Kant im Fokus: Wie der Denker die Freiheit des Verstandes befreite!
Am 16. Mai 2025 spricht Prof. Ilse Nagelschmidt an der TU Ilmenau über Kants Philosophie, Verstand und Verantwortung. Eintritt: 5 Euro.

Kant im Fokus: Wie der Denker die Freiheit des Verstandes befreite!
Am Freitag, den 16. Mai 2025, wird im Faradayhörsaal der TU Ilmenau ein Vortrag über das Überwinden von Denkräumen gehalten. Referentin ist Prof. Dr. phil. habil. Ilse Nagelschmidt, eine renommierte Germanistin von der Universität Leipzig und Ehrenpräsidentin des Freien Deutschen Autorenverbandes. Der Eintritt für die Veranstaltung beträgt 5 Euro und beginnt um 15:00 Uhr. Ziel des Vortrags ist es, ein tiefes Verständnis für den Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) zu entwickeln, dessen Werk auch in der heutigen Zeit von großer Bedeutung ist.
Immanuel Kant wird als überragender Philosoph der Aufklärung beschrieben. Er ist bekannt für seine Lehren über den Verstand, das Handeln und die Verantwortung des Individuums. Kants berühmter Satz „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ hat seit dem 18. Jahrhundert als Leitfaden für aufgeklärte Menschen gedient. In der Veranstaltung wird Prof. Nagelschmidt Kant als einen Menschen vorstellen, der sein ganzes Leben in der preußischen Stadt Königsberg verbrachte. Dennoch erlangte er durch bedeutsame Begegnungen und Gespräche bedeutende Impulse für seine philosophischen Überlegungen.
Kants Moralphilosophie im Fokus
Kants Moralphilosophie hat einen grundlegenden Einfluss auf die moderne Ethik ausgeübt. Er suchte nach universellen moralischen Prinzipien, die als „Metaphysik der Moral“ verstanden werden können. Diese Prinzipien sind a priori und unabhängig von kulturellen oder zeitlichen Unterschieden anwendbar. In seinem Hauptwerk analysiert er wichtige moralische Konzepte wie den „guten Willen“ und die „Pflicht“, um die Grundlagen für alltägliche moralische Urteile zu formulieren. Er argumentiert, dass moralische Prinzipien rational reflektiert werden müssen, um als bindend zu gelten.
Der zentrale Bestandteil seiner Ethik ist der kategorische Imperativ. Dieser legt fest, dass eine Handlung nur dann moralisch ist, wenn sie als allgemeingültig und widerspruchsfrei kategorisiert werden kann. Kant unterscheidet zwischen perfekten Pflichten, wie dem Verbot zu lügen, und unvollkommenen Pflichten, wie der Pflicht zur eigenen Talententwicklung. Diese Unterscheidung verdeutlicht seine Vorstellung von Autonomie und der universellen Gültigkeit moralischer Gesetze, die nicht von äußeren Umständen abhängen dürfen.
Die Relevanz von Kants Lehren heute
Besonders bedeutend ist Kants Auffassung, dass moralische Entscheidungen aus freiem Willen getroffen werden sollten. Dies hängt eng zusammen mit der Würde des Menschen, die er in den Mittelpunkt seiner Philosophie rückt. Er erlaubt einen Dialog über die moralische Verantwortung und die Autonomie des Individuums, was auch die ethische Verantwortung gegenüber Menschen mit Behinderungen betrifft.
Kants Ethik bleibt bis heute von zentraler Bedeutung in philosophischen Diskursen und hat viele Diskussionen über die Natur moralischer Gesetze und deren Anwendung ausgelöst. Auch Kritik an seinem Denken wird geäußert; so wird der Vorwurf laut, dass sein Rahmen eventuell Personen mit schweren kognitiven Einschränkungen aus der moralischen Betrachtung ausschließen könnte. Dennoch bleibt der kategorische Imperativ ein objektives, in der Allgemeinheit anwendbares Prinzip, das grundlegende Fragen zur Gerechtigkeit und Tugend in der modernen Ethik aufwirft.
Abschließend stellt sich die fundamentale Frage des Vortrages: Welche Bedeutung haben Kants Lehren in der heutigen Zeit? Die Auseinandersetzung mit seinen Ideen kann wertvolle Einsichten in die Herausforderungen der gegenwärtigen ethischen Probleme liefern und dazu anregen, den Mut zur Selbstbestimmung und Verantwortung zu fördern.