Insektenalarm: Bildungspolitik kämpft für die Hummeln unserer Zukunft!
Bildungsminister Teuber und OB Haase besuchen die IGS Bretzenheim, um das Projekt "Hummeln helfen!" vorzustellen und auf den Rückgang der Insektenpopulationen aufmerksam zu machen.

Insektenalarm: Bildungspolitik kämpft für die Hummeln unserer Zukunft!
Am 3. September 2025 besuchten Bildungsminister Sven Teuber und Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase den Biologieunterricht an der IGS Bretzenheim und setzen damit ein Zeichen für den wichtigen Beitrag von Insekten zur Umwelt und zur Ernährungssicherheit. Der Rückgang der Insektenpopulationen, insbesondere von Bestäubern wie Wildbienen, stellt eine alarmierende Herausforderung dar, da etwa 70% der wichtigsten Nahrungspflanzen auf ihre Bestäubung angewiesen sind. Studien belegen, dass die Insektenbestäubung entscheidend für die Fortpflanzung von etwa 88% aller Pflanzen weltweit ist, was die Rolle dieser kleinen Geschöpfe für unsere Ernährungskette unterstreicht. Laut NABU sind in Deutschland über 50% der 560 nachgewiesenen Wildbienenarten bestandsgefährdet, was als Warnsignal verstanden werden muss (NABU).
Das Projekt „Hummeln helfen!“, welches von der AG Didaktik der Biologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Bedeutung von Wildbienen und Insekten im Schulunterricht zu vermitteln. Bildungsminister Teuber betonte die Notwendigkeit, MINT-Fächer zu fördern und die Schüler für Umwelt- und Naturschutz zu sensibilisieren. Durch innovative Unterrichtsmaterialien wird ein interaktives Lernen ermöglicht, wobei rund 400 Materialkisten Anfang des Jahres an Schulen in ganz Rheinland-Pfalz verteilt wurden. Diese Kisten enthalten Arbeitshefte und Vorschläge zur insektenfreundlichen Gestaltung von Schulgeländen und bieten zudem Materialien für digitale Begleitungen an. Die IGS Bretzenheim erhielt nicht nur ein Materialset, sondern auch eine von insgesamt 100 Wildbienennisthilfen, um den Schülern Einblicke in den Lebenszyklus der Wildbienen zu geben (uni-mainz.de).
Praktische Lernprojekte und finanzielle Unterstützung
Im Rahmen des Projekts führen die Schüler eigene Beobachtungen durch und gestalten ihre Schulgelände insektenfreundlich. Teuber und Haase hoben hervor, dass die Verantwortung für den Erhalt der Biodiversität auch bei den Jugendlichen liege. Die finanzielle Unterstützung für das Projekt „Hummeln helfen!“ des Bildungsministeriums beläuft sich auf rund 30.000 Euro. Ursprünglich als „Hummeln helfen! Rhein-Main“ gestartet, wurde es mit insgesamt 345.000 Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die praktischen Schulungen für Lehrkräfte sind eine wesentliche Komponente, um die nächste Generation von Naturwissenschaftlern zu inspirieren und zu motivieren (uni-mainz.de).
Ein weiterer Aspekt, den das Projekt anspricht, sind die natürlichen Feinde der Hummeln, wie die Hummel-Wachsmotte (Aphomia sociella). Diese nachtaktiven Falter sind gefährlich für die Hummelpopulationen, da sie ihre Eier in der Nähe von Hummelnestern legen. Die daraus schlüpfenden Raupen können die Hummel-Larven und Waben erheblich schädigen. Obwohl Wachsmotten nicht in der Lage sind, Hummeln vollständig auszurotten, stellen sie doch eine ernsthafte Bedrohung dar. Vorbeugende Maßnahmen gegen einen Wachsmottenbefall sind entscheidend für den Schutz der Hummeln und ihrer Nester (wildbienen.de).
Schlussfolgerung
Die Initiative „Hummeln helfen!“ verdeutlicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für die Rolle von Insekten, insbesondere Wildbienen, in unseren Ökosystemen zu fördern. Die Verteilung von Bildungsmaterialien, das praktische Lernen in Schulen und die Betonung ökologischer Prinzipien zeigen, wie Bildung und Umweltschutz miteinander verknüpft sind. In Anbetracht der alarmierenden Rückgänge bei Bestäubern weltweit bleibt es unerlässlich, sowohl das Bewusstsein zu schärfen als auch aktiv zu handeln, um diesen grundlegenden Bestandteil unserer Umwelt zu schützen.