Transformation im Fokus: Workshop beleuchtet postsozialistische Städte!

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Workshop zu urbanen Transformationsprozessen postsozialistischer Städte in Chemnitz und Weimar am 5./6. Juni 2025.

Workshop zu urbanen Transformationsprozessen postsozialistischer Städte in Chemnitz und Weimar am 5./6. Juni 2025.
Workshop zu urbanen Transformationsprozessen postsozialistischer Städte in Chemnitz und Weimar am 5./6. Juni 2025.

Transformation im Fokus: Workshop beleuchtet postsozialistische Städte!

Am 8. und 9. Mai 2025 findet an der Bauhaus-Universität Weimar der Workshop „Tales of Transformation: Postsocialist Cities as Laboratories of Change“ statt. Dieser zweitägige Workshop wird von Prof. Dr. Cecile Sandten von der TU Chemnitz und Jun.-Prof. Dr. Daniela Zupan von der Bauhaus-Universität Weimar veranstaltet und fokussiert sich auf die städtischen Transformationsprozesse in postsozialistischen und postkolonialen Städten. Hierbei werden interdisziplinäre Austauschmöglichkeiten zwischen Studierenden und Lehrenden aus den Bereichen Literaturwissenschaft, Urbanistik, Architektur, Raumplanung und Kulturtheorie eröffnet, wie tu-chemnitz.de berichtet.

Im Rahmen des Workshops stehen nicht nur Vorträge auf dem Programm, sondern auch ein Filmabend mit anschließender Diskussion sowie geführte Spaziergänge durch die sozialistische Wohnsiedlung „Waldstadt“ in Weimar-Schöndorf. Diese Veranstaltungen sind Teil eines breiteren Angebots, das auch die Fortsetzung des Workshops am 5. und 6. Juni 2025 in Chemnitz unter dem Titel „Tales of Transformation: Postsocialist and Postcolonial Cities“ umfasst. Diese zweite Phase wird durch Gäste wie Dr. Lieven Ameel von der Tampere University und PD Dr. Nora Pleßke von der Otto von Guericke Universität Magdeburg bereichert.

Thematische Schwerpunkte und weitere Veranstaltungen

Die geplanten Aktivitäten des Workshops beinhalten Keynotes, Studierendenpräsentationen und interaktive Museumsführungen, wobei eine Sonderausstellung im Industriemuseum Chemnitz unter dem Titel „Tales of Transformation: Chemnitz – Gabrovo – Łódź – Manchester – Mulhouse – Tampere“ vom 25. April bis 16. November 2025 zu sehen sein wird. Auch Stadtspaziergänge durch Chemnitzer Transformationsräume, wie zum Beispiel den Garagen-Campus und die Alte Aktienspinnerei, sind eingeplant. Das Hauptziel ist der Austausch zwischen wissenschaftlicher Forschung, musealer Praxis und urbaner Erfahrung, unterstreicht das Event-Programm der bpb.de.

Die Organisatoren, Sandten und Zupan, pflegen eine langjährige Zusammenarbeit, welche durch gemeinsame Publikationen und einen Podcast gekennzeichnet ist. Die Veranstaltungssprache wird Englisch sein, was die internationale Ausrichtung des Themas spiegelt. Für inhaltliche Fragen können Interessierte direkt Prof. Dr. Cecile Sandten per E-Mail kontaktieren. Organisatorische Rückfragen und Anmeldungen erfolgen über Christiane Seyfert.

Transformation postsozialistischer Städte in Europa

Die Themen des Workshops korrespondieren mit breiteren Diskussionen zur Transformation postsozialistischer Städte, wie sie zuletzt in einem Workshop, organisiert von TACT und dem Herder-Institut, behandelt wurden. In dieser Veranstaltung wurden der Umgang mit sozialistischem Erbe sowie der Einfluss auf öffentliche urbane Räume thematisiert. In Budapest beispielsweise haben seit den 1990er-Jahren politische Diskurse sowohl von Konservativen als auch von Sozialisten Einzug gehalten. Umbenennungswellen in Budapest, die historische Epochen betonen, haben zunehmend jüngere Namen verdrängt, was von Kritikern als „Erinnerungslöschung“ bezeichnet wird, so hsozkult.de.

Ähnliche Konflikte sind auch in anderen Städten zu beobachten. In Berlin spitzen sich die Debatten um den ehemaligen „Palast der Republik“ sowie den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses zu. Diese Auseinandersetzungen zeigen den ungleichen Umgang mit ostdeutscher Architektur und die divergierenden nationalen Debatten über die Repräsentationsarchitektur als Ausdruck von Macht und Identität. In Moskau wird zudem an der „Neuinterpretation des öffentlichen Raumes“ gearbeitet, wobei jedoch Missachtung solcher Initiativen häufig auftritt.

Der Kontext und die Herausforderungen dieser Transformationen sind tief verwurzelt in der politischen Entwicklung nach 1989 und 1991. Studien zeigen, dass die ursprünglichen Annahmen über den Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft differenzierter betrachtet werden müssen, da oft auch autokratische Strukturen bestehen, die legitim erscheinen. Forschung zur Transformation öffentlicher urbaner Räume beleuchtet daher auch die vielfältigen Ursachen und Effekte dieser Entwicklungen, was für den Workshop von großer Relevanz sein wird.

Die Forschungslandschaft in diesem Bereich zeigt Lücken, insbesondere in Bezug auf spezifische Länder und Regionen, und erfordert umfassendere und differenzierte Analysen, um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Regimeformen zu begreifen.