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Druck im Sport: Forscher kämpfen gegen Leistungseinbrüche!

Im Bereich des Leistungssports haben Drucksituationen einen enormen Einfluss auf die Performanz der Athleten. Um diese komplexen Mechanismen besser zu verstehen, erhält die Abteilung Leistungspsychologie der Deutschen Sporthochschule Köln Förderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Das Projekt, geleitet von Dr. Laura Voigt, untersucht die Theorie zur Erklärung von Leistung in Situationen mit hohem Druck. Dieses Forschungsprojekt ist besonders relevant für Bereiche wie Polizei, Notfallmedizin und Sport, wo schnelle Entscheidungen unter enormem Druck getroffen werden müssen. In diesen Momenten kann ein Leistungsversagen gravierende Folgen haben, sei es für die Gesundheit von Patienten oder im Wettkampfsport, wo jede Sekunde zählt.

Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, die Mechanismen hinter Leistungsversagen zu entschlüsseln und effektive Hilfsinterventionen zu entwickeln. Zuvor integrierten die Forscher in einem DFG-Vorprojekt zwei Schlüsselkonzepte in die „Theory of Simplified Information Processing in Action“: motorische Heuristiken und Bewegungsanalogien. Motorische Heuristiken sind vereinfachte Regeln, die die schnelle Auswahl von Bewegungen ermöglichen, während Bewegungsanalogien bekannte Bewegungsmuster nutzen, um neue Bewegungen zu erleichtern. Die zentrale Hypothese besagt, dass diese beiden Konzepte funktional äquivalent sind und zur Vereinfachung der Informationsverarbeitung beitragen können.

Einfluss von Aufmerksamkeitsprozessen

Ein weiterer Fokus des Projekts liegt auf den Aufmerksamkeitsprozessen, die im Leistungssport oft zu Leistungseinbußen führen. Studien zeigen, dass unter psychischem Druck die Aufmerksamkeit häufig vom Ziel abgelenkt wird, was bei automatisierten Bewegungen wie etwa im Basketball oder Tischtennis zu Fehlern führen kann. Baumeisters 1984 vorgestellter Erklärungsansatz verdeutlicht, dass die hohe Bedeutung einer Situation die Aufmerksamkeit stärker auf den Ausführungsprozess lenkt, wodurch automatisierte Fertigkeiten gestört werden können. Neuere Forschungen, unter anderem von Beilock et al. (2004), unterstützen diesen Ansatz und zeigen, dass ein interner Fokus auf die Ausführung stark negative Auswirkungen auf die Leistung haben kann.

Die Herausforderungen, die Athleten in Drucksituationen erleben, sind vielschichtig. Sie sehen sich nicht nur den Erwartungen von Trainern, Familie und Fans gegenüber, sondern auch dem Druck der sozialen Medien. Diese vielfältigen Quellen des Drucks manifestieren sich häufig in psychischen Problemen wie Stress, Angst und in schwerwiegenden Fällen sogar unter Druck stehende Leistungseinbrüche, auch als „Choking under Pressure“ bekannt. Der Zusammenhang zwischen psychischem Druck und physischer Leistung ist eng; negative Auswirkungen können von Schlafstörungen bis hin zu erhöhten Verletzungsrisiken reichen.

Strategien zur Bewältigung von Druck

Um den Herausforderungen des Leistungssports zu begegnen, müssen Athleten effektive Strategien entwickeln. Mentales Training, Mentalcoaching und Sporthypnose sind Ansätze, die Athleten unterstützen können. Techniken wie Visualisierung und Achtsamkeit helfen dabei, die eigene Leistung zu stabilisieren und Stress abzubauen. Ein weiterer Baustein ist die Setzung realistischer und erreichbarer Ziele, die in kleinere, handhabbare Aufgaben unterteilt werden. Ein starkes soziales Netzwerk aus Familie, Freunden und Teamkollegen kann ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Druck spielen.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Druck im Leistungssport individuell unterschiedlich ist und einen spezifischen Umgang erfordert. Mit den richtigen Strategien können Sportler nicht nur ihre Leistung verbessern, sondern auch ihr psychisches Wohlbefinden schützen. Die Ergebnisse des bevorstehenden Projekts an der Deutschen Sporthochschule Köln könnten entscheidend dazu beitragen, wissenschaftlich fundierte Interventionen zu entwickeln, die Athleten in Drucksituationen helfen.

Das Projekt startet am 1. Oktober 2025 und hat eine Laufzeit von drei Jahren. In Zusammenarbeit mit renommierten Universitäten in Neuseeland wird die Forschung durch zahlreiche Experimente unterstützt, welche die Rolle von motorischen Heuristiken und Bewegungsanalogien weiter eruieren sollen. Laut den Forschern könnte ein tieferes Verständnis dieser Prozesse dazu führen, dass Athleten besser auf Drucksituationen vorbereitet werden.

Deutsche Sporthochschule Köln berichtet, dass … Academia erläutert den Zusammenhang zwischen Aufmerksamkeitsprozessen und sportlichen Leistungen. Zudem beschreibt Mental Austria die Herausforderungen und Strategien für Athleten im High-Performance-Sport.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
dshs-koeln.de
Weitere Infos
academia.edu
Mehr dazu
mental-austria.com

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