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Berliner Clubs im Fokus: So entsteht der perfekte Party-Mix!

Die Clubszene in Berlin, bekannt für ihre Vielfalt und Kreativität, steht im Mittelpunkt einer neuen Studie, die von einem interdisziplinären Forschungsteam der Freien Universität Berlin, der University of Bath, dem King’s College London und der Karlstad University durchgeführt wurde. Diese umfassende Untersuchung, veröffentlicht im renommierten „Journal of Marketing“, beleuchtet die Auswahlkriterien von Clubselekteuren in einer Stadt, die sich seit den 1970er Jahren zu einem Magneten für Nachtschwärmer entwickelt hat. In den letzten Jahrzehnten ist die Clubkultur immer mehr zum Anziehungspunkt für Musikliebhaber geworden, wobei die Entwicklung in West-Berlin als kreativer Zufluchtsort für Künstler in den 1980er Jahren begann. Clubs wie das SO36 und der legendäre Dschungel prägten diese Ära.

Die aktuelle Studie basiert auf 38 Interviews mit Selekteuren, Clubbesitzern, DJs und Gästen sowie einer eingehenden Analyse von Presse- und Archivmaterial. Laut fu-berlin.de werden Gäste in renommierten Clubs oft vor ein Paradoxon gestellt: Sie müssen sich „einfügen“ und gleichzeitig „herausstechen“. Wichtige Faktoren für die Auswahl sind Kleidung, Kenntnisse der Szene und Ausstrahlung. Die Clubbetreiber verfolgen eine bewusste Gästeselektion, um einen „sicheren Raum“ für marginalisierte Gruppen zu schaffen. Dies umfasst die Berücksichtigung unterrepräsentierter Identitätsmerkmale, die zur Diversität des Publikums beitragen.

Die Entwicklung der Berliner Clubkultur

Die Clubszene erlebte nach dem Mauerfall 1989 einen kulturellen Aufbruch. Leerstehende Gebäude in Ost-Berlin boten Raum für neue Projekte. In den 1990er Jahren boomte die Technokultur mit ikonischen Clubs wie dem Tresor und dem E-Werk. Die 2000er Jahre brachten eine Konsolidierung, die durch den berühmten Berghain/Panorama Bar repräsentiert wird, bekannt für seine strenge Türpolitik. In den 2010er Jahren diversifizierte sich die Szene weiter mit neuen Clubs wie Kater Blau und Sisyphos, die für ihre kreativen Ansätze und Festivalcharakter bekannt sind, wie after-work-berlin.com berichtet.

Die Herausforderungen während der COVID-19-Pandemie, die zu Schließungen führten, veranlassten viele Clubs, auf Livestreams und virtuelle Partys zu setzen. Die Berliner Clubkultur bleibt eng mit den politischen und sozialen Veränderungen der Stadt verbunden. Ein Beispiel für die Bemühungen um mehr Diversität ist das Kollektiv Grrrl-Noisy, das sich für die Sichtbarkeit von FLINTA-Musiker:innen einsetzt. Dies verdeutlicht, wie wichtig Inklusion in der Musikszene bleibt. Die Diversität der Clubs wird auch durch die Rückkehr zu nachhaltigen Praktiken geprägt, wovon Berghain seit seiner Anerkennung als Kulturstätte im Jahr 2019 ein gutes Beispiel ist.

Diversität und Selektivität im Clubbetrieb

Die Ergebnisse der Berliner Studie zeigen, dass Clubbetreiber eine spezifische Erwartung an ihr Publikum formulieren, Gestaltungsmerkmale wie Eventnamen, Bildsprache und Dresscodes klar definieren. Diese selektive Inklusion und Exklusion unterstützt die Schaffung einzigartiger Atmosphären in den Clubs. Überwachungskameras kommen häufig zum Einsatz, um das Verhalten potenzieller Gäste zu analysieren. Die Studienautoren zeigen, dass der Publikums-Mix durch einen dreistufigen Marketing- und Filterprozess optimiert wird, der sich auch auf andere Bereiche ausdehnen lässt, wie etwa bei Live-Sport-Events oder Festivals.

Die Berliner Clubszene trägt mit beeindruckenden 1,48 Milliarden Euro zum Tourismus der Stadt bei und bleibt ein Schlüsselakteur in der kreativen und kulturellen Landschaft Berlins. Angesichts der sich ändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wird die zukünftige Entwicklung weiterhin von Themen wie Diversität und Inklusion geprägt sein, die auch auf Festivals wie dem Wacken Open-Air, das einen Mangel an Musikerinnen festgestellt hat, immer häufiger angesprochen werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fu-berlin.de
Weitere Infos
after-work-berlin.com
Mehr dazu
tagesspiegel.de

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