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Euclid: Der neue Sternenhimmel – 26 Millionen Galaxien im Blick!

Das Weltraumteleskop Euclid, das am 1. Juli 2023 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet wurde, hat seinen regulären Betrieb aufgenommen und ist nun auf dem Weg, das Universum in einer nie dagewesenen Detailtiefe zu kartieren. Mit einem großen Gesichtsfeld, das 240-mal mehr erfasst als das Hubble-Teleskop, wird Euclid in den kommenden sechs Jahren entscheidende neue Erkenntnisse über die Dunkle Materie und Dunkle Energie gewinnen.

Euclid befindet sich im Orbit um den Lagrangepunkt L2, etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Nach einer 30-tägigen Reise zu diesem Gleichgewichtspunkt wird das Teleskop mit einer 600 Megapixel-Kamera die ersten Daten sammeln. Diese Kamera erfasst Licht im sichtbaren und infraroten Spektrum und kann so nicht nur große Galaxienhaufen, sondern auch weit entfernte Planeten ohne ihren Mutterstern abbilden.

Erste Ergebnisse und Daten

Bis zum aktuellen Zeitpunkt vom 19. März 2025 hat Euclid bereits 2000 Quadratgrad des Himmels, was 14 % des geplanten Abdeckungsbereichs entspricht, beobachtet. Dabei wurden beeindruckende 26 Millionen Galaxien entdeckt, die bis zu 10,5 Milliarden Lichtjahre entfernt sind. Die chemischen und strukturellen Eigenschaften dieser Galaxien werden in einem ersten Katalog zusammengeführt, während die Datenrate rund 100 Gigabyte pro Tag beträgt, was in etwa 30 bis 40 Kinofilmen pro Tag entspricht.

Ein erster Katalog von über 380.000 Galaxien wurde erstellt, basierend auf charakteristischen Merkmalen, und die Entdeckung von 500 Kandidaten für starke Gravitationslinseneffekte ist ein bedeutender Fortschritt. Diese Effekte sind entscheidend, um die Verteilung der Dunklen Materie im Universum zu untersuchen. Der Folgende Schritt in der Mission ist die Veröffentlichung der ersten kosmologischen Daten im Oktober 2026.

Neue Entdeckungen durch Euclid

Die ersten Bilder, die am 7. November 2023 veröffentlicht wurden, zeigen beeindruckende Strukturen und Phänomene im Universum, darunter den Galaxienhaufen Abell 2390, der etwa drei Milliarden Lichtjahre entfernt ist. Diese Bilder enthüllen nicht nur die Schönheit des Universums, sondern zeigen auch, dass Euclid mehr als 1,5 Billionen Waisensterne im Perseus-Galaxienhaufen entdeckt hat.

Darüber hinaus wurden auch wandernde Planeten, die nicht an einen bestimmten Stern gebunden sind, identifiziert. Die Schätzungen zur Anzahl solcher Planeten in unserer Galaxie belaufen sich auf mehrere Milliarden. Euclid wird in den kommenden Jahren die äußeren Regionen von Sternhaufen untersuchen und neue Kugelsternhaufen sowie Zwerggalaxien entdecken.

Durch seine umfassenden Messungen und Datensammlungen, die mit einer Datenerfassung vergleichbar mit dem James-Webb-Weltraumteleskop sind, bietet Euclid die Möglichkeit, eine 3D- bzw. 4D-Karte des Universums zu erstellen und somit einen Blick in die Vergangenheit vor etwa zehn Milliarden Jahren zu werfen. Die ersten Durchmusterungsdaten, die eine Vielzahl von Galaxienhaufen, aktiven galaktischen Kernen und veränderlichen Phänomenen umfassen, geben bereits einen vielversprechenden Ausblick auf die kommenden Forschungen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-bonn.de
Weitere Infos
mdr.de
Mehr dazu
spektrum.de

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