
Prof. Dr. Stefan Brüggenwirth wird ab dem 1. März 2025 als Professor für Kognitive Sensorik an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Ruhr-Universität Bochum tätig. Seine Berufung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft. Brüggenwirth, der seit 2018 an der Universität arbeitet, hat einen klaren Forschungsschwerpunkt: die Verarbeitung von Sensordaten mit künstlicher Intelligenz.
Die Anwendung dieser Technologien ist vielfältig. Er beschäftigt sich mit Bereichen wie maschinellem Lernen, statistischen Methoden und multisensorieller Datenfusion sowie der Signalverarbeitung und Objekterkennung. Sensoren wie Radar, LIDAR und Kameras sind essenziell, da sie Entfernungen, Geschwindigkeiten und Winkel von Objekten messen. Die von diesen Sensoren erfassten Rohdaten müssen jedoch interpretiert werden, um in industriellen Anwendungen praktisch genutzt werden zu können. Brüggenwirth hebt hervor, dass KI-Verfahren eine datengetriebene Auswertung ermöglichen und somit für Anwendungsbeispiele in der Industrie 4.0, der mobilen Robotik, dem autonomen Fahren und der Medizintechnik unerlässlich sind.
Forschungspraxis und Studierendenförderung
Brüggenwirth betont die Wichtigkeit, Studierende mit praktischen Beispielen aus der Forschung vertraut zu machen. Die Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich am Fraunhofer-Institut für Masterarbeiten oder Dissertationsprojekte zu bewerben. Zudem wird die Präsenz des Fraunhofer-Instituts im Technologiezentrum Bochum aufgebaut, was den Studierenden vor Ort vielversprechende Perspektiven eröffnet.
Die neue Professur von Brüggenwirth ergänzt die Kooperation mit dem Lehrstuhl für integrierte Hochfrequenzsensoren von Prof. Dr. Dirk Nüßler, was die Forschungslandschaft an der Ruhr-Universität Bochum bereichert.
Herausforderungen autonomer Systeme
Das Thema autonome Fahrzeuge stellt eine große Herausforderung dar. Diese müssen nicht nur sicher im Straßenverkehr agieren, sondern auch zuverlässig funktionieren. So ist ein autonomes Fahrzeug, das in unklaren Situationen am Straßenrand hält, zwar sicher, jedoch nicht zuverlässig. Die Entwicklung solcher Fahrzeuge erfordert Millionen von Testkilometern, um Erfahrungen zu sammeln und ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Um Autonomie zu garantieren, müssen Fahrzeuge unter verschiedenen Bedingungen getestet werden, einschließlich verschiedener Lichtverhältnisse und Wetterbedingungen. Jede Änderung der Software erfordert sorgfältige Tests. Der Erfolg dieser Technologien hängt entscheidend von KI-basierten Methoden sowie kognitiven Systemen ab. Diese müssen zudem drei zentrale Anforderungen erfüllen: Sicherheit, Verlässlichkeit und Kosten. Dies ist besonders wichtig, da die Systeme auch auf unerwartete Ereignisse souverän reagieren müssen. Ein autonomes Auto beispielsweise muss bei unidentifizierten Objekten sicher agieren und Entscheidungen wie Bremsen oder Ausweichen treffen können.
Das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS arbeitet an der Verbesserung kognitiver Systeme, insbesondere in den Bereichen der kognitiven Vernetzung, der Entwicklung flexibler Architektur und des kognitiven Verhaltens, um sicherzustellen, dass KI innerhalb dieser Systeme zuverlässig arbeitet.