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Revolutionäre Technik: So kämpfen Forscher gegen Aortenklappenstenose!

Die Aortenklappenstenose ist eine Herzklappenerkrankung, die insbesondere Menschen ab einem Alter von etwa 60 Jahren betrifft. Durch die Verkalkung der Aortenklappe, die zwischen der linken Herzkammer und der Aorta liegt, wird der Blutfluss behindert, was zu einer merklichen Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit führt. Laut uni-bonn.de ist das Verständnis über die Entstehung der Aortenklappenstenose nach wie vor unzureichend, und es gibt derzeit keine Möglichkeit, die Erkrankung aktiv aufzuhalten. Prof. Dr. Daniela Wenzel von der Ruhr-Universität Bochum betont, dass der Ersatz der Herzklappe oft die letzte Option darstellt, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind.

Ein Forschungsteam des Sonderforschungsbereichs „Aortenerkrankungen“ beschäftigt sich intensiv mit der Untersuchung der Endothelzellen der Aortenklappen. Diese Zellen haben eine wichtige Funktion, da sie das Anhaften von Blutplättchen und die Bildung von Gerinnseln verhindern. Um die Zellen zu isolieren, wurde eine spezielle Technik entwickelt, bei der eine defekte Aortenklappe zwischen zwei Glasplättchen gepresst wird, sodass die Zellen haften bleiben. Die Dichte des Endothels wird anschließend durch Färbung untersucht, wobei besonders eine hohe Durchlässigkeit für Blutproteine auf eine Erkrankung hinweist.

Klinische Merkmale der Aortenstenose

Die klinische Untersuchung von Patienten mit Aortenklappenstenose zeigt häufig eine kleine Blutdruckamplitude sowie einen trägen Pulsanstieg, bekannt als Pulsus tardus et parvus. Die Auskultation des Herzens kann einen Verdacht auf die Erkrankung durch ein lautes, spindelförmiges Holosystolikum erwecken, das meist über dem zweiten Interkostalraum rechts parasternal gehört wird. Bei schwergradigen Stenosen kann das Systolikum sogar erst nach dem ersten Herzton auftreten, während der zweite Herzton oft leise ist. Bei einer hochgradigen Aortenstenose kann zudem das Auftreten eines vierten Herztons ein Indikator für die Erkrankung sein.

Zur Diagnose der Aortenstenose kommen verschiedene apparative Verfahren zum Einsatz. Im Röntgen-Thorax lassen sich Aortendilatation und -elongation erkennen, die Herzvergrößerung zeigt sich erst bei fortgeschrittener Dilatation. Das EKG zeigt möglicherweise einen positiven Sokolow-Lyon-Index, was auf eine Linksherzhypertrophie hinweist. Die Echokardiographie ermöglicht eine genaue Beurteilung der Herzstruktur und -funktion, wobei transösophageale Echokardiographie die beste Visualisierung bietet.

Therapiewege und innovative Verfahren

Ein innovatives Verfahren zur Behandlung der Aortenklappenstenose ist der kathetergestützte Aortenklappenersatz (TAVI), der erstmals 2002 von dem französischen Kardiologen Alain Cribier angewendet wurde. Dieses minimal-invasive Verfahren hat die Behandlung von Aortenklappenstenosen revolutioniert, da es eine schnellere Wundheilung, weniger Schmerzen und eine schnellere Mobilisation der Patienten ermöglicht. TAVI ist mittlerweile das Standardverfahren für Patienten über 75 Jahre mit mittlerem und hohem Risiko. Bei diesem Verfahren wird die neue Herzklappe auf einen Katheter aufgebracht und über kleine Schnitte in die verengte Herzklappe geschoben, meist durch die Leistenarterie.

Die in TAVI verwendeten Klappen bestehen aus biologischem Prothesengewebe, wie Rinder- oder Schweineherzbeuteln, eingebettet in Drahtgeflecht. Diese Klappen haben eine ähnliche Haltbarkeit wie biologisch eingesetzte Herzklappen. Zudem können TAVI-Klappen in bereits vorhandene biologische Klappen implantiert werden, was ein Valve-in-Valve-Verfahren ermöglicht. Studien haben gezeigt, dass TAVI auch bei jüngeren und weniger risikobehafteten Patienten sicher und erfolgreich ist. Laut dem Deutschen Herzbericht 2020 sind etwa 60% der TAVI-Patienten zwischen 80 und 90 Jahre alt, 30% sind zwischen 70 und 80 Jahren alt.

Die Aortenklappenstenose bleibt eine bedeutende Gesundheitsherausforderung. Die fortlaufende Forschung zielt darauf ab, die Krankheitsmechanismen besser zu verstehen und möglicherweise neue medikamentöse Interventionen zu entwickeln. So könnten auch zukünftige Therapien, basierend auf den aktuellen Erkenntnissen, helfen, die Lebensqualität der betroffenen Patienten entscheidend zu verbessern. Weitere Informationen zu Herzerkrankungen und insbesondere zur Aortenklappenstenose finden sich auf herzstiftung.de sowie doccheck.com.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-bonn.de
Weitere Infos
flexikon.doccheck.com
Mehr dazu
herzstiftung.de

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