Tanya Raab: Mutige Stimme gegen Antisemitismus und für Vielfalt!
Tanya Raab präsentiert ihr Buch „Shalom zusammen!“ am 8. Mai an der Europa-Universität Viadrina. Eintritt frei!

Tanya Raab: Mutige Stimme gegen Antisemitismus und für Vielfalt!
Am Donnerstag, dem 8. Mai, um 18.00 Uhr wird Tanya Raab ihr Buch „Shalom zusammen!“ an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) vorstellen. Die Veranstaltung findet im Senatssaal der Viadrina, Große Scharrnstraße 59, Raum 109, statt und der Eintritt ist frei. In ihrem Buch, das im März veröffentlicht wurde, thematisiert Raab die falschen Vorstellungen über jüdisches Leben und wie diese verändert werden können. Sie beschreibt die Vielfalt jüdischen Lebens und teilt persönliche Erfahrungen.
Tanya Raab, eine 24-jährige Jüdin, kam im Alter von drei Jahren aus der Ukraine nach Frankfurt (Oder) und lebt mittlerweile in Brandenburg an der Havel. Als queere und feministische Aktivistin setzt sie sich für eine Sichtbarkeit jüdischer Identität ein. Sie trägt auffällige Farben und wird von Freunden als „wandelnder Regenbogen“ beschrieben. Auf ihrem Instagram-Account spricht Raab offen über Antisemitismus und ihre vielfältigen Erfahrungen damit.
Vielfalt des jüdischen Lebens im Fokus
In ihrem Buch behandelt Tanya Raab zahlreiche Themen, darunter religiöse Feste, Dating-Erlebnisse sowie den antisemitischen Hass, dem sie begegnet ist. Ein besonders bemerkenswertes Erlebnis teilte sie kürzlich, als ein Date, über Auschwitz reden wollte, anstatt sie kennenzulernen. Diese Geschichten sind Teil ihrer Aufklärungsarbeit, die sich sowohl online als auch auf der Bühne entfaltet.
Ihr Glauben ist ein bedeutender Teil ihrer Identität, neben ihren Rollen als Feministin, Mutter, angehende Lehrerin und Poetry-Slammerin. Die Kraft ihrer Worte ist oft geprägt von Wut und dem starken Bedürfnis nach Sicherheit für sich und ihre Familie. Seit dem 7. Oktober 2023 sieht sie sich vermehrt Anfeindungen ausgesetzt, was ihr Engagement noch dringlicher macht.
Antisemitismus als intersektionales Thema
Der aufgekommene Antisemitismus, insbesondere auf sozialen Medien, wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit von Aufklärung, insbesondere im Kontext von intersektionalen Herausforderungen. Die Bildungsinitiative „Jüdisch & Intersektional“, die von Miriam Yosef und Ina Holev gegründet wurde, bietet Workshops und Fortbildungen an, um auf die marginalisierte jüdische Identität und den Antisemitismus innerhalb aktivistischer Gruppen aufmerksam zu machen. Diese Initiative ist besonders wichtig, da sie auch nicht-jüdischen Communities eine Plattform bietet, um über intersektionale Fragestellungen zu diskutieren.
Das Thema Antisemitismus wird häufig nicht im nötigen Maße kritisiert oder als Problem von Randgruppen abgetan. Jüdische Menschen sind damit oft gezwungen, sich zu Themen wie der Shoah und Israel zu äußern, was den Druck erhöht und eine tiefere Diskussion über den Antisemitismus erfordert. Die Wahrnehmung von Juden als machtvolle Gruppe führt zudem zu Missverständnissen, wodurch auch ihre Perspektiven oft ausgeschlossen werden.
Tanya Raab will mit ihrem Buch und ihrer Lesung an der Viadrina einen wichtigen Beitrag leisten, um falsche Vorstellungen abzubauen und den Dialog über jüdisches Leben und Antisemitismus zu fördern. „Shalom zusammen!“ ist nicht nur ein Buch, sondern ein Aufruf zur Veränderung und ein Zeichen des Empowerments.
Die Veranstaltung, die von der Abteilung für Chancengleichheit der Viadrina, der Hochschulseelsorge und dem Oekumenischen Europa-Centrum Frankfurt (Oder) e. V. organisiert wird, ist eine Gelegenheit, sich mit den Themen der jüdischen Identität und den Herausforderungen des Antisemitismus in der heutigen Zeit auseinanderzusetzen. Tanya Raab zeigt, dass jüdischer Alltag vielfältig und lebendig ist, und dass es an der Zeit ist, diese Narrative zu verändern.