Sitzen ist das neue Rauchen: Deutsche gefährden ihre Gesundheit!
Die DKV und Hochschulen untersuchen das Gesundheitsverhalten der Deutschen 2025: Anstieg der Sitzzeiten, digitale Gesundheitskompetenz und Herausforderungen.

Sitzen ist das neue Rauchen: Deutsche gefährden ihre Gesundheit!
Am 4. August 2025 präsentierten die DKV Deutsche Krankenversicherung AG, die Deutsche Sporthochschule Köln und die Universität Würzburg den DKV-Report 2025, der das Gesundheitsverhalten der Deutschen umfassend untersucht. Seit 2010 analysiert die Umfrage Aspekte wie körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum und Stressverhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Sitzverhalten der Bevölkerung negativ entwickelt hat, was alarmierende Implikationen für die Gesundheit offenbart.
Der DKV-Report 2025 dokumentiert einen Anstieg der durchschnittlichen Sitzdauer in Deutschland auf 613 Minuten pro Tag, verglichen mit 598 Minuten im Jahr 2023. Dies bedeutet, dass Deutsche an Werktagen über 10 Stunden im Sitzen verbringen, beinahe zwei Stunden mehr als vor einem Jahrzehnt. Besonders besorgniserregend ist, dass nur 30% der „Vielsitzer“ ihre langen Sitzphasen mit ausreichender körperlicher Aktivität ausgleichen. Zudem geben 37% der Befragten an, dass ihr Sitz- und Bewegungsverhalten ihr Sterberisiko erhöht.
Gesundheitsverhalten im Blick
Weniger als 2% der Deutschen leben ganzheitlich gesund, wobei 3% der Frauen und nur 1% der Männer alle Kriterien für ein gesundes Leben erfüllen. Trotz positiver gesundheitlicher Indikatoren erreichen lediglich 34% der Befragten die Anforderungen für eine gesunde Ernährung. Auch das Stressempfinden ist ein Thema: Nur 20% der Befragten bewerten ihr Stresslevel als unbedenklich. Im Rahmen der körperlichen Aktivität erfüllen 34% die WHO-Empfehlung zur Muskelaktivität von mindestens zweimal pro Woche.
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass 59% der Befragten einen positiven Wohlfühlwert angeben, wobei Männer und ältere Menschen tendenziell besser abschneiden. Von den über 66-Jährigen berichten beeindruckende 74% von einem gesteigerten subjektiven Wohlbefinden, während nur 49% der 30- bis 45-Jährigen dies tun. Erstaunlicherweise haben 35% der Gesamtbevölkerung eine exzellente digitale Gesundheitskompetenz, wobei dieser Wert mit dem Bildungsgrad steigt. Dennoch sind 58% unsicher über die Vertrauenswürdigkeit digitaler Gesundheitsinformationen.
Trends in der Gesundheitsinformation
Ein zusätzliches Licht auf den Gesundheitsstatus der Deutschen wirft der Healthcare Report 2025, der den Umgang von Konsumenten mit Beschwerden, Medikamenten und Gesundheitsinformationen untersucht. Besonders hervorzuheben ist der Trend der steigenden Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln und ein wachsendes Misstrauen gegenüber digitalen Informationen aus verschiedenen Quellen, einschließlich Google und sozialen Medien. Der Bericht weist auch auf die Herausforderungen hin, die mit der Implementierung von E-Rezepten und elektronischen Patientenakten verbunden sind, sowie auf die damit ungenutzten Potenziale in der digitalen Gesundheitsversorgung.
Eine tiefere Analyse der digitalen Gesundheitskompetenz in Deutschland kommt von Dratva J., Schaeffer D. und Zeeb H. in ihrer Publikation aus dem Jahr 2024. Diese Untersuchung beschreibt den aktuellen Stand und die bestehenden Herausforderungen im Bereich der digitalen Gesundheitskompetenz und verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Bevölkerung besser über digitale Gesundheitsressourcen aufzuklären.
Der DKV-Report 2025 beruht auf einer Umfrage, die zwischen dem 11. Februar und dem 17. März 2025 durchgeführt wurde und über 2.800 Menschen einschloss. Trotz der hohen Teilnahmezahlen bleiben finanzielle Barrieren und ein mangelndes Bewusstsein für Präventionsangebote Hindernisse, die es zu überwinden gilt, um eine gesündere Gesellschaft zu fördern. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um das Gesundheitsverhalten der Deutschen zu verbessern und den Herausforderungen im Bereich der digitalen Gesundheit zu begegnen.
Für mehr Informationen, siehe DKV-Report 2025, Healthcare Report 2025 und Digitale Gesundheitskompetenz.