Schwimmfähigkeit bei Kindern: Deutschland im internationalen Vergleich stark!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Das Projekt „Aquatic Literacy For All Children“ untersucht Schwimmfähigkeiten von 3.500 Kindern in Europa und zeigt Handlungsbedarf auf.

Das Projekt „Aquatic Literacy For All Children“ untersucht Schwimmfähigkeiten von 3.500 Kindern in Europa und zeigt Handlungsbedarf auf.
Das Projekt „Aquatic Literacy For All Children“ untersucht Schwimmfähigkeiten von 3.500 Kindern in Europa und zeigt Handlungsbedarf auf.

Schwimmfähigkeit bei Kindern: Deutschland im internationalen Vergleich stark!

Die heutige Abschlusszeremonie des Projekts „Aquatic Literacy For All Children“, die in Brüssel stattfand, markiert den erfolgreichen Abschluss einer umfassenden Studie, die in sieben europäischen Ländern durchgeführt wurde. Durch das Programm Erasmus+ Sport gefördert, zielt das Projekt darauf ab, den aktuellen Stand der Schwimmfähigkeit bei Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren zu ermitteln. Insgesamt wurden die Schwimmfähigkeiten von über 3.500 Kindern analysiert, um europäische Referenzwerte nach Altersgruppen zu entwickeln und Unterschiede im Schwimmunterricht der einzelnen Länder zu identifizieren. Diese Ergebnisse könnten entscheidende Impulse für künftige Programme und Maßnahmen zur Verbesserung der Schwimmkompetenz in Europa geben, wie Deutsche Sporthochschule Köln berichtet.

Die Studie, die unter Federführung von Dr. Sebastian Fischer von der Universität Kassel stattfand, umfasste auch Daten aus Ländern wie Belgien, Frankreich, Litauen, Norwegen, Polen und Portugal. In Deutschland erfolgten die Erhebungen in mehreren Städten, darunter Köln, Kassel und Flensburg. Die Untersuchung berücksichtigte sowohl grundlegende schwimmerische Fertigkeiten wie Tauchen, Atmen, Schweben und Fortbewegung als auch komplexere Anforderungen wie spezifische Schwimmparcours. Zudem wurden psychosoziale und kognitive Aspekte, darunter Motivation und Risikobewusstsein, analysiert. Diese Erkenntnisse sind für Pädagog*innen, politische Entscheidungsträger*innen und Sportfachleute von großer Bedeutung, um die Wasserkompetenz in Europa weiter zu fördern.

Schwimmfähigkeiten und Risikowahrnehmung

Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen, dass Deutschland im internationalen Vergleich bei der Schwimmfähigkeit gut abschneidet. Ältere Kinder zeigen ein höheres Niveau grundlegender und komplexer Schwimmfähigkeiten. Jedoch wurde festgestellt, dass 49 % der Kinder in Deutschland Gefahren im Schwimmbad unterschätzen und 44 % ähnliche Schwierigkeiten im Freiwasser haben. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Vermittlung von sicherheitsrelevanten Inhalten zu verbessern. Jungen neigen dazu, Gefahren eher zu unterschätzen als Mädchen, was geschlechtsspezifische Unterschiede in der Risikowahrnehmung aufzeigt, wie Universität Kassel ergänzt.

Ein bedeutender Faktor, der die Schwimmfähigkeit beeinflusst, ist der soziale Hintergrund der Kinder. Der Bildungs- und Schwimmfähigkeitsstand der Eltern sowie der sozioökonomische Status spielen eine wichtige Rolle, insbesondere für jüngere Kinder. Hier beträgt der Einfluss der Herkunft erstaunliche 33 %. Bei älteren Kindern nimmt dieser Einfluss jedoch ab, was auf eine mögliche Entwicklung in der Schwimmkompetenz hindeutet. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass strukturelle Maßnahmen in Schulen helfen können, dem abnehmenden Trend der Schwimmfähigkeit in Deutschland entgegenzuwirken.

Zukunftsausblick und weitere Ergebnisse

Die vollständigen Ergebnisse der europaweiten Studie werden im Herbst 2025 in Brüssel veröffentlicht. Die umfassende Analyse der Schwimmfähigkeiten soll dazu beitragen, die Wasserkompetenz bei Kindern zu stärken und sicherzustellen, dass sie sicher und selbstbewusst mit Wasser umgehen können. Das große Interesse der Kinder an verschiedenen Wasseraktivitäten könnte dabei als Antrieb zur weiteren Verbesserung eingesetzt werden, so Presseportal.