Allgemein

Der Pflegekräftenotstand: Lösungen für die Zukunft der Versorgung!

Prof.in Dr.in Hildegard Theobald hat Ende März 2025 ihren Ruhestand an der Universität Vechta angetreten. Ihr Lebenswerk und ihre Forschung werden jedoch fortgesetzt, insbesondere durch eine Studie zur Rolle von Pflegekräften mit Migrationshintergrund in der älteren Pflege. mynewsdesk.com berichtet, dass sie sich in ihrer Forschungsarbeit auf die Organisationelle Gerontologie spezialisiert hat, mit einem starken Fokus auf die Bedingungen der pflegerischen Versorgung älterer Menschen.

Ihre aktuelle Forschung zielt darauf ab, den Einfluss von Pflegekräften mit Migrationshintergrund zu untersuchen. Dabei wird ein internationaler Vergleich von politischen Ansätzen im Bereich Pflege durchgeführt. Hierbei werden auch die Herausforderungen in der 24-Stunden-Betreuung und das Konzept der (Social) Care aus der Geschlechterforschung als theoretischer Rahmen genutzt.

Demografische Herausforderungen und Pflegebedarf

Die Notwendigkeit, die Bedeutung von Pflegekräften zu ergründen, ist durch den drängenden Pflegekräftemangel in Deutschland verstärkt worden. Laut Informationen von bpb.de gibt es bereits einen alarmierenden Anstieg des Pflegebedarfs, der durch die demografische Entwicklung verschärft wird. Im Jahr 2022 gab es etwa 100 gemeldete Stellen für examinierte Pflegefachkräfte, jedoch nur 33 Arbeitslose. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2035 eine Versorgungslücke von beinahe 500.000 Fachkräften entstehen könnte.

Ein wesentlicher Faktor, der zur Verschärfung des Problems beiträgt, ist die Ökonomisierung des Gesundheits- und Pflegewesens. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind durch hohen Zeitdruck und Schichtarbeit geprägt. Dies führt zu unzureichender Anerkennung professioneller Pflegearbeit, was wiederum zu Unzufriedenheit und einer hohen Fluktuation unter den Fachkräften beiträgt.

Integration von zugewanderten Pflegekräften

Um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken, wird die Zuwanderung von Pflegekräften als eine mögliche Lösung betrachtet. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um Zuwanderungshürden zu senken, wie die Westbalkanregelung seit 2016. Darüber hinaus hat das Programm „Triple Win“ mehr als 4.162 Pflegekräfte von 2010 bis Mai 2023 aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland rekrutiert. Im Jahr 2022 waren rund 23.000 Pflegekräfte aus diesen Ländern tätig.

Die Integration dieser zugewanderten Pflegekräfte in die deutsche Pflegebranche ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Oft sehen sie sich mit Problemen bei der Anerkennung ihrer ausländischen Abschlüsse konfrontiert. Um als Fachkraft anerkannt zu werden, müssen bei vielen die Anforderungen an Deutschkenntnisse das B2-Niveau erreichen, was nicht selten als ausschließendes Kriterium wirkt. Dies führt dazu, dass viele qualifizierte Arbeitskräfte unter ihren Möglichkeiten arbeiten und das Risiko von Diskriminierung im Arbeitsalltag erhöht wird.

Alltagsrassismus, der sich in Hierarchisierungen und Abwertungen gegenüber migrierten Pflegekräften äußert, trägt zudem zur Belastung der Pflegebeziehungen bei. Es ist daher entscheidend, nicht nur Arbeitskräfte zu gewinnen, sondern auch ihre nachhaltige Integration in die Pflegebranche zu fördern. Betriebliche Unterstützung zur Anerkennung von Qualifikationen und beim Spracherwerb sind dabei unerlässlich.

Die menschliche Dimension und die vielschichtigen Herausforderungen im Bereich der Pflege machen die Forschung von Prof.in Dr.in Hildegard umso relevanter. Ihre Studie zur Anerkennung und den Hürden, denen migrierte Pflegekräfte im Berufsalltag begegnen, soll im September 2025 abgeschlossen werden und wird voraussichtlich wichtige Einsichten in die Pflegekräfte-Situation Deutschlands liefern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mynewsdesk.com
Weitere Infos
bpb.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert