
Am 27. März 2025 wird die Hannover Messe zum Schauplatz bedeutender Fortschritte in der Gesundheitsversorgung durch den künftigen Mobilfunkstandard 6G. Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) haben sich der Aufgabe verschrieben, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Mit der Fähigkeit von 6G, Daten effizient zu aggregieren, wird erwartet, dass der Gesundheitssektor revolutioniert wird und personalisierte Behandlungsansätze gefördert werden.
6G-Technologien zielen darauf ab, eine Vielzahl von medizinischen Daten aus unterschiedlichen Quellen zu vereinheitlichen und zu verarbeiten. Die Integration von tragbaren Sensoren bietet die Möglichkeit, präventive Gesundheitsmaßnahmen deutlich effizienter zu gestalten. Dabei steht die Entwicklung eines Funktionsdemonstrators im Zentrum der Forschung, welcher Sensoren über Mobilfunk und einen einheitlichen Kommunikationsstandard verknüpfen soll. Dieses Konzept wird auf der Hannover Messe im Forschungsstand Rheinland-Pfalz (Halle 2, Stand C33) präsentiert, und es legt den Fokus auf ein ganzheitliches, personalisiertes Gesundheitsbild für den Einzelnen.
Technologische Fortschritte und Herausforderungen
Der Ring-Layout der Netzwerk-Topologie, welcher für die Datenübertragung entwickelt wird, sorgt für eine zuverlässige Kommunikation zwischen den verschiedenen Gesundheitsmonitoren. Trotz des Potenzials von 6G, die Fragmentierung von Gesundheitsdaten zu überwinden, stehen die Forscher vor Herausforderungen in Bezug auf die Kompatibilität der Sensoren. Viele am Markt verfügbare Systeme sind geschlossene Anwendungen, was die Interoperabilität erschwert. Das Ziel dieser Entwicklung ist es, einen geschlossenen Kreislauf für den Datenfluss zu schaffen, wobei spezielle Leiterplatten (PCBs) und enge Kooperationen mit Sensorherstellern notwendig sind.
Im Rahmen der Projekte Open6GHub und 6G Health wird an der Schaffung der notwendigen Infrastruktur gearbeitet. Professor Hans Dieter Schotten koordiniert den Open6GHub, der darauf abzielt, eine umfassende 6G-Gesamtarchitektur zu entwickeln, die in verschiedenen Bereichen Anwendung finden soll. Durch offene Dialoge und Kooperationen mit der Industrie sollen die technologischen Grundlagen für ein fortschrittliches Patientenmonitoring gelegt werden.
Anwendungen und Zukunftsausblick
Die Vorteile von 6G erstrecken sich über verschiedene Anwendungsbereiche im Gesundheitswesen. Dazu zählen die Entwicklung von digitalen Zwillingen, die eine umfassende Gesundheitsdarstellung ermöglichen, sowie die Integration weiterer medizinischer Technologien. Tragbare Geräte, die Vitalwerte überwachen, werden zunehmend genutzt, insbesondere im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, die deren Einsatz erheblich beschleunigt hat. Diese Geräte tragen zur Datensammlung bei und können Erkrankungen frühzeitig identifizieren.
Allerdings stehen Technologien wie Wearables auch vor Herausforderungen. Die Variabilität der erhobenen Daten und die Notwendigkeit, ethische Vorschriften, wie Datenschutz und Sicherheit, zu beachten, sind entscheidend für deren erfolgreiche Implementierung. Fortschritte in der 6G-Technologie könnten dazu beitragen, diese Herausforderungen zu meistern, indem sie eine nahtlose Datenaggregation ermöglichen und somit eine integrierte Gesundheitsüberwachung fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung an 6G und dessen Einfluss auf das Gesundheitswesen in vollem Gange ist. Der Einsatz dieser nächsten Generation der Mobilfunktechnologie birgt das Potenzial, die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu steigern und personalisierte Gesundheitslösungen zu ermöglichen. Angesichts der in der Branche bestehenden Herausforderungen ist ein offener Austausch zwischen akademischer Forschung und Industrie von wesentlicher Bedeutung.
Für detaillierte Informationen zu den Entwicklungen in der 6G-Technologie und deren Auswirkungen auf das Gesundheitswesen seien die Artikel von RPTU, Medical Expo und NCBI empfohlen.