Kieler Ausstellung zeigt kreative Meisterwerke junger Buchbinder!

Kieler Ausstellung zeigt kreative Meisterwerke junger Buchbinder!

Am 18. September 2025 eröffnet die Universitätsbibliothek der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel eine besondere Ausstellung: den „Internationalen Bucheinbandwettbewerb für Auszubildende“. Diese Veranstaltung präsentiert 55 handgebundene Bücher, die von jungen Buchbinder*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Rahmen eines Wettbewerbs geschaffen wurden. Die Uni Kiel berichtet, dass die ausgestellten Werke auf einem identischen ungebundenen Buchblock basieren, dabei jedoch in ihren Einbänden signifikant voneinander abweichen.

Die Vielfalt der Designs reicht von klassischer Handwerkskunst bis zu kreativen Materialkombinationen. Unter den ausstellenden Nachwuchsbuchbinder*innen sind Gesa Eske Teuteberg und Carolin Dreyer von der UB Kiel. Teutebergs Einband zeichnet sich durch einen Edelpappband mit Lederschienen in dunklen Grau- und Schwarztönen sowie schemenhaften Figuren aus. Ihre Arbeit wurde mit „Hervorragend“ ausgezeichnet und sicherte ihr den ersten Platz im zweiten Lehrjahr. Dreyers Konzept hingegen kombiniert die Kontrastfarben Gelb und Schwarz und thematisiert sensible Inhalte des Buches, wobei technische Präzision und visuelle Klarheit im Fokus stehen.

Wettbewerb und Ausbildungsstätten

Der Internationale Bucheinbandwettbewerb bietet jungen Buchbinder*innen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Landesbibliothek Oldenburg hebt hervor, dass alle Teilnehmer ein identisches ungebundenes Buch erhalten, das sie innerhalb von etwa drei Monaten gestalten. Es gibt keine Vorgaben zur Ausführung, was den Kreativitätsspielraum der Auszubildenden erweitert. Die Jury beurteilt in erster Linie die fachlich und technisch korrekte Ausführung, gefolgt von Materialwahl und gestalterischer Idee.

Teilnehmende des Wettbewerbs profitieren nicht nur von der Möglichkeit des Leistungsvergleichs, sondern auch vom Networking untereinander, was den Austausch in der Buchbinder-Community fördert. Der Wettbewerb wird jährlich reihum in Österreich, der Schweiz und Deutschland ausgetragen, unterstützt von verschiedenen Fachverbänden, die die Qualität des Buchbinderberufs bereits international betonen.

Kulturelle Bedeutung des Buchbinderhandwerks

Besonders bemerkenswert ist, dass das Buchbinderhandwerk seit 2021 von der deutschen UNESCO-Kommission als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Die Johannes-Gutenberg-Schule erklärt, dass dieses Handwerk eine Tradition von über 500 Jahren besitzt und zu seinen Hauptaufgaben die Herstellung und Veredelung von Büchern sowie die Restaurierung und Fertigung von Mappen, Ordnern und Schachteln gehört. Die Techniken, die im Buchbinderhandwerk verwendet werden, sind vielfältig: Sie reichen von Schneiden und Falzen bis zu Binden, Kleben, Prägen und Vergolden.

In der Johannes-Gutenberg-Schule wird eine praxisnahe Ausbildung angeboten, bei der die angehenden Fachkräfte umfassende Kenntnisse in allgemeinbildenden Fächern sowie berufsspezifischer Theorie und praktischen Fertigkeiten erwerben. Werkstattleiter Andreas Hack hebt die Bedeutung einer optimalen Lernumgebung hervor, um die handwerkliche Vielfalt und Ausdruckskraft des Buchbindehandwerks zu fördern.

Mit der bevorstehenden Ausstellung in Kiel und dem fortwährenden Engagement für die Ausbildung im Buchbinderhandwerk wird deutlich, wie wichtig es ist, diese traditionsreiche Kunstform zu pflegen und an zukünftige Generationen weiterzugeben.