Solarstrom für Entwicklungsländer: Der Schlüssel zur Elektrifizierung!

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Dr. Sadik-Zada untersucht 2025 die Rolle von Solarenergie bei der Elektrifizierung ländlicher Regionen und deren wirtschaftliche Vorteile.

Dr. Sadik-Zada untersucht 2025 die Rolle von Solarenergie bei der Elektrifizierung ländlicher Regionen und deren wirtschaftliche Vorteile.
Dr. Sadik-Zada untersucht 2025 die Rolle von Solarenergie bei der Elektrifizierung ländlicher Regionen und deren wirtschaftliche Vorteile.

Solarstrom für Entwicklungsländer: Der Schlüssel zur Elektrifizierung!

Die Herausforderungen und Fortschritte in der Energieversorgung spielen eine zentrale Rolle in der globalen Entwicklungsdiskussion. Rund zwei Milliarden Menschen weltweit kochen täglich auf offenem Feuer, was jedes Jahr etwa eine Gigatonne CO2 freisetzt. Diese praktikable und alltägliche Realität wird von Dr. Elkhan Richard Sadik-Zada, einem Entwicklungs- und Energieökonom, eingehend untersucht. Er befasst sich besonders mit der Nachhaltigkeit der Stromversorgung durch Solarenergie.

In vielen ländlichen Gebieten, wie in Kambodscha, Sierra Leone, Uganda sowie im Pamir-Gebirge und Nord-Syrien, ist eine zentrale Stromversorgung nicht vorhanden. In diesen Regionen unterstützt die internationale Entwicklungszusammenarbeit die Elektrifizierung. Besonders dezentrale, netzunabhängige Solartechnologien stellen oft die einzige Möglichkeit zur Elektrifizierung in einkommensschwachen Ländern dar. Solarsysteme sind entweder als gemeinschaftsbasierte Mini Grids oder als eigenständige Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern verfügbar.

Auswirkungen der Elektrifizierung

Feldforschungsinterviews in ländlichen Gebieten haben die positiven Auswirkungen der Elektrifizierung aufgezeigt. Gemeinden mit und ohne Solarstrom wurden verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Elektrifizierung erhebliche Vorteile bietet. Insbesondere die Landwirtschaft profitiert von elektrischen Pumpen zur Bewässerung, was den Anbau von Marktüberschüssen ermöglicht und die negativen Auswirkungen des Klimawandels mindert.

Zusätzlich führt die Verfügbarkeit von elektrischem Licht dazu, dass Geschäfte länger geöffnet bleiben, was den Profit der Unternehmer steigert. Im Durchschnitt steigt das Einkommen der Familien in Dörfern mit solarbetriebenem Strom um 15 bis 20 Prozent. Frauen haben einen besonderen Nutzen, da sie dank des Solarstroms weniger Zeit mit dem Sammeln von Brennstoffen verbringen müssen. Elektrische Herde verringern gesundheitliche Risiken durch Rauch und ermöglichen es Frauen, ihre Zeit produktiver zu nutzen.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das Lernen der Kinder. Wenn elektrische Beleuchtung vorhanden ist, verbringen die Kinder mehr Zeit mit ihren Lernaktivitäten. Obwohl eine Milliarde Menschen weltweit kein Bankkonto besitzt, könnte Solarstrom den Zugang zu mobilen Zahlungsmethoden fördern. Besonders bemerkenswert ist, dass bis zu 80 Prozent der Menschen in mit Solarstrom versorgten Dörfern elektrisch kochen, was zu einer signifikanten Senkung des CO2-Ausstoßes führt.

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit

Die Elektrifizierung trägt nicht nur zur allgemeinen Lebenszufriedenheit bei, sondern kann auch ohne weitere Entwicklungszusammenarbeit nachhaltig sein. Wartung und Reinigung der Solaranlagen sind jedoch entscheidend für deren langfristige Funktionstüchtigkeit. Diese Anlagen haben eine Lebensdauer von etwa 30 Jahren und benötigen nach drei bis fünf Jahren keine Subventionierung mehr. Dr. Sadik-Zada hebt hervor, dass die solare Off-Grid-Elektrifizierung nicht sofort zu wirtschaftlichem Aufschwung führt, jedoch vielversprechende Perspektiven für verletzliche Bevölkerungsgruppen eröffnet.

Die wirtschaftlichen Effekte der Elektrifizierung sind besonders für Länder wie Uganda von Bedeutung. Dort haben nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität. In ländlichen Gebieten, wo etwa 70 Prozent der Bevölkerung lebt, liegt die Elektrifizierungsrate nur bei 38 Prozent. Der geringe Stromzugang behindert die wirtschaftliche Entwicklung und die Armutsreduktion. Die ugandische Regierung plant, private Investitionen in Inselnetze zu fördern, um Dörfer zu einer zuverlässigen Energieversorgung zu verhelfen, wo der Ausbau des zentralen Stromnetzes finanziell nicht tragbar ist.

In Deutschland liegt der Fokus der Debatte derweil auf den CO2-Emissionen, die im Jahr 2024 pro Kilowattstunde Strom durchschnittlich 363 Gramm betragen. Dieser Wert ist im Vergleich zu 2023 (386 Gramm) und 2022 (433 Gramm) gesunken. Ein höherer Anteil an erneuerbaren Energien in Kombination mit einem Rückgang des Stromverbrauchs hat zu dieser Reduzierung beigetragen. Der Stromimportüberschuss, der 2023 erstmals seit 2002 mit 9,2 Terawattstunden mehr importierten als exportierten Strom erreicht wurde, stieg 2024 sogar auf 24,4 TWh.

Die genaue Betrachtung der Emissionen verdeutlicht, dass diese Importmengen nicht der deutschen Stromerzeugung angerechnet werden. Das zeigt eine Absenkung des spezifischen Emissionsfaktors ab 2023, ist aber nicht unbedingt ein Indikator für die tatsächliche Nachhaltigkeit der Emissionsreduktionsmaßnahmen. Der Stromverbrauch in Deutschland hat in den letzten Jahren mehrere Schwankungen durchlebt, bleibt jedoch auf hohem Niveau. Prognosen zeigen einen Rückgang auf 439 TWh für 2024.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Elektrifizierung durch dezentrale Solarenergie in Entwicklungsländern nicht nur ökologische Vorteile bringt, sondern auch soziale und wirtschaftliche Perspektiven eröffnet. Gleichzeitig muss die Herausforderung der CO2-Emissionen in Ländern mit fortgeschrittener Infrastruktur wie Deutschland weiter verfolgt werden.