Revolution in der Lehrerbildung: Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum Erfolg!

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Die Universität Duisburg-Essen startet ab Oktober 2025 ein neues Projekt zur Flexibilisierung der Lehrkräftebildung für mehrsprachige Schulen.

Die Universität Duisburg-Essen startet ab Oktober 2025 ein neues Projekt zur Flexibilisierung der Lehrkräftebildung für mehrsprachige Schulen.
Die Universität Duisburg-Essen startet ab Oktober 2025 ein neues Projekt zur Flexibilisierung der Lehrkräftebildung für mehrsprachige Schulen.

Revolution in der Lehrerbildung: Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum Erfolg!

Am 4. September 2025 wird ein neues Verbundprojekt mit dem Titel „Flexible DaZ-Professionalisierung im Lehramt“ (DazFlexPro) ins Leben gerufen. Laut der Universität Duisburg-Essen (UDE), die die Leitung des Projekts übernimmt, zielt es darauf ab, die Lehrkräftebildung in der mehrsprachigen Metropole Ruhr zu flexibilisieren und individuelle Studienbiografien zu berücksichtigen. Dies ist besonders wichtig, da die Region mit über 100 Sprachen eine hohe sprachliche Diversität aufweist, die erhebliche Herausforderungen und Chancen für die Schulen mit sich bringt. Die Förderung beträgt rund vier Millionen Euro, gestiftet von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Das Projekt wird für vier Jahre ab Oktober 2025 laufen und hat mehrere Ziele. Zu diesen gehört die Berücksichtigung von Nebentätigkeiten der Studierenden sowie die Erschließung neuer Zielgruppen, um dem Lehrkräftemangel in Verbindung mit sinkenden Studierendenzahlen entgegenzuwirken. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Anforderungen an die sprachliche Bildung, die in einer so vielsprachigen Region existieren.

Umsetzung und Maßnahmen

Die UDE wird in Zusammenarbeit mit den Universitäten Bochum und Dortmund verschiedene Maßnahmen umsetzen. Dazu zählen eine flexiblere Gestaltung des Studiums, die Einführung forschungsbasierter Inhalte zur Sprachbildung sowie die Aufteilung des Deutsch als Zweitsprache (DaZ)-Moduls für eine flexible Belegung. Geplant ist auch eine Spezialisierung auf neu zugewanderte Schüler:innen und die Entwicklung von begleiteten Praxisphasen, die einen Schwerpunkt im Bereich DaZ legen.

Darüber hinaus wird es Anpassungen in der Theorie-Praxis-Verknüpfung im Bereich DaZ geben. Flexible Formate und (teil)digitalisierte Lehr-Lernangebote sollen bereitgestellt werden. Diese neuen Ansätze sind im Kontext der bundesweiten Diskussion zur Lehrerbildung für eine Schule der Vielfalt zu sehen, die mit dem Ziel verbunden ist, Lehramtsstudierende besser auf die sprachlichen Anforderungen in heterogenen Klassen vorzubereiten.

Hintergrund der sprachlichen Förderung

Die für die Lehrerbildung notwendigen Konzepte zur Sprachförderung und Mehrsprachigkeit sind nicht nur in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus gerückt. Schon seit den 1950er Jahren erhalten Kinder mit Migrationshintergrund in Deutschland Unterricht in ihren Muttersprachen, jedoch meist ohne eine Verknüpfung zum Regelunterricht. Nach den Ergebnissen der PISA-Studien haben einige Bundesländer neue Ansätze entwickelt, um die sprachliche Entwicklung von Kindern mit nicht-deutscher Herkunftssprache zu unterstützen. Hierbei ist das Konzept der „durchgängigen Sprachbildung“ von zentraler Bedeutung, das vom Forschungsprogramm FörMig ins Leben gerufen wurde.

Darüber hinaus zeigen internationale Beispiele, etwa aus den USA, wie das Spanisch erfolgreich in den Unterricht integriert wird. In Deutschland ist das Projekt „Sprachen – Bilden – Chancen“ aktiv, das Materialien zur Verbesserung der Lehrerkräfteausbildung entwickelt und Lehramtsstudierende bei der Entwicklung von bildungssprachlichen Kompetenzen unterstützt.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das DazFlexPro-Projekt nicht nur eine Reaktion auf die Herausforderungen des vielsprachigen Unterrichts ist, sondern auch eine bedeutende Umstellung hin zu einem flexibleren und differenzierenden Ansatz in der Lehrerbildung in Deutschland darstellt. Die finanzielle Unterstützung und die angestrebte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Universitäten werden dabei eine zentrale Rolle spielen.