Ukrainische Jugendliche finden Erholung und Bildung in Siegen!

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20 Jugendliche aus der Ost-Ukraine verbringen Zeit an der Universität Siegen, um Erholung, Bildung und kulturellen Austausch zu erleben.

20 Jugendliche aus der Ost-Ukraine verbringen Zeit an der Universität Siegen, um Erholung, Bildung und kulturellen Austausch zu erleben.
20 Jugendliche aus der Ost-Ukraine verbringen Zeit an der Universität Siegen, um Erholung, Bildung und kulturellen Austausch zu erleben.

Ukrainische Jugendliche finden Erholung und Bildung in Siegen!

Am 28. April 2025 trafen in Siegen 20 Jugendliche aus der ostukrainischen Stadt Pavlohrad ein. Ihr Aufenthalt sollte für die Jugendlichen eine Erholung und Ablenkung vom Krieg bieten, der ihr Leben seit über drei Jahren stark beeinflusst. Begleitet von vier Betreuern, nahmen die 20 Jugendlichen an einem Programm teil, das vor allem durch die Organisation Europe Prykhystok ermöglicht wurde, die sich für die psychische Entlastung, den kulturellen Austausch und Bildungsmöglichkeiten für ukrainische Kinder und Jugendliche einsetzt.

In den zehn Tagen ihres Aufenthalts hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, das Haus der Wissenschaft (HdW) und das Fab Lab der Universität Siegen zu besuchen. Im HdW wurden die Teilnehmenden in verschiedene wissenschaftliche Themen eingeführt und hatten die Möglichkeit, praktische Experimente durchzuführen. Ihr Programm umfasste Angebote in Zusammenarbeit mit MINT on Tour, bei denen sie unter Anleitung studentischer Hilfskräfte kleine Motoren mit Draht und Batterien bauten, den humanoiden Roboter „Pepper“ kennenlernten und eine VR-Brille ausprobierten.

Kreative Workshops und digitale Erlebnisse

Zusätzlich bot die digitale Science-Tour durch Siegen, die sich mit dem Thema „Sprache, Medien, Kommunikation“ beschäftigte, den Jugendlichen weitere interaktive Lernmöglichkeiten. In einem praktischen 3D-Druck Workshop im Fab Lab konnten sie personalisierte Schlüsselanhänger modellieren, wobei sie Unterstützung von zwei ehemaligen Workshop-Teilnehmern aus der Ukraine erhielten. Die gesamte Betreuung während des Aufenthalts erfolgte durch Katja Knoche, Marius Bonfert und Jana Krieger vom HdW.

Parallel zu diesem Programm nehmen auch andere ukrainische Jugendliche an einem „Recreation-Projekt“ teil, das von der Deutschen UNESCO-Kommission gefördert wird. Hier leben 18 ukrainische Schüler und drei Lehrerinnen aus Kiew drei Wochen lang in Gastfamilien in Tübingen. Ziel ist es, die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen durch Kreativität und kulturelle Bildung zu stärken, was zur europäischen Solidarität in Zeiten des Krieges beiträgt. Über 200 ukrainische Jugendliche sind in diesem Rahmen an UNESCO-Projektschulen in Deutschland aktiv und profitieren von ähnlichen Aufenthalten.

Integration und Lebenssituation

Die Situation der geflüchteten Jugendlichen aus der Ukraine bleibt aktuell ein zentrales Thema. Seit dem Februar 2022 haben über 1 Million Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland Schutz gefunden, darunter etwa 357.000 Minderjährige. Eine Befragung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung hat aufgezeigt, dass fast alle befragten Kinder und Jugendlichen im Sommer 2024 regulären Unterricht besuchten, und nur 9 Prozent sich in speziellen Klassen für Geflüchtete befanden. Dabei hatte bei der Ankunft mehr als 92 Prozent der Kinder keine Deutschkenntnisse; im Sommer 2024 sprachen 51 Prozent gut oder sehr gut Deutsch.

Während das Schulzugehörigkeitsgefühl der befragten Jugendlichen eher niedrig ist, berichteten diejenigen mit besseren Deutschkenntnissen von einem stärkeren Zugehörigkeitsgefühl. Die Befragungen zeigen auch, dass 64 Prozent der Kinder und Jugendlichen an mindestens einer außerschulischen Aktivität teilnehmen, wobei Sport, Kunst und Musik besonders beliebt sind. Trotz der Herausforderungen äußern mehr als ein Drittel der befragten Jugendlichen den Wunsch, für immer in Deutschland zu bleiben, was auf eine langfristige Integration hindeutet.

Diese Initiativen und Programme stellen einen wichtigen Schritt dar, um die Lebensqualität und Integration der ukrainischen Jugendlichen in Deutschland zu fördern. Besonders in Zeiten des Krieges sind solche Begegnungsprogramme von großer Bedeutung und tragen dazu bei, Brücken zwischen Kulturen zu bauen.