Erfolgreiche Quantenforschung: EU fördert innovative Projekte mit Millionen!
Dr. César Cabrera Córdova erhält 1,9 Mio. Euro ERC-Grant an der Uni Hamburg zur Erforschung der Supraleitung und Quantentechnologien.

Erfolgreiche Quantenforschung: EU fördert innovative Projekte mit Millionen!
Dr. César Cabrera Córdova, ein Experimentalphysiker an der Universität Hamburg, hat kürzlich einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Die Fördersumme von 1,9 Millionen Euro unterstützt ihn bei der Untersuchung grundlegender Mechanismen der Supraleitung und der Entwicklung innovativer Perspektiven für Quantentechnologien. Dr. Cabrera Córdova hat seit 2022 in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Henning Moritz am Institut für Quantenphysik und im Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ gearbeitet.
Zusätzlich zu seiner aktuellen Forschung koordiniert er die CUI Graduate School. Der Weg zu diesem prestigeträchtigen Grant führte ihn von seiner Position als Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in München, wo er ein Quantengasmikroskop entwickelte, das die Abbildung und Kontrolle einzelner Atome ermöglichte. Zuvor schloss er seine Promotion am ICFO – The Institute of Photonic Sciences in Barcelona ab und führte bahnbrechende Experimente zur Quantensimulation mit ultrakalten Atomen durch.
Neue Impulse in der Molekularphysik
Eine weitere bemerkenswerte Auszeichnung erhielt Dr. Stefan Truppe, der Gruppenleiter der Forschungsgruppe „Kalte und ultrakalte Moleküle“ im Fritz-Haber-Institut. Auch er wurde mit einem ERC Starting Grant in Höhe von 1,9 Millionen Euro über fünf Jahre ausgezeichnet. Dr. Truppe hat bereits grundlegende Arbeiten für sein Projekt „Cold Molecules for Fundamental Physics“ (CoMoFun) geleistet. Ziel ist es, ein Quantengas aus polaren Molekülen herzustellen, die auf ultraniedrige Temperaturen von nur einem Millionstel Grad über dem absoluten Nullpunkt gekühlt werden sollen.
Durch die Kühlung der Moleküle werden diese langsamer und ermöglichen präzisere physikalische Untersuchungen. Das Projekt wird das Verhalten von Molekülen im „Quantenregime“ erforschen, wodurch neue Quanteneffekte sichtbar werden können. Diese Forschung könnte entscheidend für das Verständnis von Hochtemperatur-Supraleitung und exotischen Formen des Magnetismus sein. Dr. Truppe studierte Physik an der Universität Wien und promovierte am Imperial College London, bevor er 2017 an das Fritz-Haber-Institut wechselte.
Europas Quantenstrategie bis 2030
Parallel zu diesen Entwicklungen hat die Europäische Kommission eine umfassende Quantenstrategie vorgestellt, die Europa bis 2030 als weltweit führend im Quantenbereich positionieren soll. Die Strategie sieht die Förderung eines widerstandsfähigen und souveränen Quantenökosystems vor, das sowohl Start-ups als auch wissenschaftliche Fortschritte in marktreife Anwendungen umwandeln soll. Bis 2040 wird der Quantensektor in der Europäischen Union voraussichtlich Tausende hochqualifizierter Arbeitsplätze schaffen und einen Gesamtwert von über 155 Milliarden Euro erreichen.
Henna Virkkunen, Exekutiv-Vizepräsidentin, unterstrich die Notwendigkeit, die Führungsrolle Europas im Quantenbereich zu behaupten. Die Strategie „Quantum Europe“ umfasst fünf Hauptbereiche: Forschung und Innovation, Quanteninfrastrukturen, Stärkung von Ökosystemen, Weltraum- und Dual-Use-Technologien sowie Quantenkompetenzen. Darüber hinaus wird eine Forschungs- und Innovationsinitiative ins Leben gerufen, die unter anderem 50 Millionen Euro für Quantenchip-Pilotlinien und die Entwicklung eines Quanten-Technologie-Fahrplans im Weltraum umfasst.