Chemnitz: Der geheimnisvolle Wohnkostensieg für Studierende!
Chemnitz bietet mit durchschnittlich 265 Euro die günstigsten Mieten für WG-Zimmer unter deutschen Hochschulen.

Chemnitz: Der geheimnisvolle Wohnkostensieg für Studierende!
Eine aktuelle Analyse des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Zusammenarbeit mit WG-Gesucht.de zeigt, dass Chemnitz der günstigste Hochschulstandort in Deutschland ist. Bei einer Untersuchung von 88 Hochschulstädten mit mehr als 5.000 Studierenden wurde festgestellt, dass die durchschnittlichen Mietkosten für WG-Zimmer in Chemnitz bei nur 265 Euro liegen. Dies ist bemerkenswert, da der Bundesdurchschnitt für ein WG-Zimmer 493 Euro beträgt, was einen erheblichen Unterschied aufweist.
Im Vergleich zu anderen größeren Städten ist die Differenz noch deutlicher. In München etwa müssen Studierende im Schnitt 800 Euro für ein WG-Zimmer zahlen, während die Mietpreise in Köln bei 583 Euro, in Hamburg bei 610 Euro und in Berlin bei 650 Euro liegen. Diese teuren Mietpreise übersteigen die BAföG-Wohnkostenpauschale von derzeit 380 Euro, sodass viele Studierende in diesen Städten große finanzielle Schwierigkeiten haben.
Wohnen in Chemnitz
Die Analyse von Chemnitz verdeutlicht, dass die Stadt mit einer Durchschnittsmiete von 265 Euro nicht nur die günstigsten Preise bietet, sondern dass diese Kosten auch unter der Wohnkostenpauschale für Bafög-Empfänger liegen. Dies gibt Studierenden vor Ort eine ermutigende Perspektive, da sie finanziell entlastet werden und mehr Ressourcen für ihre Studien benötigen.
Zusätzlich bieten die Wohnheime des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau Mieten zwischen 264,50 Euro und 344,50 Euro an, was Chemnitz noch attraktiver für Studierende macht. Im Rahmen der Untersuchung wurden bestehende Wohngemeinschaften betrachtet, die nicht als Tauschangebote geführt werden, um verlässliche Mietpreise zu ermitteln.
Marktentwicklung und Herausforderungen
Obwohl Chemnitz in dieser Studie als positive Ausnahme hervorsticht, hat die allgemeine Analyse der Wohnkosten für Studierende in Deutschland einen alarmierenden Trend aufgezeigt. Laut MMI steigen die Wohnkosten in vielen Städten auf Rekordniveau und übersteigen erstmals die 500-Euro-Marke im Bundesdurchschnitt.
Die Studie zeigt, dass 70 von 88 Hochschulstandorten kaum WG-Zimmer anbieten, die innerhalb der BAföG-Wohnkostenpauschale von 380 Euro liegen. Besonders besorgniserregend ist, dass in 44 dieser Städte über 54,5% der Studierenden eingeschrieben sind. Es wird dringend empfohlen, die Wohnkostenpauschale anzupassen und budgetorientierten Wohnraum zu schaffen. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag bereits eine Erhöhung der Pauschale auf 440 Euro angekündigt. Doch selbst bei dieser Erhöhung würden mehr als die Hälfte der Studierenden weiterhin oberhalb der Pauschale leben müssen.
Die Situation ist besonders in großen Städten wie München, Hamburg und Berlin angespannt, wo die Mietpreise seit 2019 deutlich angestiegen sind – etwa um 170 Euro in Berlin oder 133 Euro in Bayern. Das MMI hat in seiner Analyse eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen gegeben, darunter die regelmäßige Anpassung der BAföG-Wohnkostenpauschale und den Ausbau des Programms „Junges Wohnen“, um gemeinnützigen Akteuren zu helfen, Wohnraum zu schaffen.
Insgesamt unterstreicht die Analyse die Notwendigkeit, den Wohnungsmarkt für Studierende in Deutschland genauer zu betrachten und Handlungen einzuleiten, um die deutlich steigenden Mieten einzudämmen. Chemnitz bleibt in diesem Kontext als positives Beispiel stehen, während in vielen anderen Städten weiterhin erheblicher Handlungsbedarf besteht. Während der TUCtag am 10. Mai 2025 wollen die Verantwortlichen den Studierenden die Möglichkeit geben, Fragen rund um das Wohnangebot zu klären und die Situation zu verbessern.