Neues Programm gegen Antisemitismus: Bildung für Niedersachsens Lehrkräfte!

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Ab Sommersemester 2026 startet das Zertifikatprogramm ZABIN an der Uni Oldenburg zur antisemitismuskritischen Bildung für Lehramtsstudierende.

Ab Sommersemester 2026 startet das Zertifikatprogramm ZABIN an der Uni Oldenburg zur antisemitismuskritischen Bildung für Lehramtsstudierende.
Ab Sommersemester 2026 startet das Zertifikatprogramm ZABIN an der Uni Oldenburg zur antisemitismuskritischen Bildung für Lehramtsstudierende.

Neues Programm gegen Antisemitismus: Bildung für Niedersachsens Lehrkräfte!

Ab dem Wintersemester 2023/2024 startet an der Universität Oldenburg das neue Zertifikatprogramm „Antisemitismuskritische Bildung in Niedersachsen im Kontext Schule“ (ZABIN). Dieses innovative Programm richtet sich an Lehramtsstudierende aller Fachrichtungen und Schulformen an Hochschulen in Niedersachsen. Anlass für die Entwicklung von ZABIN war der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, der eine Welle antisemitischer Ausschreitungen nach sich zog. Der Arbeitskreis Antisemitismus im Landespräventionsrat, dem die Universität Oldenburg angehört, ist bereits seit 2020 aktiv, um dieser Thematik zu begegnen, wie UOL berichtet.

Das ZABIN-Programm wurde in enger Kooperation mit verschiedenen Akteuren, darunter Hochschulen, Ministerien und jüdische Gemeinden, entwickelt. Ziel ist es, Lehramtsstudierenden die verschiedenen Facetten des Antisemitismus näherzubringen und ihnen Handlungsstrategien an die Hand zu geben, um in Schulen aktiv gegen antisemitische Vorfälle vorzugehen. Insbesondere werden versteckte Aspekte des Antisemitismus thematisiert, die schwer zu erkennen sind, und es erfolgt eine Orientierung an der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance zur Identifikation von Antisemitismus.

Module und Inhalte des Programms

Das Zertifikat ZABIN bietet eine Vielzahl von Inhalten, die für die Teilnehmer von entscheidender Bedeutung sind. Die Studierenden lernen den Umgang mit antisemitisch handelnden Personen und Betroffenen sowie die Erkennung direkter und struktureller Antisemitismusformen. Im Rahmen des Programms werden folgende Module angeboten:

  • Online-Pflichtmodul „Grundlagen der Antisemitismuskritischen Bildung im Kontext Schule“ (6 KP/CP)
  • Modul „Profilbildung in der Antisemitismuskritischen Bildung“ (6 KP/CP) mit Wahlveranstaltungen
  • Modul „Praxisfelder in der Antisemitismuskritischen Bildung“ (3 KP/CP) mit Projekt oder Praktikum

Zusätzlich wird ein differenziertes Bild des jüdischen Lebens vermittelt, wobei stereotype Darstellungen in den Medien kritisch beleuchtet werden. Die Universität Oldenburg hat bereits seit Jahren eine enge Kooperation mit der jüdischen Gemeinde, was zur erfolgreichen Koordination des Programms beiträgt.

Erste Erfolge und zukünftige Perspektiven

Fünfzig acht Studierende haben sich seit Juli 2023 für das Zertifikat angemeldet. Dies wird als positives Zeichen gewertet. Langfristig ist die Etablierung eines Zentrums für Antisemitismuskritische Lehrkräftebildung in Oldenburg geplant, das verschiedene Phasen der Lehrkräftebildung abdecken soll. Die Initiative ist Teil eines umfassenderen Ansatzes in Niedersachsen, die Lehrkräfte auf die gesellschaftliche Realität vorbereiten und ihre Kompetenzen im Umgang mit Antisemitismus zu stärken.

Des Weiteren wird das Zertifikat ZABIN unabhängig vom Studienort angeboten, und es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Hochschulen sowie außeruniversitären Partnern, die sich mit der Extremismusprävention befassen, wie das Verbunion Lehrkräftebildung Niedersachsen hervorhebt.

Das ZABIN-Programm bietet nicht nur Schulungen zu Antisemitismus, sondern ist Teil eines breiteren Kontextes, in dem auch Veranstaltungen wie TURN25 stattfinden. Diese Veranstaltung, die am 29. und 30. September 2025 an der TU Darmstadt stattfindet, zielt darauf ab, über Lehrinnovationen und didaktische Weiterentwicklungen Austausch zu ermöglichen, was eine wichtige Ergänzung zur Schulung von Lehrkräften darstellt. Das Motto „TURN to ACTION“ fordert zur aktiven Mitgestaltung auf, um erfolgreich gute Praxisbeispiele in der Hochschullehre umzusetzen, wie der TURN Conference betont.