Rosenburg-Ausstellung: Gießen beleuchtet die dunkle Justizgeschichte!

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Die Wanderausstellung „Die Rosenburg“ am Campus JLU Gießen beleuchtet die NS-Vergangenheit des Bundesjustizministeriums. Eintritt frei!

Die Wanderausstellung „Die Rosenburg“ am Campus JLU Gießen beleuchtet die NS-Vergangenheit des Bundesjustizministeriums. Eintritt frei!
Die Wanderausstellung „Die Rosenburg“ am Campus JLU Gießen beleuchtet die NS-Vergangenheit des Bundesjustizministeriums. Eintritt frei!

Rosenburg-Ausstellung: Gießen beleuchtet die dunkle Justizgeschichte!

Am 31. Oktober 2025 wird an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) eine bedeutende Wanderausstellung eröffnet. Unter dem Titel „Die Rosenburg – Das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit“ wird das Verhältnis des Bundesjustizministeriums zur NS-Vergangenheit seiner Mitarbeiter thematisiert. Diese Ausstellung ist nicht nur eine Rückschau auf die Geschichte, sondern auch ein wichtiger Teil der Aufarbeitung, die bereits 2012 durch das Bundesjustizministerium (BMJ) angestoßen wurde.

Die „Rosenburg“, ein Landhaus in Bonn-Kessenich, wurde 1831 von Professor Georg August Goldfuß erbaut und diente von 1950 bis 1973 als Sitz des BMJ. Viele der Juristen, die die Nachkriegsjustiz der Bundesrepublik Deutschland mitgestalteten, hatten bereits vor 1945 in der Justiz gearbeitet. Zugleich war die persönliche und berufliche Verflechtung mit der NS-Ideologie erheblich, denn mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in den 1950er- und 60er-Jahren waren Mitglieder der NSDAP oder der SA, wie lmu.de berichtet.

Ausstellungsdetails und Begleitprogramm

Die Wanderausstellung wird bis zum 16. Dezember 2025 an der JLU zu sehen sein. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Zusätzlich werden an drei Samstagen – dem 18. Oktober, 15. November und 13. Dezember – erweiterte Öffnungszeiten von 9 bis 18 Uhr angeboten. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Die Eröffnung findet im Beisein von Bundesjustizministerin Dr. Stefanie Hubig statt. Informationen zu Vorträgen und einem Begleitprogramm werden auf der Website des Fachbereichs Rechtswissenschaft bekannt gegeben und versprechen eine tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik.

Hintergrund der Ausstellung

Die Ausstellung wurde initiiert von der ehemaligen Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und behandelt nicht nur die personellen Vorgänge innerhalb des Ministeriums. Sie zeigt auch gesetzgeberische Aspekte auf, die unter der Leitung von Professor Manfred Görtemaker und Professor Christoph Safferling von der Universität Erlangen erforscht wurden. Ein zentrales Thema ist der Umgang mit Holocaust-Verbrechen, Amnestien und der Verjährung.

Professor Christian Walter von der LMU betont die Ambivalenz des Rechts, das sowohl als Schutzinstrument für die Bürger als auch als Herrschaftsinstrument fungieren kann. Diese kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte ist ein fester Bestandteil der juristischen Ausbildung an der LMU und trägt zur Reflexion über die Rolle des Rechts in der Gesellschaft bei. Die Weiße Rose und das Haus des deutschen Rechts, das unter Hans Frank im Nationalsozialismus gegründet wurde, werden ebenfalls in den Kontext der Ausstellung gestellt.

Für weitere Informationen zur Ausstellung und deren Hintergründen besuchen Sie bitte die Webseite des BMJV.