
In einer umfassenden bundesweiten Studierendenbefragung, die im Dezember 2023 und Januar 2024 durchgeführt wurde, hat die Brandenburgische Technische Universität (BTU) bemerkenswerte Ergebnisse zu ihrer internationalen Ausrichtung erzielt. Bei dieser Umfrage nahmen 132 deutsche Hochschulen teil, um zu untersuchen, wie Studierende international vernetzt sind und welche Mobilitätsmöglichkeiten sie wahrnehmen. Prof. Wolfram Berger, Vizepräsident für Internationalisierung der BTU, äußerte, dass die positiven Ergebnisse die strategische Ausrichtung der Universitätsinternationalisierungspläne bestätigen.
Die Befragung seitens der BTU zeigte, dass die Studierenden eine „Allgemeine Zufriedenheit: Studium“ von durchschnittlich 4,0 Punkten (auf einer Skala von 1 bis 5) bewerteten. Auch die „Allgemeine Zufriedenheit: Hochschule“ erhielt mit 3,9 Punkten hohe Werte. Besonders hervorgehoben wurde die positive Bewertung der forschungsorientierten Studiengänge, die vollständig auf Englisch angeboten werden. Dies trägt dazu bei, dass 61,7 Prozent der befragten internationalen Studierenden planen, längerfristig in Deutschland zu arbeiten.
Internationale Mobilität im Fokus
Die Umfrage, finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), erhielt mit einer Rückmeldequote von 10,4 Prozent eine überdurchschnittliche Resonanz. Insgesamt wurden 639 Studierende befragt, davon 313 Bildungsinländer*innen und 326 Bildungsausländer*innen. Besonders auffällig ist, dass etwa die Hälfte der Befragten eine Karriere im Land Brandenburg in Betracht zieht.
Das Thema der internationalen Mobilität wurde auch in dem Ergebnisbericht des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) behandelt. Bei der Umfrage im Sommersemester 2021 gab es eine signifikante Abnahme von studienbezogenen Auslandsaufenthalten, die bis zum sechsten Semester nur noch 19 Prozent betrug. Dies ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2006, als die Zahl über 30 Prozent lag. Die Coronapandemie hatte die Mobilität vorübergehend um etwa 50 Prozent reduziert.
Herausforderungen und Trends
Professor Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft hebt die Bedeutung von Auslandserfahrungen für die Entwicklung sozialer und kommunikativer Kompetenzen in der heutigen Arbeitswelt hervor. Unternehmen erwarten von Bewerber*innen, dass sie in der Lage sind, mit unsicheren Situationen umzugehen und sich auf vielfältige Gruppen einzustellen.
Um dem Rückgang der internationalen Studierendenmobilität entgegenzuwirken, plant der DAAD gemeinsam mit dem DZHW, die Ursachen zu erforschen und Lösungen anzubieten. Wichtige Ansatzpunkte sind die Vermittlung der Bedeutung von Auslandsaufenthalten sowie flexible Mobilitätsangebote, die den unterschiedlichen Lebensrealitäten der Studierenden gerecht werden sollen.
Die Kombination von virtuellen und physischen Austauschformaten wird als Schlüssel zur Verbesserung der Credit Mobility betrachtet. Die Kampagne „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ soll dazu beitragen, die Studierendenmotivation zu steigern und die Internationalisierung der Hochschulen voranzutreiben.
Die BTU zeigt mit ihren Ergebnissen, dass international ausgerichtete Studiengänge und gezielte Strategien für die Universitätsinternationalisierung an Bedeutung gewinnen. In einer Zeit, in der außenpolitische und wirtschaftliche Herausforderungen die Studierendenmobilität beeinflussen, bleibt die BTU eine Vorreiterin im Bereich der internationalen Hochschulbildung.
Weitere Informationen finden Sie auf BTU, und zum Thema internationale Studierendenmobilität gibt der DAAD wichtige Einblicke.