Literarische Schätze im Fokus: Ausstellung Antitext in Frankfurt (Oder)

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Eine Ausstellung über ukrainische Literatur und Kultur, die sowjetische Repression thematisiert, ist vom 3. bis 26. September 2025 in Frankfurt (Oder) zu sehen.

Eine Ausstellung über ukrainische Literatur und Kultur, die sowjetische Repression thematisiert, ist vom 3. bis 26. September 2025 in Frankfurt (Oder) zu sehen.
Eine Ausstellung über ukrainische Literatur und Kultur, die sowjetische Repression thematisiert, ist vom 3. bis 26. September 2025 in Frankfurt (Oder) zu sehen.

Literarische Schätze im Fokus: Ausstellung Antitext in Frankfurt (Oder)

Am 3. September 2025 eröffnet die Ausstellung „Antitext“ an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Diese bemerkenswerte Ausstellung rückt Texte von ukrainischen Autor*innen und Kulturschaffenden in den Mittelpunkt, die während der sowjetischen Repression litten. Veranstaltet vom Ukrainischen Literaturmuseum Charkiw, beleuchtet „Antitext“ die Werke und Geschichten des Widerstands ukrainischer Schriftsteller*innen und thematisiert die komplexe Beziehung zwischen Zensur und nationaler Identität.

Die Ausstellung wird bis zum 26. September im Foyer des Gräfin-Dönhoff-Gebäudes zu sehen sein. Geöffnet ist sie von Montag bis Freitag, zwischen 8.00 und 19.00 Uhr. Interaktive Elemente, wie QR-Codes, ermöglichen den Besuchenden den Zugang zu Texten, die verloren gingen oder wiederentdeckt wurden. Besondere Aufmerksamkeit wird Schriftstellern wie Hnat Chotkewytsch und Oles Hontschar geschenkt, die durch ihre Arbeiten zur Stärkung der ukrainischen Sprache und Kultur beitrugen.

Themen der Zensur

„Antitext“ geht über die rein literarische Betrachtung hinaus und verdeutlicht auch den Einfluss von Zensur und Selbstzensur auf die literarischen Arbeiten der ukrainischen Autor*innen. Der Inhalt der Ausstellung thematisiert nicht nur die Geschichte der Ukraine, sondern auch die aktuellen Herausforderungen, die durch den russischen Angriffskrieg seit 2022 entstanden sind. Ursprünglich musste die Ausstellung am 24. Februar 2022 abgebaut werden, als die Bedrohung durch den Krieg akut wurde. Teile der Sammlung wurden in der Folge an einen sicheren Ort transportiert und die Bemühungen zur Bewahrung des ukrainischen Kulturerbes gingen weiterhin voran.

Ein zentraler Bestandteil der Ausstellung ist das Wechselspiel zwischen der politischen Verfolgung während der Sowjetunion und der aktuellen Situation. Die sowjetische Literaturpolitik hatte die freie Entwicklung der literarischen Moderne in der Ukraine stark gehemmt und führte zu einer massiven Zensur von literarischen Werken. Die Ausstellung beleuchtet zudem die weitreichenden Auswirkungen des Verlusts von Texten auf das kulturelle Gedächtnis und die ukrainische Identität.

Kollaboration und Unterstützung

Das Projekt erhält Unterstützung von zahlreichen internationalen Partnern und Förderern, darunter Plarium Ukraine, der Lion’s Club of Wuppertal und der Übersetzerverein Translit e.V. Das Literaturmuseum Charkiw, das 1988 gegründet wurde, ist bekannt für seine Sammlung verbotener literarischer Artefakte. Viele wertvolle Teile dieser Sammlung mussten aufgrund des aktuellen Krieges evakuiert werden, und die Ausstellung zeigt Abbildungen dieser Dokumente sowie informative Kommentare.

Die aktuelle Ausstellung „Antitext“ stellt die Frage, wie der Verlust von Texten und die Verzerrung des literarischen Kanons das kulturelle Gedächtnis der Ukraine formen. Die Ausstellung, die einen längeren Zeitraum abdeckt und tief in die ukrainische Literaturgeschichte eintaucht, lädt die Besucher ein, die komplexen Themen von Zensur und Identität zu reflektieren. Die Eröffnung fand am 20. Mai 2025 statt und wurde von Prof. Dr. Julia von Blumenthal sowie Prof. Dr. Susanne Frank geleitet. Die Kuratorin Tatiana Igoshiyna hielt den Eröffnungsvortrag und plante eine umfassende Darstellung archivierter Bestände, die einen Gegenkanon der ukrainischen Literatur sichtbar machen.

Fur Interessierte gibt es die Möglichkeit, die Ausstellung von Montag bis Freitag und am Samstag zu besuchen. Der Eintritt ist frei, und eine Kontaktaufnahme ist über die angebotenen E-Mails der Kuratoren möglich.

Für weitere Informationen und Details zur Ausstellung klicken Sie bitte auf die Links: Europa-Universität Viadrina, Humboldt-Universität zu Berlin.