Digitale Gesundheitsberatung: KI-Tools im Test – Was wirklich hilft!
Die TU Berlin veröffentlicht zwei Studien zur Wirksamkeit von KI-gestützten Gesundheitsberatern. Entdecken Sie die Ergebnisse!

Digitale Gesundheitsberatung: KI-Tools im Test – Was wirklich hilft!
Die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen wirft interessante Fragen zur Qualität und Wirksamkeit digitaler Gesundheitsberatung auf. Ein aktueller Bericht der TU Berlin beleuchtet zwei Studien, die sich eingehend mit dieser Thematik befassen. Ziel der Untersuchungen war es, die Genauigkeit von Gesundheitsempfehlungen durch verschiedene digitale Tools, darunter ChatGPT und Symptom-Checker-Apps, zu bewerten.
Die Studien wurden in den Fachzeitschriften *Journal Scientific Reports* und *npj Health Systems Journal* veröffentlicht. Dabei wurde eine neuartige Testmethode entwickelt, die sich auf echte Patientenfälle stützt, im Gegensatz zu früheren Ansätzen, die vorwiegend idealisierte Lehrbuchfälle nutzten. Die Ergebnisse zeigen, dass Symptom-Checker-Apps für Laien weitaus hilfreicher sind als ChatGPT, insbesondere bei der Unterscheidung zwischen harmlosen und ernsten Symptomen.
Digitale Gesundheitsberatung im Test
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung ist, dass ChatGPT beinahe jeden Patientenfall als Notfall klassifiziert, während spezialisierte Apps angemessenere Empfehlungen abgeben können. Dies könnte zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen, da viele Laien dazu neigen, bei leichten Beschwerden vorschnell ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Bei der Nutzung solcher digitalen Hilfsmittel spielen Nutzererfahrungen eine bedeutende Rolle. Eine zweite Studie aus Berlin untersuchte, wie Patientinnen und Patienten digitale Empfehlungen in ihre Entscheidungen einbeziehen. Die Teilnehmenden verglichen die Informationen von ChatGPT und Symptom-Checker-Apps mit weiteren Quellen wie Google-Suchen oder Freunden. Dabei stellte sich heraus, dass sie häufig mit überfordernden Informationen konfrontiert wurden, was zu unnötigen Arztbesuchen führte.
Die quantitative Analyse, die auf einer Beobachtungsstudie mit 600 Probanden basierte, ergab außerdem, dass ChatGPT die Selbstversorgung erschwert und die Anzahl unnötiger Arztbesuche erhöht. Hier könnten gut funktionierende Symptom-Checker-Apps eine wertvolle Unterstützung bieten, um Nutzende zu einer eigenverantwortlicheren Gesundheitsmanagement zu ermutigen.
Die Rolle von Gesundheits-Apps und -Chatbots
Die Relevanz von Gesundheits-Apps und -Chatbots wächst kontinuierlich. Laut Onlim nutzt in Deutschland beinahe jeder dritte Bürger eine Gesundheits-App. Weltweit existieren rund 350.000 Gesundheits-Apps, von denen 110 besonders dominant sind. Die COVID-19-Pandemie hat die Verwendung dieser digitalen Tools erheblich beschleunigt.
Gesundheits-Chatbots übernehmen vielseitige Aufgaben wie Terminplanung, Medikamentenmanagement und bereitgestellte Echtzeitinformationen. In der Zukunft könnten sie sogar die erste Anlaufstelle für medizinische Grundversorgungsfragen darstellen.
Zu den vielversprechendsten Gesundheits-Chatbots zählen unter anderem:
- Woebot: Ein digitaler Therapeut, der kognitive Verhaltenstherapie-Elemente nutzt.
- Buoy Health: Hilft bei der Identifikation gesundheitlicher Probleme und empfiehlt weitere Schritte.
- Ada: Ein KI-gestützter Symptomprüfer mit personalisierten Einschätzungen.
- Healthily: Bietet eine kostenlose Plattform für Gesundheitsinformationen.
Die Herstellung eines qualifizierten Dialogs zwischen Gesundheitsanwendungen und den Nutzenden ist entscheidend. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Integration in den medizinischen Alltag dar. Wie eine Analyse auf PMC zeigt, ist eine rege Nutzung und Integration dieser Tools in die Versorgung notwendig, um den gewünschten Nutzen langfristig sicherzustellen.
Zusammenfassend verdeutlichen die aktuellen Studien und Berichte, dass während die digitalen Gesundheitswerkzeuge viele Chancen eröffnen, ein kritischer Umgang mit den bereitgestellten Informationen unerlässlich ist, um Fehleinschätzungen und Überlastungen im Gesundheitssystem zu vermeiden. Ein umfassendes Verständnis von KI-gestützten Gesundheitsdiensten könnte die Qualität der medizinischen Versorgung erheblich steigern.