
Am 19. Mai 2025 wurde Dr. Matthias Kreysing zum neuen Kanzler der Universität Konstanz gewählt. Die Wahl fand in einer hochschulöffentlichen Sitzung im Audimax der Universität statt, die um 14 Uhr begann. Dr. Kreysing, der derzeit Vizepräsident der Stiftung Universität Hildesheim ist, trat die Nachfolge von Jens Apitz an, der das Amt seit 1999 innehat. Kreysing wird sein neues Amt am 1. Dezember 2025 antreten.
Die Zuständigkeiten von Dr. Kreysing als Kanzler umfassen zentrale Bereiche wie Haushalts- und Personalangelegenheiten, Bau- und Sanierungsplanung, Rechtsfragen sowie Verwaltungsaufgaben. Seine Amtszeit beträgt acht Jahre. Die Findungskommission, die für die Neubesetzung der Kanzlerposition verantwortlich war, setzte sich aus zehn Mitgliedern zusammen: fünf aus dem Universitätsrat und fünf aus dem Senat. Zu den beratenden Mitgliedern der Kommission gehörten zudem eine Vertreterin des Wissenschaftsministeriums, die Gleichstellungsbeauftragte sowie der Schwerbehindertenbeauftragte.
Einblicke in den Werdegang
Dr. Kreysing hat einen Abschluss als Dipl.-Betriebswirt (BA) und hat an der Universität Göttingen sowie der London School of Economics Sozialwissenschaften studiert. Nach seiner Promotion im Jahr 2003 an der Universität Göttingen war er als Fakultätsentwickler tätig. Zu seinen vorherigen Positionen zählen die Geschäftsführung des Dekanats der Medizinischen Fakultät an der Universität Hamburg sowie die Leitung der Stabsstelle Controlling an der Universität Göttingen.
Die Wahl von Dr. Kreysing erfolgt vor dem Hintergrund einer dynamischen Hochschulpolitik in Deutschland. Diese umfasst staatliche Maßnahmen zur Förderung und Beeinflussung von Lehre und Forschung an Hochschulen. Die Hochschulpolitik ist geprägt durch ein komplexes Netzwerk von Akteuren und Verfahren innerhalb der Policy-Entwicklung, die auf verschiedenen Ebenen – EU, Bund und Länder – differenziert ist. Die Notwendigkeit einer Mehrebenen-Governance führt zu Spannungen, die aus den verteilten Kompetenzen sowie den unterschiedlichen Funktionslogiken von Politik und Wissenschaft resultieren.
Herausforderungen in der Hochschulpolitik
In Deutschland existiert keine zentral gesteuerte und kohärente Hochschulpolitik. Stattdessen charakterisieren zahlreiche Akteure mit eigenen Dynamiken das System. Übergreifende Trends wie der Bologna-Prozess, Qualitätssicherungssysteme und eine verstärkte Wettbewerbsorientierung prägen die aktuelle Hochschullandschaft. Um den Herausforderungen in der Steuerung zu begegnen und die gegebenen Spannungen zu reduzieren, wurden intermediäre Akteure staatlich installiert.
Zusammenfassend zeigt die Wahl von Dr. Matthias Kreysing, dass die Universität Konstanz weiterhin auf eine starke Führung setzt, um in einem komplexen Hochschulrahmen erfolgreich zu agieren. Die kommenden Jahre dürften sowohl für die Universität als auch für Dr. Kreysing entscheidend sein.
Für weitere Informationen können Leser auf die offiziellen Seiten der Universität Konstanz und die Universität Hildesheim zugreifen. Des Weiteren bietet das Projekt zur Hochschulpolitik in Deutschland tiefere Einblicke in die aktuellen Strukturen und Herausforderungen.