
Am 9. März 2025 hat die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) eine umfassende Analyse zur Zukunft der Quantentechnologien in Deutschland veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschland und Europa gute Voraussetzungen haben, um im internationalen Wettbewerb mit Ländern wie den USA und China mitzuhalten. Allerdings sind bahnbrechende Innovationen in Bereichen wie Quantencomputing, Sensorik und Kommunikation notwendig, um eine Führungsrolle zu erreichen.
Die EFI betont, dass viele Entwicklungen im Bereich der Quantentechnologien noch am Anfang stehen. Daher seien strategische Weichenstellungen unerlässlich, um die Position Deutschlands zu festigen. In diesem Zusammenhang wird die europäische Zusammenarbeit als entscheidend angesehen, um „Quantum Computing Made in Europe“ zu fördern. Professorin Dr. Carolin Häussler weist darauf hin, dass Deutschland eine starke Tradition in der Quantenphysik und exzellente Grundlagenforschung hat, die es zu nutzen gilt.
Strategische Maßnahmen und nationale Quantenstrategie
Die EFI empfiehlt der Bundesregierung eine nationale Quantenstrategie, um die Weiterentwicklung von Quantentechnologien voranzutreiben. Wichtige Maßnahmen umfassen die Entwicklung von Technologie-Roadmaps, den Ausbau regionaler Innovationscluster und den Zugang zu Forschungsinfrastruktur. Des Weiteren wird ein Quanten-Benchmarking-Plattform vorgeschlagen, um den Fortschritt in diesem zukunftsträchtigen Bereich zu messen.
Ein zentrales Anliegen der Bundesregierung ist die Sicherung und der Ausbau der Innovationskraft sowie der technologischen Souveränität Deutschlands in den Quantentechnologien. Ziel ist es, marktfähige Produkte zu entwickeln und gleichzeitig einen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Klimaforschung, Gesundheit, Mobilität und Sicherheit zu leisten. Um dies zu gewährleisten, ist es entscheidend, Fachkräfte auszubilden und zu gewinnen.
Marktnähe und Innovationspotenzial
Trotz der Chancen, die Quantentechnologien bieten, gibt es nach wie vor erhebliche Unsicherheiten über den Zeitrahmen für die Verfügbarkeit universeller Quantencomputer. Deutschland hat in den letzten zwei Jahrzehnten nur etwa 70 Patente im Quantencomputing angemeldet, was darauf hinweist, dass der Transfer von Forschungsergebnissen in praktische Anwendungen nicht ausreichend vorangetrieben wurde.
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, fordert die EFI eine Verbesserung der Finanzierungsbedingungen für Start-ups und eine Unterstützung für Gründer aus der Forschung. Die von der Bundesregierung formulierte Strategie sieht vor, die Menschen über die Chancen von Quantentechnologien zu informieren und die Auswirkungen aufzuzeigen.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Vereinten Nationen 2025 als Jahr der Quantenwissenschaft und Quantentechnologien erklärt haben. Dies stellt einen bedeutenden Meilenstein dar, insbesondere da viele Anwendungen noch nicht marktreif sind. Deutschland hat hier die Möglichkeit, Entwicklungen aktiv mitzugestalten und sich als Vorreiter zu positionieren.
Insgesamt bieten Quantentechnologien großes Innovationspotenzial für Deutschland und die EU. Bei richtiger Förderung und einem koordinierten Vorgehen können deutsche Akteure im globalen Wettbewerb erfolgreich sein. Die Herausforderung besteht darin, dass die Technologien nicht nur im Rahmen der Grundlagenforschung bleiben, sondern auch in der industriellen Anwendung ihren Platz finden. uni-passau.de berichtet über die notwendigen Maßnahmen zur Sicherstellung dieser Entwicklung, während die deutsche Bundesregierung konkrete Schritte in der nationalen Quantenstrategie skizziert. Für einen umfassenden Einblick in die Anwendungsbereiche und die damit verbundenen Chancen ist ein Blick auf die Forschung zu optischer Bildgebung von Bedeutung.