Professorin für Ozean- und Klimadynamik: Neuer Fortschritt in Bremen!
Marilena Oltmanns wird Professorin an der Uni Bremen. Sie forscht zu Ozean- und Klimadynamik und Wetterextremen.

Professorin für Ozean- und Klimadynamik: Neuer Fortschritt in Bremen!
Die Universität Bremen hat heute die Berufung von Marilena Oltmanns als Professorin für Ozean- und Klimadynamik der hohen Breiten im Fachbereich Physik/Elektrotechnik bekannt gegeben. Ihre Forschungsarbeiten beginnen im Sommersemester 2025. Der Fokus ihrer Forschung liegt auf den Wechselwirkungen zwischen Eis, Ozean und Atmosphäre im Klimasystem, insbesondere auf den Auswirkungen polare und subpolare Prozesse auf Wetter und Klima in gemäßigteren Breiten. Dazu gehört auch die Analyse, wie diese Prozesse extremen Wetterereignissen Vorschub leisten. Durch ihre Arbeit möchte Oltmanns die Rolle dieser Faktoren bei Klima-Kipppunkten näher untersuchen.
Vor ihrer neuen Position war Oltmanns am National Oceanography Centre in England tätig und hat zuvor am GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel geforscht. Ihre akademische Laufbahn begann mit der Promotion, die sie am Massachusetts Institute of Technology und der Woods Hole Oceanographic Institution abschloss. Oltmanns freut sich auf die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen an der Universität Bremen sowie am Alfred-Wegener-Institut und plant neue Projekte im Austausch mit Studierenden.
Die Bedeutung der Ozean- und Klimaforschung
Die Forschung von Marilena Oltmanns ist besonders relevant angesichts der aktuellen Herausforderungen durch den Klimawandel. Laut einem Bericht von Helmholtz spielt der Antarktische Zirkumpolarstrom eine entscheidende Rolle für die globale Umwälzzirkulation. Dieser Strom ist wichtig für den Austausch von Wärme und CO2 zwischen Ozean und Atmosphäre sowie für die Stabilität der antarktischen Eismassen.
Einem internationalen Forschungsteam, das von den Experten des Alfred-Wegener-Instituts und dem Lamont-Doherty Earth Observatory geleitet wird, ist es gelungen, die Fließgeschwindigkeit des Antarktischen Zirkumpolarstroms über die letzten 5,3 Millionen Jahre zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Strömung in Kaltzeiten langsamer wurde und in Warmzeiten an Fahrt aufnahm. Es wird vermutet, dass die gegenwärtige Erderwärmung dazu führen könnte, dass diese Strömung an Kraft gewinnt, was wiederum Auswirkungen auf den CO2-Speicher des Südlichen Ozeans und die Temperaturen in der Antarktis hat.
Herausforderungen durch den Klimawandel
Diese Entwicklungen sind besonders besorgniserregend, da die Ozeane das größte zusammenhängende Ökosystem der Erde sind und über zwei Millionen Arten beherbergen. Ihre Stabilität ist entscheidend für das Klimasystem, denn sie speichern Wärme und haben einen direkten Einfluss auf Wetterbedingungen. Der Ozean speichert nicht nur CO2, sondern ist auch von Veränderungen betroffen, die durch klimabedingte Extremereignisse, den Anstieg des Meeresspiegels und die Versauerung der Meere hervorgerufen werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) engagiert sich in der Forschungsinitiative, die auf eine nachhaltige Nutzung und den Schutz der Ozeane abzielt. Es beteiligt sich an verschiedenen Missionen, um die Auswirkungen menschlicher Nutzung und den Umgang mit marinen Lebensräumen zu untersuchen. Projekte wie „CDRmare“, das Technologien zur Erhöhung der CO2-Speicherfähigkeit des Ozeans erforscht, sind Beispiele für die Bemühungen, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.
In Anbetracht der Herausforderungen des Klimawandels, insbesondere in den Polarregionen, sieht die Forschung sowohl Dringlichkeit als auch Potenzial zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen. Die Initiative des BMBF zur Förderung der Polar-, Küsten- und Meeresforschung stellt sicher, dass Deutschland eine führende Rolle in der internationalen Klimaforschung einnimmt. Mit den Erkenntnissen aus der Forschung könnten künftige Generationen von einem gesunden Ozean profitieren.