
Am 12. März 2025 hat das europäische Hochschulnetzwerk CESAER die EU zu höheren Investitionen in Forschung und Innovation aufgefordert. Dies wird von der RWTH Aachen unterstützt, die in einem offenen Brief an prominente EU-Vertreter wie Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments, und Ursula von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, auf die Notwendigkeit einer strategischen Fokussierung auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas hinwies. Ziel dieser Initiative ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Europas durch gezielte und erhöhte Investitionen im Bereich Forschung und Innovation nachhaltig zu sichern.
Die RWTH Aachen und andere Universitäten begrüßen die Zielsetzung der Europäischen Kommission, Forschung und Innovation zur zentralen Säule der Wirtschaft zu machen. In diesem Kontext unterstützen sie das Vorhaben, die EU- und nationalen Ausgaben für Forschung und Innovation auf über 3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Gleichzeitig wird jedoch Kritik am Europäischen Kompass für Wettbewerbsfähigkeit geäußert. Dieser entwickle keine klare Vision für eine bahnbrechende Politik in Bezug auf Forschung und Innovation.
Forderungen nach einem ehrgeizigen Rahmenprogramm
Ein zentraler Punkt der Forderungen ist die Notwendigkeit, die Investitionen in das gesamte Forschungs- und Innovationskontinuum zu erhöhen. Dies soll durch ein ehrgeiziges Rahmenprogramm mit einem höheren Budget geschehen. Es wird betont, dass Forschung und Innovation in wichtigen Bereichen wie komplexe Technologien, Gesundheits- und Biowissenschaften sowie fortgeschrittene Materialien und gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit gestärkt werden müssen. Der Grundsatz der Exzellenz soll dabei das Kernstück des nächsten Rahmenprogramms, RP10, bleiben.
Zusätzlich wird ein Ausbau des Europäischen Forschungsrats sowie der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen gefordert. Auch die Gründung eines autonomen Europäischen Innovationsrats wird als notwendig erachtet.
EU-Investitionen in Forschung und Innovation
Die EU hat sich in den Jahren 2023 bis 2024 entschieden, Forschende mit einem Fördervolumen von rund 13,5 Milliarden Euro zu unterstützen. Diese Mittel basieren auf dem Hauptarbeitsprogramm für Horizont Europa, das ein Gesamtvolumen von 95,5 Milliarden Euro umfasst. Diese Investitionen zielen darauf ab, Klimaziele zu erreichen, die Widerstandsfähigkeit im Energiebereich zu erhöhen und die Entwicklung digitaler Technologien zu fördern.
Insgesamt sind für 2023-2024 gezielte Mittel von über 5,67 Milliarden Euro für Klimaziele vorgesehen, die auch die Reduzierung von Treibhausgasemissionen umfassen. Darüber hinaus werden 1,67 Milliarden Euro zur Förderung der biologischen Vielfalt investiert, während über 4,5 Milliarden Euro in den digitalen Wandel fließen. Ein Betrag von fast 970 Millionen Euro wird im Einklang mit dem REPowerEU-Plan zur Unterstützung der Energiewende eingesetzt.
Diese zweckgebundenen Investitionen sind Teil einer umfassenden Strategie der EU, um Forschung und Innovation als Motor für das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu stärken. Die Herausforderungen, denen sich Europa gegenübersieht, erfordern entschlossenes Handeln und Zusammenarbeit sowohl innerhalb der EU als auch darüber hinaus. Der Aufbau von Partnerschaften zwischen Industrie und öffentlicher Hand und die Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich Forschung sind dabei essenziell.