Heute ist der 24. Juni 2025, und die Diskussion um die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft wird zunehmend wichtiger. Laut Angaben der Universität Duisburg-Essen sind derzeit nur 29% der Professuren in Deutschland mit Frauen besetzt. Dieser geringe Anteil ist alarmierend, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Anteil weiblicher Professuren im Jahr 2005 bei lediglich 14% lag.
In diesem Kontext feiert das Mentoringprogramm „Mentoring³“, das vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde, einen bedeutenden Meilenstein. Es wurde ins Leben gerufen, um Wissenschaftlerinnen zu fördern und ihre Karrierechancen zu verbessern. Die Jubiläumsfeier findet am 15. Juli 2025 im Glaspavillon am Campus Essen der Universität Duisburg-Essen statt. Die Anmeldung zur Veranstaltung ist bis heute möglich.
Mentoring³ und seine Ziele
Das Ziel von Mentoring³ ist die Stärkung der Karriereentwicklung von Wissenschaftlerinnen und die Erhöhung ihres Anteils in Führungspositionen. Strukturelle Hürden sowie geschlechterspezifische Vorurteile führen häufig dazu, dass viele Frauen frühzeitig aus der akademischen Laufbahn ausscheiden. Das Programm bietet eine Vielzahl von Unterstützungsformaten, darunter One-to-One-Mentoring, kollegiales Peer-Mentoring und Workshops zur Kompetenzentwicklung, die Themen wie Kommunikation, Führung und Selbstmarketing abdecken.
Die Programmlinien alternieren jährlich zwischen der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Universität Dortmund, um eine breite Unterstützung anzubieten. Die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen werden ein Netzwerktreffen für aktive und ehemalige Mentees, Mentor:innen und Koordinatorinnen umfassen. Der öffentliche Festakt wird eine Begrüßung durch die Rektorate, die Präsentation eines Kurzfilms sowie einen Impulsvortrag beinhalten und wird sogar per Livestream übertragen.
Bundesweite Förderprogramme zur Frauenförderung
Zusätzlich zu initiativen wie Mentoring³ gibt es in Deutschland zahlreiche Förderprogramme, die darauf abzielen, die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft zu unterstützen. Academics hat verschiedene Programme aufgezeigt, darunter das Professorinnenprogramm des BMBF, das Hochschulen Anreize bietet, gleichstellungsfördernde Maßnahmen umzusetzen. Bis zu vier Stellen für weiblich besetzte Professuren können beantragt werden, wobei auch Familie und Kinderbetreuung eine Rolle spielen.
Weitere Initiativen sind die Kontaktstelle „Frauen in die EU-Forschung“ (FiF), die Workshops und Informationen bietet, sowie das Metavorhaben „Innovative Frauen im Fokus“, das sich auf die Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft fokussiert. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt ebenfalls mit Programmen zur Chancengleichheit und zur Verbesserung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen.
Frauen in der industriellen Forschung
Ein besonders herausforderndes Umfeld bietet die industrielle Forschung. In Deutschland arbeiteten 2019 etwa 735.000 Menschen in diesem Sektor, wobei der Frauenanteil nur bei 14,8 Prozent lag (Academics). Die Automobilbranche ist hierbei eine der größten und hat eine stark männlich geprägte Unternehmenskultur. Eine Umfrage von Dynata im Auftrag von PwC Strategy aus dem Jahr 2020 offenbarte, dass 44% der befragten Automobilmanager Chancen für mehr Frauen in Führungspositionen sehen, während 36% dies als strategisches Hemmnis betrachten.
Um die weibliche Präsenz in Führungsrollen zu erhöhen, setzt die Daimler AG Maßnahmen zur Frauenförderung und Chancengleichheit in ihren Betriebsvereinbarungen um. Auch Mentoringprogramme und Workshops sollen Frauen unterstützen, die Führungspositionen anstreben. In der Gesundheitsindustrie sieht die Lage bereits positiver aus, hier stellen Frauen 41% der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen, und jede dritte Führungskraft ist weiblich.
