Niedersachsen unter Druck: Gastronomie kämpft ums Überleben nach der Krise!
Das Forschungsprojekt der Uni Osnabrück analysiert, wie Gastronomiebetriebe in Niedersachsen Krisen bewältigen und sich anpassen.

Niedersachsen unter Druck: Gastronomie kämpft ums Überleben nach der Krise!
Die Gastronomie in Niedersachsen steht vor enormen Herausforderungen, die durch mehrere gleichzeitige Krisen geprägt sind. Ein Forschungsteam des Instituts für Geographie der Universität Osnabrück untersucht seit drei Jahren, wie Gastronomiebetriebe auf die Auswirkungen von Krisen reagieren. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass fast 40 % der befragten Betriebe ihre Existenz als bedroht empfinden. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Herausforderungen wie der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg, der Energiekrise sowie der Inflation.
In der Umfrage gaben 44,7 % der Gastronomiebetriebe an, geschwächt aus der Krise hervorgegangen zu sein. Im Gegensatz dazu glauben 35,7 %, dass sie gestärkt wurden. Fast 20 % berichteten, keine wahrnehmbaren Veränderungen erlebt zu haben. Die Überlagerung dieser Krisen sorgt dafür, dass effektive Maßnahmen erschwert werden, was zu einem stagnierenden Umsatz und einem abnehmenden Konsumverhalten führt.
Ausrichtung auf Krisenbewältigung
Das Forschungsteam hat festgestellt, dass viele Betriebe bei der Krisenbewältigung verschiedene Maßnahmen ergriffen haben. Diese umfassen Kostenreduktionen, Personalbindungen, Preiserhöhungen und die Diversifizierung von Angeboten. Netzwerke unter Gastronomen haben während der schwierigen COVID-19-Zeit Unterstützung und Austausch ermöglicht. Staatliche Unterstützungsprogramme sowie Angebote zur Kurzarbeit und Rücklagen haben vielen Betrieben geholfen, die Krise zu überstehen.
Laut einer weiteren Studie von KüchenMagazin sind mehr als ein Drittel der Gastronomiebetriebe in Niedersachsen existenziell bedroht, was das besorgniserregende Bild verstärkt. Dennoch haben viele Betriebe die Schließzeiten während der Pandemie auch für Renovierungen, Lieferservices und Marketingverbesserungen genutzt. Diese positiven Anpassungen scheinen teilweise die negativen Folgen der Pandemie zu überwiegen.
Überlebensstrategien und Anpassungen
Die Gastronomie hat aus der Krise gelernt, dass Anpassungsfähigkeit und flexible Geschäftsmodelle entscheidend für den langfristigen Erfolg sind. Es zeigt sich, dass die Digitalisierung in der Branche durch die Pandemie beschleunigt wurde. Betriebe implementieren zunehmend digitale Tools wie Online-Reservierungen und kontaktloses Bezahlen. Hygienestandards haben sich ebenfalls verändert; Desinfektionsmittelspender und regelmäßige Reinigungen sind mittlerweile Standard.
Der Fachkräftemangel stellt eine weitere Herausforderung dar, da viele Mitarbeiter die Branche verlassen haben. Gastronomen müssen nun flexible Arbeitsmodelle und eine wertschätzende Führungskultur anbieten, um ihre Mitarbeitenden zu halten. Die Neuorientierung hin zu regionalen Lieferanten zur Sicherstellung der Versorgung ist ebenfalls eine Reaktion auf die durch die Pandemie gestörten globalen Lieferketten.
Zusammenfassend haben die Gastronomiebetriebe in Niedersachsen während dieser Krisenzeit viele Strategien zur Anpassung implementiert. Zu den zentralen Handlungsempfehlungen gehört der Ausbau von Beratungs- und Förderangeboten, die Stärkung der Vernetzung und ein verstärkter Fokus auf Digitalisierung. Das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken hat zugenommen, was den Betrieben hilft, sich an die neuen Erwartungen der Gäste anzupassen. Diese Effekte sind Teil einer breiteren Transformation der Branche, die möglicherweise helfen wird, die Gastronomie in eine erfolgreichere Zukunft zu führen, trotz der gegenwärtigen Unsicherheiten.