Allgemein

Akademische Freiheit in Gefahr: Proteste und neue Initiativen in Berlin!

Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) widmet sich in der kommenden Woche den Herausforderungen der akademischen Freiheit und unterstützt gefährdete Forschende während der dritten Academic Freedom Week, die vom 31. März bis 2. April 2025 auf dem Campus Mitte stattfindet. Die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Berlin University Alliance, der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Einstein Stiftung und dem Konsortium der New University in Exile organisiert wird, zielt darauf ab, tragfähige Unterstützungsstrukturen für geflüchtete Wissenschaftler*innen zu entwickeln.

Im Kontext globaler Konflikte, wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, ist der Bedarf an solcher Unterstützung in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die HU hat in den letzten zehn Jahren bereits über 60 gefährdete Wissenschaftler*innen betreut, was die Dringlichkeit und Relevanz der Veranstaltung unterstreicht. Das Programm umfasst Workshops, Präsentationen und Podiumsdiskussionen, die alle auf Englisch abgehalten werden. Eine Anmeldung ist erforderlich, und die genauen Veranstaltungsorte werden nach der Anmeldung bereitgestellt.

Akademische Freiheit im Globalen Kontext

Parallel zur Academic Freedom Week gibt es auch in anderen Teilen Deutschlands besorgniserregende Entwicklungen. So hat HRK-Präsident Walter Rosenthal die Einstufung der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) als „extremistisch“ durch das russische Justizministerium scharf kritisiert. Diese Entscheidung birgt erhebliche Risiken für DGO-Mitglieder, die nach Russland reisen, da sie mögliche willkürliche Kriminalisierungen fürchten müssen. Die HRK fordert daher eine Sensibilisierung der Hochschulangehörigen für die damit verbundenen Gefahren und Repressalien.

Darüber hinaus diskutieren Vertreter:innen der Initiative Universities for Enlightenment (u4e) in Berlin über Bedrohungen der akademischen Freiheit und insbesondere die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Der Academic Freedom Index zeigt alarmierende Zahlen: Über 50% der Weltbevölkerung lebt in Ländern, in denen die akademische Freiheit abgenommen hat. Insbesondere in den letzten zehn Jahren haben 22 Länder signifikante Einschränkungen erlebt.

Initiativen zur Unterstützung gefährdeter Wissenschaftler

Um die Unterstützung für betroffene Studierende und Wissenschaftler zu verstärken, haben Initiativen wie „Scholars at Risk“ und das „TU Bridge Fellowship“ an der Technischen Universität Berlin (TU) große Bedeutung. Diese Programme richten sich an Studierende und Studieninteressierte, die von internationalen Krisen betroffen sind. Ein neu eingerichtetes Spendenkonto soll schnelle finanzielle Hilfe ermöglichen, um in akuten Notsituationen Unterstützung zu leisten.

Barış Ünal, Flüchtlingsbeauftragter der TU Berlin, hebt hervor, wie wichtig kleine Finanzhilfen sind, um grundlegende Kosten wie Prüfungen oder Übersetzungen zu decken. Hierbei zeigt sich, dass die bestehenden Hilfsangebote oft unzureichend sind und die bürokratischen Prozesse langwierig sein können. Eine kooperative Arbeitsgruppe innerhalb der Universität stellt sicher, dass diese Mittel schnell und effektiv verteilt werden, um den betroffenen Personen direkt zu helfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Humboldt-Universität sowie weitere Hochschulen in Deutschland aktiv für die akademische Freiheit eintreten und konkrete Maßnahmen ergreifen, um gefährdete Wissenschaftler*innen und Studierende zu unterstützen. Die Academic Freedom Week an der HU ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, und die Mobilisierung der Hochschulgemeinschaft bleibt entscheidend, um die Herausforderungen zu bewältigen, die sich aus internationalen Konflikten ergeben.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
hu-berlin.de
Weitere Infos
hrk.de
Mehr dazu
tu.berlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert