
Am Sonntag, dem 9. März 2025, lädt das Philosophische Café zur Veranstaltung im Blue Note Café in Osnabrück ein. Bereits um 10 Uhr wird ein Frühstück angeboten, gefolgt von der eigentlichen Diskussion, die um 11.30 Uhr beginnt. In dieser Runde wird das wichtige Thema der Erinnerungskultur in Deutschland behandelt. Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Unter der Leitung von Prof. Dr. Arnim Regenbogen von der Universität Osnabrück wird die Veranstaltung einige tiefgehende Fragen aufwerfen:
- Benötigen wir Rückblicke auf private und öffentliche Lebensumstände?
- Welche Rolle spielen Rituale, Texte, Bilder sowie Denk- und Mahnmäler?
- Wie gestalten wir die Erinnerungskultur heute?
- Welche Bedeutung hat das Nichtvergessen für das Weiterleben unserer Gesellschaft?
Diese Themen sind relevanter denn je, insbesondere angesichts der sich verändernden zeitlichen Distanz zu den Geschehnissen des Nationalsozialismus. In Deutschland wurde der 27. Januar, der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, international als Gedenktag für die Opfer des Holocaust eingeführt. An diesem Tag wird an die systematische Vernichtung von sechs Millionen europäischen Juden und anderen Opfergruppen wie Sinti, Roma, Homosexuellen und Menschen mit Behinderungen erinnert, die vom NS-Regime verfolgt wurden, wie DW berichtet.
Erinnerungskultur als zentrale Herausforderung
Die Erinnerung an die NS-Verbrechen bleibt eine zentrale Herausforderung der deutschen Gesellschaft. Zahlreiche Gedenkstätten, darunter das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und das Denkmal für die Verfolgten der Sinti und Roma, dienen nicht nur als Orte des Gedenkens, sondern auch als Plattformen für Aufklärung und Inspiration. Die Notwendigkeit, die Geschichte aufzuarbeiten und sich den negativen gesellschaftlichen Trends entgegenzustellen, wird als zentral erachtet, um zukünftige Wiederholungen zu verhindern, wie bpb dokumentiert.
Die Diskussion über diese Themen ist auch deswegen hochaktuell, weil die gesellschaftliche Akzeptanz extrem rechter und rechtspopulistischer Meinungen zugenommen hat, was die Debatte um die Erinnerungskultur zusätzlich erschwert. Antisemitische Vorfälle haben in Deutschland zugenommen, insbesondere nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023. Politische Akteure, wie Jens Christian Wagner von der Gedenkstätte Buchenwald, stehen deshalb verstärkt unter Druck von rechtsextremen Gruppen, die die Erinnerung an den Holocaust anfeinden, wie DW hervorhebt.
Gedenken und Verantwortung
Die notwenige Auseinandersetzung mit der belasteten deutschen Geschichte zeigt sich auch in den Schulen. Schülerinnen und Schüler lernen über den Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht und besuchen Gedenkstätten. Diese berufliche und gesellschaftliche Verantwortung wird zukünftig noch wichtiger, um die Erinnerungskultur nicht nur emotional, sondern auch rational und auf Fakten basierend zu gestalten. Es ist entscheidend, dass die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und die Aufklärung über Menschenrechte lebendig bleiben und allen Generationen zugänglich sind.
Für das Philosophische Café am Sonntag wird somit ein Rahmen geschaffen, in dem sowohl die Verantwortlichen als auch die Teilnehmenden an der Diskussion von der Reflexion über die Vergangenheit in die Verantwortung für die Zukunft eintreten können. Um den Austausch zu fördern, steht der Kontakt zu Prof. Dr. Arnim Regenbogen von der Universität Osnabrück zur Verfügung, dessen E-Mail-Adresse über die Veranstaltungsankündigung zugänglich ist.