die sowohl Einzelsitzungen als auch gemeinsame Sitzungen umfasst.
Der Onlinekurs zur TF-KVT, bekannt als TF-KVT Web, bietet eine wertvolle Ergänzung zu anderen Lernressourcen. Mit schrittweisen Anleitungen, ausdruckbaren Beispielen und Videos können Therapeut:innen in ihrem eigenen Tempo lernen. Alle Inhalte sind kostenlos und dienen der Weiterentwicklung im Bereich evidenzbasierter Therapien. Eine umfassende Evaluation des Programms wird derzeit durchgeführt, um die Wirksamkeit zu überprüfen und das Angebot stetig zu verbessern, berichtet tfkvt.ku.de.
Zusätzlich hat die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) Qualitätsstandards für die Behandlung von Kindern mit Traumafolgestörungen festgelegt. Diese Standards stellen sicher, dass TF-KVT nur von entsprechend qualifizierten Fachleuten, die über eine Grundausbildung in klinischer Arbeit verfügen, durchgeführt wird. Außerdem ist eine theoretische Weiterbildung sowie Praxiserfahrung unter qualifizierten Supervisoren erforderlich. Mehr darüber ist auf der Website der DeGPT verfügbar, wie dgvt-fortbildung.de erklärt.
Insgesamt hat der TF-KVT Therapeut:innen-Tag an der KU eine Plattform geboten, um den Austausch unter Fachleuten zu intensivieren und die Behandlung traumatisierter Kinder und Jugendlicher weiter zu professionalisieren.