Wanderausstellung Meine Geschichte: Einblicke in Leben nach Transplantation
Wanderausstellung „Meine Geschichte“ zeigt ab 10. September 2025 in Hannover persönliche Erlebnisse junger Transplantierter. Eintritt frei!

Wanderausstellung Meine Geschichte: Einblicke in Leben nach Transplantation
Vom 10. September bis 10. Oktober 2025 wird die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) eine bemerkenswerte Wanderausstellung unter dem Titel „Meine Geschichte“ präsentieren. Diese Ausstellung zeigt die persönlichen Geschichten von 20 jungen Menschen, die eine Organtransplantation erfahren haben. Die Porträts wurden von dem Fotografen Micha Neugebauer aus Hannover angefertigt und gewähren einen tiefen Einblick in die Lebensrealitäten und Herausforderungen der Betroffenen.
Die Vernissage findet am 10. September 2025 um 17 Uhr in der MHH-Ladenpassage, im Gebäude K6 an der Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover, statt. MHH-Präsidentin Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner wird die Ausstellung eröffnen, die täglich zwischen 8 und 21 Uhr geöffnet ist und kostenfrei besichtigt werden kann.
Einblick in das Leben mit einem Spenderorgan
Die Wanderausstellung „Meine Geschichte“ ist nicht nur eine Sammlung beeindruckender Fotografien, sondern auch ein informatives Projekt, das essentielle Fragen rund um das Leben mit einem Spenderorgan behandelt. In Deutschland erhalten bis zu 10% der Transplantationen Kinder unter 15 Jahren, häufig aufgrund angeborener Organfehler. Die Ausstellung soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Organspende schärfen und die Erfahrungen junger Transplantierter beleuchten.
Hinter der Initiative steht „KiO Youth“, das Juniorteam des Vereins Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende e. V. (KiO). Dieser Verein ist seit langem aktiv in der finanziellen und psychosozialen Unterstützung von Familien mit organverletzten Kindern, und spielt eine entscheidende Rolle im Bereich der Aufklärung. Das fotographische Projekt wurde mit dem Organspendepreis der Stiftung „Über Leben“ ausgezeichnet und erhielt Fördermittel vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Psychologische Unterstützung für Betroffene
Die psychologische Betreuung von Patienten und deren Angehörigen ist ein wichtiger Aspekt nach einer Organtransplantation. Laut dem Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) sind viele Menschen während der Wartezeit und nach der Transplantation erheblichem psychischen Stress ausgesetzt. Fachkundige psychologische Unterstützung ist unerlässlich, um diese Belastungen zu bewältigen. Leider bieten nicht alle von den gesetzlichen Regelungen vorgeschriebenen 47 Transplantationszentren diese Unterstützung in ausreichendem Maße an.
Der BDO plant, eine bundesweite Adressenliste von Psychologen und Psychotherapeuten zusammenzustellen, die Erfahrung in der Betreuung von Transplantationspatienten haben. Viele Hilfesuchende wohnen zu weit entfernt von ihren Transplantationszentren, um die vorhandenen Angebote nutzen zu können. Zudem besteht ein akuter Bedarf an Unterstützung auch für Angehörige von Organspendern und medizinischem Personal.
Insgesamt haben rund 1.000 Menschen an der MHH auf ein Organ gewartet, während in Deutschland über 8.000 Menschen auf geeignete Organe hoffen. Die Vielfalt der Geschichten, die in der Ausstellung „Meine Geschichte“ präsentiert werden, soll einen menschlichen Zugang zu diesem oft tabuisierten Thema herstellen und zur Enttabuisierung der Organspende beitragen.
Durch die Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie dem BDO und den psychologischen Beratungsangeboten, die die Transplantationszentren bereitstellen müssen, wird an einer umfassenden Begleitung der Betroffenen gearbeitet. Nur so kann gesichert werden, dass die jungen Patienten und ihre Familien sowohl medizinisch als auch emotional unterstützt werden.
Die Ausstellung „Meine Geschichte“ ist ein Schritt in die richtige Richtung, um das Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen, die das Leben mit einem Spenderorgan mit sich bringt, zu präsentieren und die Wichtigkeit von Organspenden zu unterstreichen.