Prof. Sinzinger: Lichtblicke für die Zukunft der Optik und Photonik!
Prof. Sinzinger von der TU Ilmenau erhält den EOS Fellow Award für innovative Beiträge zur Optik und Photonik bei der EOSAM 2025.

Prof. Sinzinger: Lichtblicke für die Zukunft der Optik und Photonik!
Am 5. September 2025 wurde Professor Stefan Sinzinger von der Technischen Universität Ilmenau zum Fellow der European Optical Society (EOS) ernannt. Diese Auszeichnung würdigt seine wegweisenden Beiträge zur Optik und Photonik sowie die herausragende Arbeit seines Teams an der Universität. Die Ehrung fand im Rahmen der EOSAM 2025 statt, einer bedeutenden Jahrestagung, an der rund 450 Teilnehmende aus mehr als 30 Ländern teilnahmen, um aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse im Bereich der optischen Technologien zu diskutieren. Laut TU Ilmenau ist das Ziel dieser Ernennung, innovative Beiträge zur Optik zu leisten und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu begeistern.
Professor Sinzinger gilt als einer der führenden europäischen Experten für optische Systemintegration und Mikrooptik. Mit einer über dreißigjährigen wissenschaftlichen Karriere hat er maßgebliche Fortschritte in der Lichtlenkung und -bearbeitung erzielt. Zu seinen bedeutenden Arbeiten zählen die Entwicklung von Algorithmen zur Berechnung von Hologrammen, die in der Medizin, in Displays und in Messsystemen Anwendung finden. Besonders wichtig sind auch seine Entwicklungen hochpräziser optischer Interconnects, die eine schnellere und effizientere Datenübertragung in Computern und Sensorsystemen ermöglichen.
Optische Interconnects und ihre Bedeutung
Die von Professor Sinzinger entwickelten optischen Interconnects basieren auf der Übertragung von Signalen mittels Licht und bieten viele Vorteile im Vergleich zu konventionellen metallischen Interconnects. Letztere, die Kupferdrähte verwenden, leiden unter hohem Widerstand und Kapazität, was die Leistung bei verkleinerten Dimensionen erheblich einschränkt. Dies wird auch im International Technology Roadmap for Semiconductors (ITRS) als zentrales Problem der Halbleiterindustrie hervorgehoben. Im Gegensatz dazu bieten optische Lösungen eine verbesserte Skalierbarkeit und Energieeffizienz sowie eine Unabhängigkeit der Leistung von der Distanz. Laut Wikipedia haben optische Interconnects auch Vorteile wie vorhersehbarere Timing-Mechanismen und eine höhere Dichte der Interconnects, was sie zu einer vielversprechenden Lösung für zukünftige Anwendungen in integrierten Schaltungen macht.
Dennoch stehen der Implementierung optischer Interconnects in Silizium-CMOS-Chips Herausforderungen gegenüber. Technische Probleme wie die Integration von Photodetektoren und die Kontrolle der Polarisation müssen überwunden werden, um die Vorteile dieser Technologien voll ausschöpfen zu können.
Die Rolle der Photonik in der Industrie
Moderne optische Technologien, auch als Photonik bekannt, gelten als „Enabling Technologies“ und bilden die Grundlage für eine Vielzahl technologischer Entwicklungen. Die deutsche Photonik-Industrie investiert jährlich etwa 10 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung, was mehr als doppelt so viel ist wie der Durchschnitt anderer Industrieunternehmen in Deutschland. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und reichen von der Produktionstechnik über die Bildverarbeitung, Medizintechnik bis hin zur Energietechnik. Laut Bundeswirtschaftsministerium spielt die Photonik eine entscheidende Rolle in Zukunftsfeldern wie Mobilität, Industrie 4.0 und vernetzten Städten.
Die exportorientierte Branche erzielt eine Exportquote von fast 70 Prozent und auf internationalem Parkett hat sie sich durch ihre Innovationskraft und Produktqualität stark positioniert. Professor Sinzingers Arbeiten und die Entwicklungen in der optischen Technologie tragen maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit der Branche bei und unterstreichen die Bedeutung von Lichttechnologien für die Zukunft.