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Boehringer Ingelheim investiert 600.000 Euro in Leberforschung!

Die medizinische Forschung steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Lebererkrankungen sind eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität weltweit. In Europa sterben jährlich nahezu 300.000 Menschen an diesen Erkrankungen, die oft durch chronische Leberschäden hervorgerufen werden, darunter Leberfibrose und metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH). Diese Problematik hat die Boehringer Ingelheim Stiftung veranlasst, die Grundlagenforschung zur Therapie von Leberfibrose und Fettleber-Hepatitis finanziell mit 600.000 Euro zu unterstützen. Diese Förderung ist Teil des Programms Rise up!, das innovative Grundlagenforschung über einen Zeitraum von drei Jahren unterstützen soll. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) berichtet, dass die Gruppe unter der Leitung von Professor Dr. Amar Deep Sharma maßgeblich zu dieser Forschung beitragen wird.

Professor Sharma untersucht insbesondere RNA-Strukturen als potenzielle therapeutische Ziele. Er hat bereits erste Erfolge mit einer mRNA erzielt, die den Bauplan für den Hepatozyten-Kernfaktor 4 alpha (HFN4α) enthält. Dieser Schlüsselfaktor spielt eine zentrale Rolle im Leberstoffwechsel und sein Spiegel sinkt bei fortschreitender Leberfibrose. Die therapeutische mRNA war in der Lage, den HFN4α-Spiegel zu normalisieren und somit Leberschäden zu verringern.

Herausforderungen der Leberfibrose

Leberfibrose stellt ein schwerwiegendes klinisches Problem dar, das mit einer Vielzahl von Gesundheitsrisiken einhergeht. Der Mechanismus der Fibrose, die durch die Aktivierung von Hepatischen Sternzellen und der Ansammlung von Kollagenen und Muskelproteinen in der extrazellulären Matrix gekennzeichnet ist, führt nicht nur zu einer erhöhten Mortalität, sondern beeinflusst auch die Ergebnisse nach Lebertransplantationen. Die Mortalität steigt mit zunehmender Fibrose exponentiell an, insbesondere wenn der Fortschritt zur Zirrhose führt. Studien zeigen, dass aktuell keine Therapien zur direkten Behandlung von Leberfibrose existieren, was die Dringlichkeit der Forschung unterstreicht.

Sharma und sein Team haben zudem neue potenzielle Regulatoren der Fibroseentwicklung identifiziert. Das aktuelle Projekt zielt darauf ab, die Funktion dieser RNA-Kandidaten zu untersuchen und sie für RNA-basierte Therapien zu nutzen.

Empfehlungen zur Verbesserung der Lebergesundheit

Die Prävention von Lebererkrankungen ist ebenso wichtig wie die Forschung. Ernährung und Lebensstil spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Leber. Experten empfehlen eine mediterrane Ernährung, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln und hochwertigen Fetten ist und den Verzehr von gesättigten Fettsäuren sowie Zucker, insbesondere Fructose, reduziert. Ein optimaler Abstand zwischen den Mahlzeiten von fünf Stunden kann ebenfalls zur Gesundheitsförderung beitragen.

Kaffeekonsum wird als vorteilhaft erachtet, da Studien zeigen, dass drei bis fünf Tassen pro Tag als hepatoprotektiv wirken. Darüber hinaus ist regelmäßige körperliche Aktivität – etwa drei bis vier Stunden pro Woche – von Bedeutung, um die Insulinsensitivität zu steigern.

Die Erforschung der Lebererkrankungen und die Entwicklung neuer Therapien sind dringend erforderlich, da viele leberbezogene Mortalitäten mit der Zunahme von Fibrose und deren Fortschritt steigen. Investitionen in die Forschung und Aufklärung über gesunde Lebensweisen sind entscheidende Schritte zur Bekämpfung dieser ernsthaften Gesundheitsprobleme.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mhh.de
Weitere Infos
pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Mehr dazu
diepta.de

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