Papageno-Medienpreis 2025: Mutige Stimmen brechen das Schweigen über Suizid!

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Der Papageno-Medienpreis 2025 ehrt Diana Köhler und Johanna Tirnthal für ihren Beitrag zur Suizidprävention im Bauernumfeld.

Der Papageno-Medienpreis 2025 ehrt Diana Köhler und Johanna Tirnthal für ihren Beitrag zur Suizidprävention im Bauernumfeld.
Der Papageno-Medienpreis 2025 ehrt Diana Köhler und Johanna Tirnthal für ihren Beitrag zur Suizidprävention im Bauernumfeld.

Papageno-Medienpreis 2025: Mutige Stimmen brechen das Schweigen über Suizid!

Am 30. September 2025 wurde der renommierte Papageno-Medienpreis im Presseclub Concordia in Wien verliehen. Dieser Preis wird jährlich vom österreichischen Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit anlässlich des Welttages der Suizidprävention vergeben. In diesem Jahr erhielten die Journalistinnen Diana Köhler und Johanna Tirnthal die Auszeichnung für ihren einfühlsamen Radiobeitrag „Belastungen am Bauernhof“, der im „Journal Panorama“ auf Ö1 ausgestrahlt wurde.

Der Beitrag behandelt die komplexe Thematik der Suizidalität im bäuerlichen Umfeld, beleuchtet persönliche Geschichten und führt diese zusammen mit gut recherchierten Daten und Fakten. Der Standard hebt hervor, dass die Jury die sensible und tiefgreifende Darstellung des Themas lobte. Gesundheitsministerin Korinna Schumann, die die Auszeichnung verlieh, betonte die Verantwortung der Medien in der Suizidprävention und die Notwendigkeit einer konstruktiven Berichterstattung.

Bedeutung des Preises

Der Papageno-Medienpreis, der 2025 zum siebten Mal vergeben wurde, ist mit 5.000 Euro dotiert. Er zielt darauf ab, die Öffentlichkeit für die Themen Suizid und psychische Gesundheit zu sensibilisieren und die Stigmatisierung von Betroffenen zu reduzieren. Jährlich sterben in Österreich etwa 1.200 Menschen durch Suizid, was dreimal so viele sind, wie durch Verkehrsunfälle, was die Dringlichkeit eines solchen Preises unterstreicht.

Während der Preisverleihung verdeutlichte Köhler die Wichtigkeit, strukturelle Missstände sichtbar zu machen, um Leben zu retten. Tirnthal hingegen betonte bei dieser Gelegenheit die Notwendigkeit, das Schweigen über psychische Krisen zu brechen, insbesondere in von Tabus geprägten Bereichen wie der Landwirtschaft. Diese Ansichten spiegeln sich auch im „Papageno-Effekt“ wider, einem Konzept, das besagt, dass verantwortungsvolle Berichterstattung einen positiven Einfluss auf die Suizidprävention haben kann.

Ein Projekt für marginalisierte Stimmen

Johanna Tirnthal koordiniert seit Mai 2025 das Projekt „Freies Radio für Cottbus und die Lausitz“ an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Dieses non-kommerzielle Projekt dient als Kultur- und Begegnungsort und fördert marginalisierte Stimmen durch Workshops. Die Medienberichte über Suizid, insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich, sind ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Aufklärung.

Zusätzlich zu den Preisträgerinnen wurden auch zwei weitere Beiträge für den Papageno-Medienpreis nominiert: Sebastian Fellner vom Der Standard für die Artikel „Nichts währt ewig“ und „Nicole kennt höchste Hochs, tiefste Tiefs – und ist Expertin im Wiederaufstehen“ sowie Monika Fischer von Radio Klassik Stephansdom für „Eine zweite Chance auf’s Leben bekommst du nicht“.

Der Papageno-Medienpreis ist Teil der österreichweiten Kampagne „Yellow September 2025“, die jährlich rund um den Welttag der Suizidprävention am 10. September stattfindet. Mit dieser Ehrung wird ein Zeichen für die Bedeutung der medialen Thematisierung von Suizidprävention gesetzt, die essentielle Beiträge zur Stigmatisierung leisten und Menschen in Krisen dazu ermutigen, Hilfe anzunehmen.