Hautkrebs am Arbeitsplatz: Dringender Appell zur Prävention gegen UV-Strahlung!
Am 21. April 2025 findet der EADO-Kongress in Athen statt, um globale Strategien gegen Hautkrebs durch UV-Exposition am Arbeitsplatz zu entwickeln.

Hautkrebs am Arbeitsplatz: Dringender Appell zur Prävention gegen UV-Strahlung!
Im Rahmen des 21. European Association of Dermato-Oncology (EADO) Congress und des 11. World Congress of Melanoma, der heute in Athen eröffnet wurde, stehen dringliche Themen zur Diskussion. Unter dem Motto „Occupational Skin Cancer: The Sleeping Giant“ sollen Strategien zur Bekämpfung von Hautkrebs im beruflichen Kontext entwickelt werden, wie die Universität Osnabrück in einer Mitteilung berichtet. Die Veranstaltung wird von der EADO, der International League of Dermatological Societies (ILDS), dem Australasian College of Dermatologists (ACD), der International Commission of Occupational Health (ICOH) und der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) organisiert.
Die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zeigen alarmierende Trends: Rund ein Drittel aller Todesfälle durch nicht-melanozytären Hautkrebs (NMSC) weltweit ist auf UV-Strahlung am Arbeitsplatz zurückzuführen. Schätzungsweise sind 1,6 Milliarden Menschen weltweit am Arbeitsplatz UV-Strahlung ausgesetzt. Diese Problematik wird durch die steigende Inzidenz von Hautkrebserkrankungen und Todesfällen aufgrund von Sonnenlicht zwischen 2000 und 2019 verstärkt, die sich nahezu verdoppelt hat.
Die Herausforderung der UV-Exposition
Besonders Außenbeschäftigte, etwa in der Landwirtschaft, im Bauwesen und Tourismus, sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Laut einer EU-weiten Umfrage ist UV-Strahlung der häufigste genannte Risikofaktor unter 24 identifizierten Karzinogenen. Ein weiteres ernstes Problem ist, dass Hautkrebs oft erst im Ruhestand diagnostiziert wird, wodurch 98 % der Krankheitskosten von den Arbeitnehmern und deren Familien getragen werden. Faktoren wie ungünstiges Wetter und unzureichende Präventionsmaßnahmen tragen dazu bei, dass die Erkrankung häufig spät erkannt wird.
Prävention wird als nachhaltiger Weg zur Bekämpfung dieser Problematik angesehen. Konzepte wie Verschattungen, spezielle Schutzkleidung, Sonnencremes, veränderte Arbeitszeiten, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Schulungen sind essenziell. Schätzungen beziffern die direkten und indirekten Kosten durch Hautkrebs in Europa auf mindestens 5,6 Milliarden Euro jährlich. Ein Erfolgsmodel ist Australien, wo durch intensive Präventionsmaßnahmen und gesetzliche Verpflichtungen erfolgreich die Hautkrebserkrankungen gesenkt wurden.
Entwicklungen in der Berufskrankheiten-Anerkennung
Ein weiterer Fokus der Diskussion in Athen liegt auf der beruflichen Anerkennung von Hautkrebs durch UV-Strahlung, die in Ländern wie der Schweiz, Rumänien, Belgien und Österreich bereits erfolgt ist. Derzeit gibt es einen wachsenden Druck auf Staaten wie Griechenland, sich dieser Initiative anzuschließen. Die Berufskrankheit Nummer 5103, die Hautkrebs durch UV-Strahlung erfasst, wurde vor knapp zehn Jahren etabliert. Jährlich gibt es etwa 9.000 Meldungen, wovon über 50 % anerkannt werden.
Die Entwicklungen zeigen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der anerkannten Fälle über 70 Jahren liegt, und viele Betroffene sind nicht mehr im aktiven Arbeitsleben. Im Jahr 2022 beliefen sich die Kosten für Heilbehandlungen auf 40,2 Millionen Euro. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer proaktiven Ansprache, insbesondere da die Zahlen der Hautkrebserkrankungen aufgrund der steigenden UV-Bestrahlungsstärken immer relevanter werden. Die Forschung für branchenspezifische Präventionskonzepte muss auch weiterhin stark gefördert werden.
Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden UV-Exposition ist die Dringlichkeit von Präventionsmaßnahmen höher denn je. Arbeitgeber müssen aktiv in die Umsetzung einbezogen werden, damit effektive Schutzmaßnahmen auf allen Ebenen umgesetzt werden können. Die nächste wichtige Veranstaltung in diesem Kontext ist der Multi-Stakeholder Summit, der im September 2026 in Wien stattfinden soll.