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Die Geheimnisse der Stülper Huk: Archäologen auf Entdeckungstour!

Die Stülper Huk, eine kleine Halbinsel im Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer, spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Region Lübeck. Wissenschaftler und Archäologen haben sich in den letzten Jahren intensiv mit dieser strategisch wichtigen Lage beschäftigt. [uni-kiel.de] berichtet, dass die Stülper Huk als vermuteter Standort für eine Burg des Grafen Adolf II. diente. Diese Burg sollte den Schiffsverkehr und den Handel auf der Trave überwachen. Die Forschungsgeschichte der Stülper Huk reicht bis ins Jahr 1910 zurück, und trotz intensiver Untersuchungen sind viele Geheimnisse noch nicht gelüftet.

Besonders aufschlussreich sind die ältesten Funde, die bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Darüber hinaus zeigen weitere archäologische Entdeckungen, dass der Standort auch in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten sowie im Mittelalter genutzt wurde. Die Datierung der Wallanlagen bleibt bislang unklar, was die laufenden Forschungen weiter anregt. Die Kooperation zwischen dem Bereich Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck, dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sowie dem Exzellenzcluster ROOTS spielt eine zentrale Rolle in diesen Bemühungen.

Bedeutung der Stülper Huk für die Region

Dr. Felix Rösch, Unterwasserarchäologe und Projektleiter, hebt die Bedeutung der Stülper Huk für die Forschung hervor. Er erklärt, dass das Ziel der Archäologen darin besteht, das Verständnis der Besiedlung, Nutzung und Rolle der Stülper Huk im Verkehr auf der Trave zu erweitern. Die vorläufigen Untersuchungen haben bereits begonnen; Studierende und Archäologen der CAU führen Bohrungen, Oberflächenbegehungen und unterwasserarchäologische Suchen durch.

Geplant ist eine bedeutende Ausgrabung an einer der Wallanlagen im Herbst, die auf den ersten Ergebnissen der Voruntersuchungen basieren wird. Die Stülper Huk erhebt sich rund 16 Meter hoch als Erhebung des Hirtenbergs und verbindet historische Bedeutung mit geologischen Eigenschaften. Historisch gilt die Landzunge als Vorgänger Travemündes und als Zollstation. Hier sank 2023 ein geborgener Hanseschiff aus den späten 1650er Jahren in der Nähe, was die maritime Geschichte der Gegend unterstreicht.

Geschichte und archäologische Entdeckungen

Die Stülper Huk hat eine lange und faszinierende Geschichte, die im 12. Jahrhundert begann, als Heinrich der Löwe die Huk aufgrund ihrer strategischen Lage mit einer Burg befestigte. Diese wurde jedoch etwa 30 Jahre nach ihrer Errichtung von den Abodriten zerstört. Archäologische Funde aus der Steinzeit belegen, dass die Huk schon damals ein besuchter Ort war.

Die erste schriftliche Erwähnung der Huk datiert um 1147/1149 als Geländesporn des Hirtenberges. In der Nähe von Dummersdorf befinden sich Wall- und Grabenanlagen einer ehemaligen Befestigung, vermutlich eine Motte (Turmhügelburg). Ausgrabungen im 19. und 20. Jahrhundert haben die Reste dieser alten Befestigung freigelegt, darunter Grabenzüge und ein Innenraum mit Steinfundamenten. Diese Anlage wurde als Alt-Travemünde identifiziert und zieht sich durch die Chroniken von Helmold von Bosau und Arnold von Lübeck.

Graf Adolf II. von Holstein ließ die Burg nach einem Überfall des slawischen Abotritenfürsten Niklot erneuern. Im Jahr 1158 musste Graf Adolf II. Lübeck an Herzog Heinrich den Löwen abtreten, der auch die Burg am Stülper Huk übernommen hatte. Die Burg wurde 1181 während der Belagerung Lübecks von den Abotriten niedergebrannt. Der Name Travemünde wurde später auf eine neue Burg, die verlegt wurde, übertragen, während die alte Stelle an Bedeutung verlor. Diese geschichtsträchtigen Hintergründe machen die Stülper Huk zu einem wichtigen Bodendenkmal in Travemünde, das auch heute noch bedeutende Einblicke in die Vergangenheit der Region bietet.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-kiel.de
Weitere Infos
de.m.wikipedia.org

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