Renten-Albtraum: Wie Ageismus die Chancen der älteren Generation mindert!
Am 10. September 2025 findet in Berlin eine Fachtagung zum Thema Ageismus statt, organisiert vom BMBFSFJ, um Diskriminierung älterer Menschen zu thematisieren.

Renten-Albtraum: Wie Ageismus die Chancen der älteren Generation mindert!
Am 10. September 2025 findet in Berlin eine Fachtagung des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) statt, die sich dem Thema Ageismus widmet. Der Anlass ist der Neunte Altersbericht der Bundesregierung, dessen Titel „Alt werden in Deutschland – Vielfalt der Potenziale und Ungleichheit der Teilhabechancen“ lautet. Ziel der Tagung ist es, das Bewusstsein für Ageismus zu schärfen, der als ungleiche Beurteilung und Behandlung älterer Menschen definiert wird. Medical School Berlin berichtet über die vielfältigen Facetten von Ageismus, der diskriminierendes Verhalten, strukturelle Gegebenheiten und stereotype Vorstellungen umfasst.
Bundesministerin Karin Prien wird dort zur Seniorenpolitik sprechen, während die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, sich gegen Ageismus positionieren wird. Weitere Themen werden die gesellschaftlichen Altersbilder, der verinnerlichte Ageismus und Altersgrenzen in der Arbeitswelt sein. Besonders aufmerksam wird auch die Diskussion über mögliche Zusammenhänge zwischen (assistierten) Suiziden im Alter und Ageismus verfolgt.
Studie zur Wahrnehmung des Alters
Eine umfassende Studie, die von Prof. Dr. Eva-Marie Kessler und Prof. Dr. Lisa Marie Warner an der Medical School Berlin durchgeführt wurde, befasst sich mit den Altersvorstellungen in Deutschland. Der Bericht aus dem Jahr 2022, commissioned by the Antidiskriminierungsstelle des Bundes, zeigt, dass 27% der Befragten 60 Jahre als Altersgrenze wahrnehmen, wobei die durchschnittliche Altersgrenze bei 61 Jahren liegt. Zudem überschätzen 74% der Befragten den Anteil älterer Menschen in der Gesamtbevölkerung.
Die Studienergebnisse verdeutlichen auch, dass viele ältere Menschen stereotyp als gesundheitlich eingeschränkt und einsam wahrgenommen werden, obwohl 94% für die Möglichkeit plädieren, im Alter fit zu bleiben. Diese ambivalenten Altersbilder fördern Altersdiskriminierung. Die Autorinnen empfehlen, durch Bildungsangebote und Sensibilisierungskampagnen ein differenziertes Bild des Alters zu schaffen und bestehende Vorurteile zu überwinden.
Die Notwendigkeit des Dialogs
Das Thema Ageismus ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels von wachsender Bedeutung. Laut der Studie erlebten über ein Viertel der Befragten Diskriminierung aufgrund ihres Alters, insbesondere im Arbeitsleben. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen, um Altersdiskriminierung zu bekämpfen. Generationen in Sachsen hebt hervor, dass Altersdiskriminierung nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftliche Folgen hat.
Die bevorstehende Fachtagung am 10. September will verschiedene Ansätze zur Bekämpfung von Ageismus diskutieren und die Teilnehmer zu einem offenen Dialog anregen. Der Veranstaltungsort, der Konzertsaal der BSP Business & Law School in Berlin, bietet eine Plattform für Fachleute und Interessierte, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Teilnahme ist kostenfrei, und weitere Informationen sowie eine Anmeldemöglichkeit sind unter www.neunter-altersbericht.de/anmeldung/ageismus zu finden.