Chlamydomonas reinhardtii: Wissenschaftler treffen sich in Münster!

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Vom 24. bis 29. August 2025 veranstaltet die Universität Münster die Tagung „Chlamy 2025“, die sich mit der Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii beschäftigt. Rund 250 Wissenschaftler aus Biologie und Medizin diskutieren ihre neuesten Forschungsergebnisse.

Vom 24. bis 29. August 2025 veranstaltet die Universität Münster die Tagung „Chlamy 2025“, die sich mit der Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii beschäftigt. Rund 250 Wissenschaftler aus Biologie und Medizin diskutieren ihre neuesten Forschungsergebnisse.
Vom 24. bis 29. August 2025 veranstaltet die Universität Münster die Tagung „Chlamy 2025“, die sich mit der Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii beschäftigt. Rund 250 Wissenschaftler aus Biologie und Medizin diskutieren ihre neuesten Forschungsergebnisse.

Chlamydomonas reinhardtii: Wissenschaftler treffen sich in Münster!

Die Universität Münster wird vom 24. bis 29. August 2025 Gastgeber der Tagung „Chlamy 2025“ sein. Rund 250 Wissenschaftler aus den Bereichen Biologie und Medizin haben sich zu diesem Ereignis angemeldet. Die Veranstaltung konzentriert sich auf die Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii, allgemein als „Chlamy“ bekannt. Diese Algenart spielt eine bedeutende Rolle in der Nahrungskette und trägt zur Fixierung von Kohlenstoffdioxid in der Umwelt bei.

Die Chlamydomonas reinhardtii kann mit zwei Geißeln schwimmen und besitzt die Fähigkeit, Licht wahrzunehmen, um so optimale Bedingungen für die Photosynthese zu finden. Unter speziellen Bedingungen kann die Alge sogar auf Photosynthese verzichten und anstelle von Licht Kohlenstoffverbindungen wie Acetat verwenden. Dies macht Chlamy zu einem interessanten Modellorganismus in der Zell- und Molekularbiologie, insbesondere aufgrund der über 17.000 Gene, die in ihrer Genomsequenzierung identifiziert wurden, viele davon finden sich auch bei Tieren wieder.

Forschungsschwerpunkte und Techniken

Wie uni-muenster.de hervorhebt, wird in der Forschung mit Chlamydomonas unter anderem die Kryoelektronenmikroskopie sowie -tomografie eingesetzt, um Proteinstrukturen und molekulare Prozesse zu untersuchen. Diese Technologien ermöglichen es Wissenschaftlern, mechanistische Einblicke in die Funktionsweise der Alge und ihre Rolle in der Fotosynthese zu gewinnen.

Die Alge hat sich als besonders wertvoll in der Forschung herausgestellt, da sie ein haploides Genom aufweist. Dies ermöglicht eine sofortige Expression von Mutationen und erleichtert genetische Studien. Die regelmäßigen Zellzyklen und die Fähigkeit zur Synchronisation mithilfe von Licht-Dunkel-Zyklen tragen ebenfalls zur Popularität von Chlamydomonas als Forschungsobjekt bei.

Darüber hinaus hat die Alge ein einzigartiges Kohlenstoffkonzentrierungssystem entwickelt, das die Effizienz der Photosynthese erhöht, indem es die lokalen CO2-Konzentrationen steigert. Chlamydomonas besitzt viele Photorezeptoren, die in der Optogenetik verwendet werden, um zelluläre Prozesse mit Licht zu steuern.

Ökologische Wechselwirkungen

Die Forschung zur Chlamydomonas reinhardtii hat auch ökologische Dimensionen. Wie pubmed.ncbi.nlm.nih.gov beschreibt, existiert die Alge in einem komplexen ökologischen Netzwerk, in dem sie mit verschiedenen Mikroben interagiert. Diese Interaktionen können sowohl symbiotisch als auch antagonistisch sein.

So wird Chlamydomonas etwa von verschiedenen Protisten und Bakterien gejagt. Die Bakterien wie Pseudomonas protegens produzieren bioaktive Verbindungen, die das Wachstum von Chlamy beeinträchtigen können. Im Gegenzug hat Chlamy die Fähigkeit, bestimmte Signalmoleküle zu produzieren, die das Verhalten von Bodenbakterien beeinflussen, die dann im Austausch für Kohlenstoff und Nährstoffe mit der Alge interagieren.

Diese wechselseitigen Beziehungen verdeutlichen, wie entscheidend Chlamydomonas reinhardtii nicht nur für die Forschung, sondern auch für das Verständnis von ökologischen Systemen ist. In der kommenden Tagung werden diese Themen eingehend diskutiert, und die Forscher können ihre neuesten Erkenntnisse und Technologien austauschen.

Die Tagung „Chlamy 2025“ findet alle zwei Jahre statt und wechselt ihren Standort auf verschiedene Kontinente. Die letzte Tagung in Deutschland wurde 2012 in Potsdam abgehalten. Die Organisatoren der aktuellen Tagung sind Gaia Pigino, Michael Schroda und Michael Hippler, die sich darauf freuen, die neuesten Entwicklungen und Trends in der Forschung zu Chlamydomonas reinhardtii zu präsentieren.