Hypnose in der Zahnmedizin: Kinder entspannt und angstfrei behandeln!
Erste internationale Konsensus-Konferenz zur Zahnärztlichen Hypnose an der MHB in Brandenburg: Innovative Ansätze für Angstbewältigung bei Kindern.

Hypnose in der Zahnmedizin: Kinder entspannt und angstfrei behandeln!
Am 4. September 2025 fand an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane in Brandenburg an der Havel die erste internationale Konsensus-Konferenz zur Hypnose und therapeutischen Kommunikation in der Zahnmedizin statt, wie mhb-fontane.de berichtet. Die zweitägige Veranstaltung, die am 27. und 28. August stattfand, hatte das Ziel, klare Kriterien für zukünftige Forschungen im Bereich der zahnärztlichen Hypnose zu definieren. Dies ist besonders wichtig, da zahnärztliche Hypnose seit Jahrzehnten in der Zahnmedizin etabliert ist, insbesondere zur Bewältigung von Angst bei Kindern.
Die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose (DGZH), die seit 30 Jahren besteht, trat als eine der treibenden Kräfte hinter dieser Konferenz auf. Trotz der praktischen Anwendung ist die wissenschaftliche Evidenzlage des Verfahrens oft Gegenstand von Diskussionen. Die Konferenz wurde von Prof. Dr. Gerhard Schmalz von der MHB und Prof. Dr. Thomas Wolf von der Universität Bern organisiert. An der Veranstaltung nahmen Fachleute aus mehr als zehn Nationen, darunter Frankreich, Uruguay, Italien und die USA, sowohl in Präsenz als auch online teil.
Fachvorträge und Ergebnisse
Insgesamt wurden 20 Fachvorträge aus verschiedenen Disziplinen wie Zahnmedizin, Psychiatrie, Psychologie und Anästhesiologie präsentiert. Die Ergebnisse der Konferenz sind durchweg positiv und markieren einen Meilenstein für die Weiterentwicklung des Fachgebiets. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählt die Etablierung übergeordneter Outcomes zur Vergleichbarkeit von Studien und die Entwicklung eines methodischen „Goldstandards“. Zudem wurden eindeutige Definitionen erarbeitet, deren Publikation für zukünftige Forschungsarbeiten entscheidend sein wird. Das Feedback sowohl vom Organisationskomitee als auch von den Teilnehmenden war durchweg positiv, was die Motivation zur nachhaltigen Etablierung der zahnärztlichen Hypnose in der Zahnmedizin stärkt.
Besonders hervorzuheben ist die Deutlichkeit der Hypnose als Methode zur Reduzierung von Angst und Stress bei Zahnarztbesuchen. Kinder sind durch ihre Natur besonders prädestiniert für Hypnose: Sie gehen beim Spielen spontan in Trance und kommen ebenso schnell wieder heraus. Dies wird in der Kinderzahnbehandlung oft genutzt. dgzh.de beschreibt, dass Finger- und Handpuppen, Zauberstäbe oder Geschichten zur Tranceführung verwendet werden, um Kindern die Behandlungen zu erleichtern.
Hypnose als essentielle Behandlungsmethode
Die zahnärztliche Hypnose bei Kindern ermöglicht nicht nur angstfreie, sondern auch entspannte Behandlungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse interpretieren die hypnotische Trance als einen modifizierten Bewusstseinszustand, der das persönliche Empfinden stark beeinflussen kann. Diese Form der Kommunikation und Behandlung ist besonders wichtig, da sie auch bei Kindern mit Beeinträchtigungen oder Autismus angewendet werden kann.
Die DGZH bietet ein umfangreiches Curriculum zur kinderzahnärztlichen Hypnose an, das aus sechs Wochenendkursen besteht. Die ersten beiden Kurse konzentrieren sich auf Grundwissen wie Trancephänomene und Selbsthypnose, während die späteren Kurse fortgeschrittene Techniken im Umgang mit nicht kooperativen Kindern sowie Reframing und Kriseninterventionen umfassen. Weitere Informationen sind auf der Website der DGZH erhältlich, wie zwp-online.info detailliert darstellt.
Zusammenfassend zeigt die Konsensus-Konferenz nicht nur den aktuellen Stand der zahnärztlichen Hypnose, sondern markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Diskussion um evidenzbasierte Behandlungsmethoden. Die zukünftige Forschung wird entscheidend sein, um die Anwendung von Hypnose in der Zahnmedizin weiter zu verfeinern und zu legitimieren.