Tierversuche unter Druck: Wissenschaftler fordern notwendige Forschung!

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Am 24.04.2025 unterstützen 110 Wissenschaftler der RUB Tierversuche für medizinischen Fortschritt und fordern verantwortungsvolle Forschung.

Am 24.04.2025 unterstützen 110 Wissenschaftler der RUB Tierversuche für medizinischen Fortschritt und fordern verantwortungsvolle Forschung.
Am 24.04.2025 unterstützen 110 Wissenschaftler der RUB Tierversuche für medizinischen Fortschritt und fordern verantwortungsvolle Forschung.

Tierversuche unter Druck: Wissenschaftler fordern notwendige Forschung!

Am 24. April 2025 wird der Internationale Tag des Versuchstieres begangen. An diesem Tag bekennen sich 110 führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland zu ihrer tierexperimentellen Forschung. Unter den Unterzeichnern befindet sich der Biopsychologe Prof. Dr. Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum. Die Aktion wird von Professor Dr. Frank Kirchhoff von der Universität des Saarlandes organisiert. Gemeinsam erklären sie: „Wir machen Tierversuche!“

Die Unterzeichner betonen die Notwendigkeit von Tierversuchen für den medizinischen Fortschritt und die Entwicklung neuer Therapien. Kirchhoff hebt hervor, dass diese Versuche unverzichtbar für die Grundlagenforschung sind. Tierversuche haben in der Geschichte der Medizin bedeutende Fortschritte ermöglicht, etwa in der Entwicklung von Antibiotika und Impfstoffen. Die Forschung ist jedoch ein umstrittenes Thema, das ethische und moralische Fragen aufwirft.

Tierversuche in der Grundlagenforschung

In ihrem gemeinsamen Statement machen die Wissenschaftler klar, dass Tierversuche wichtig sind, um komplexe Vorgänge im lebenden Organismus zu verstehen. Prof. Güntürkün erläutert, dass Tierversuche ihm geholfen haben, das Verständnis des Denkens im Gehirn zu fördern. Weiterhin wird betont, dass Tierversuche für die klinische Forschung essentielle Grundlagen schaffen.

Die Unterzeichner kommen aus einer Vielzahl deutscher Institutionen, darunter Universitäten, die Max-Planck-Gesellschaft sowie die Leibniz- und Helmholtz-Gemeinschaft. Viele von ihnen sind in wissenschaftlichen Gesellschaften in Spitzenpositionen aktiv, was den Stellenwert dieser Thematik verdeutlicht. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Tierversuche unter strengen ethischen und gesetzlichen Vorgaben durchgeführt werden.

Ethik der Tierversuche

Die Diskussion über Tierversuche ist nicht neu. Sie reicht bis in die Antike zurück und hat sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt. Vor allem im 19. und 20. Jahrhundert erlebten Tierversuche einen Aufschwung, als sie standardisiert zur Überprüfung medizinischer Behandlungen eingesetzt wurden. Trotz ihrer Bedeutung stehen sie in der Kritik, da Gegner tierfreie Alternativen fordern. Kritiker betonen das Recht der Tiere auf Leben und Freiheit.

Um das Tierleid zu minimieren, hat sich das ethische Prinzip der „3R“ durchgesetzt: Replace (Vermeiden), Reduce (Verringern) und Refine (Verbessern). Dieses Prinzip dient als Leitlinie in der biomedizinischen Forschung. Tierversuche sollten nach Möglichkeit durch Alternativmethoden ersetzt werden. Wo dies nicht möglich ist, wird die Anzahl der Versuchstiere auf ein notwendiges Minimum reduziert, während gleichzeitig für artgerechte Haltungsbedingungen gesorgt wird.

Die Genehmigung von Tierversuchen erfolgt durch Ethikkommissionen, die ethische Standards prüfen und die Einhaltung der 3R-Prinzipien sicherstellen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, das Wohlergehen der Tiere zu gewährleisten und einen verantwortungsvollen Umgang in der Forschung zu fördern.

Nachhaltige Forschung zum Wohl von Mensch und Tier

Die Aktion der Wissenschaftler wird von der Informationsinitiative „Tierversuche verstehen“ begleitet, die Aufklärungsarbeit zum Thema leistet. Das Ziel ist eine verantwortungsvolle Forschung zum Wohl von Mensch und Tier. Tierversuche sind nach wie vor notwendig für die Erforschung von Krankheiten wie Alzheimer, Krebs, Diabetes und seltenen genetischen Erkrankungen. Ein vierseitiges Papier mit wichtigen Entdeckungen, die durch Tierversuche ermöglicht wurden, sowie eine Liste der Unterzeichner liegt der Aktion bei.

Trotz der hitzigen Debatte über Tierversuche bleibt die wissenschaftliche Gemeinschaft sich der Verantwortung gegenüber den Tieren bewusst. Die Integration von Zellkultur- und Organoid-Modellen wird in künftigen Forschungsprogrammen als notwendig erachtet, um den Bedarf an Tierversuchen weiter zu verringern und mit alternativen Forschungsmethoden zu kombinieren. Der Stand der Diskussion und die Herausforderungen in der Ethik der Tierversuche zeigen, dass dies ein komplexes und kontroverses Thema bleibt, das auch in Zukunft intensiv diskutiert werden muss.