Licht als Katalysator: Neue Wege in der organischen Chemie entdeckt!
Forschungsteam der UNI Münster entdeckt neue Anwendung für Aluminium-Salen-Katalysator in Nature Chemistry – Fortschritt in der organischen Chemie.

Licht als Katalysator: Neue Wege in der organischen Chemie entdeckt!
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Ryan Gilmour und Prof. Dr. Johannes Neugebauer hat einen neuen Anwendungsbereich für einen enantioselektiven Aluminium-Salen Katalysator erschlossen. In einer aktuellen Studie, die im renommierten Fachjournal Nature Chemistry veröffentlicht wurde, wird berichtet, dass dieser Katalysator erstmals für die katalytische Übertragung von Lichtenergie, auch bekannt als Energy-Transfer Catalysis, verwendet wird. Damit wird ein bedeutender Schritt in der organischen Chemie vollzogen.
Die organische Chemie ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Arzneimitteln und Agrochemikalien. Chemiker*innen arbeiten unermüdlich an der Herstellung wirksamer funktioneller Moleküle. Katalyse gilt als Schlüsseltechnologie zur effizienten Herstellung gesellschaftlich wichtiger Moleküle. Katalysatoren treiben chemische Reaktionen voran, ohne selbst verbraucht zu werden, wodurch diese Prozesse nachhaltiger und umweltfreundlicher gestaltet werden können.
Enantioselektive Katalyse im Fokus
Ein zentrales Thema der Studie ist die enantioselektive Katalyse, die sich mit der Herstellung von enantiomerenreinen chemischen Verbindungen aus prochiralen Ausgangsmaterialien beschäftigt. Bei dieser Methode wird der Einsatz von chiralen Katalysatoren erforderlich, um prochirale Substrate in enantiomerenreiche Produkte zu konvertieren. Die Effizienz dieser Prozesse wird entscheidend durch die Stabilität des Übergangszustands bestimmt, bei dem der Katalysator und das Substrat interagieren. Wikipedia erklärt, dass chirale und enantiomerenreine Verbindungen selbst wiederum als Katalysatoren fungieren können.
Die aktuelle Forschung zeigt, dass bisherige enantioselektive Katalysatoren vor allem auf thermische Aktivierung angewiesen sind. Der innovative Ansatz der Forscher, Licht als alternative Aktivierungsstrategie zu nutzen, wurde bisher wenig erforscht. Der entdeckte Aluminiumkatalysator verdeutlicht das Potenzial von lichtgesteuerten Reaktionen und zeigt eine differenzierte Reaktivität, die sowohl bei thermisch als auch bei lichtgesteuerten Bedingungen zur Anwendung kommt.
Bedeutung für die chemische Forschung
Die chemische Forschung, die auf Bereiche wie Gesundheit, Energie, Umwelt und Wirtschaft abzielt, spielt eine unverzichtbare Rolle in der modernen Gesellschaft. Laut catalysis.de ist die chemische Synthese für die Herstellung von Verbindungen, Arzneimitteln und Agrochemikalien von zentraler Bedeutung. Dabei wird ein Ziel verfolgt: die Entwicklung nachhaltigerer Verfahren unter Verwendung erneuerbarer Ausgangsstoffe. Über 80 % der weltweit produzierten Chemikalien setzen auf katalytische Verfahren.
Die Identifizierung neuer, privilegierter chiraler Photokatalysatoren, wie sie in der aktuellen Studie beschrieben wird, trägt wesentlich zur Lösung des photochemischen Selektivitäts-Universalitätsparadoxons bei. Bisherige Entwicklungen in der enantioselektiven Katalyse, wie der Monsanto-Prozess zur Herstellung von L-DOPA, zeigen die Relevanz dieser Technologien in der Industrie und die damit verbundenen Herausforderungen bei der Abtrennung der Katalysatoren aus Reaktionsgemischen.
Mit diesen aufregenden Ergebnissen setzen die Forscher neue Maßstäbe in der chemischen Katalyse und erholen den Dialog über die Verwendung von Licht als Katalysatoraktivierungsmethode. Die Hemmung der Abtrennungskontroversen und die Verbesserung der katalytischen Effizienz könnten letztlich zur Schaffung „idealer“ Katalysatoren führen, die umweltfreundliche Synthesen ermöglichen.