Allgemein

Europäische Wissenschaftler fordern Influenza-Forschungsnetzwerk für Pandemien!

Führende Influenza-Expertinnen und -Experten haben ein europäisches Netzwerk für Influenza-Forschung und -Reaktion gefordert, das die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik verbessern soll, um besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet zu sein. In einem Artikel, der am 18. Februar 2025 in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde, äußert Professorin Dr. Gülşah Gabriel vom Institut für Virologie der TiHo, dass Europa ein ähnliches Modell wie die Centers of Excellence for Influenza Research and Response (CEIRR) in den USA etablieren sollte. Dieses Modell hat sich als effektiv erwiesen, indem es eine schnelle Reaktion auf die H5N1-Situation ermöglichte und wichtige Daten für politische Entscheidungen lieferte.

Die europäische Forschungslandschaft ist zwar stark, doch besteht ein großes Problem in der Fragmentierung der Förderprogramme, die oft nur kurzfristige und nicht verlängerbare Zyklen bieten. Diese Unsicherheit erschwert es den Forschern, nachhaltig zu arbeiten. Professor Gabriel und andere Experten plädieren daher für ein langfristig finanziertes und koordiniertes Netzwerk, das nach dem Vorbild von CEIRR aufgebaut werden kann, um die Pandemiebekämpfung in Europa zu stärken. Ein solches Netzwerk könnte nicht nur zur Influenza-Forschung beitragen, sondern auch die Reaktionsfähigkeit auf neue Infektionskrankheiten verbessern.

Risikoeinschätzung und ökonomische Argumentation

Virologe Florian Krammer betont ebenfalls die Dringlichkeit eines Influenza-Forschungsnetzwerks in Europa. Er weist darauf hin, dass die derzeitige Verteilung der europäischen Influenza-Forscher und die unsichere Förderung ein großes Risiko darstellen. Insbesondere die Möglichkeit weiterer Grippe-Pandemien ist schwerwiegend, wie die Geschichte zeigt: Im letzten Jahrhundert gab es vier bedeutende Pandemien, darunter die Spanische Grippe (H1N1, 1918-1920) und die Schweinegrippe (H1N1, 2009).

Krammer warnt insbesondere vor den Gefahren des H5N1-Grippevirus, das in den USA mehrere Rinderherden infiziert hat und auch menschliche Infektionen verursachte. Die saisonale Influenza-Welle in den USA ist stark und die H5N1-Aktivität hoch, was die Notwendigkeit eines effektiven Reaktionsnetzwerks noch dringlicher macht. Krankenhäuser in verschiedenen Bundesstaaten sind bereits angewiesen worden, den Influenza-Subtyp bei Patienten zu bestimmen. Ein solches Netzwerk könnte nicht nur die Forschung stärken, sondern auch einen ständigen Austausch mit lokalen Behörden und der Europäischen Gesundheitsagentur ECDC sicherstellen.

Ein Aufruf an die politischen Entscheidungsträger

Die Notwendigkeit eines nachhaltigen europäischen Netzwerks für Influenza-Forschung ist unbestritten. Krammer fordert eine unbürokratische Leitung solcher Zentren durch akademische Personen. Zudem muss eine enge Anbindung an Entscheidungsträger auf nationaler und EU-Ebene sichergestellt werden. Diese Schritte sind entscheidend, um die wirtschaftlichen Kosten vergangener Pandemien, die in die Billionen gehen, zu vermeiden und in die zukünftige Gesundheit der europäischen Bevölkerung zu investieren.

Das Anliegen der Forscher ist klar: Ein europäisches Pendant zu CEIRR könnte nicht nur die Reaktionsfähigkeit auf Influenza-Pandemien verbessern, sondern auch langfristig Sorge für die öffentliche Gesundheit in Europa tragen. Stakeholder aus der Wissenschaft und die Politik sind nun gefordert, diese Vision zu verwirklichen und in die nötigen Strukturen zu investieren.

Insgesamt zeigen die Äußerungen von Professor Gabriel und Dr. Krammer die Dringlichkeit und Relevanz dieser Initiative für die Zukunft der Influenza-Forschung in Europa und die damit verbundenen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken.

Zusammenfassend fordern die Experten eine koordinierte Anstrengung, um Europa auf zukünftige Herausforderungen im Bereich Influenza und andere Infektionskrankheiten vorzubereiten, was langfristig nicht nur im Sinne der Gesundheit, sondern auch der Wirtschaft wichtig ist. Ein europäisches Influenza-Forschungsnetzwerk könnte ein entscheidendes Element in dieser Strategie darstellen.

Für weitere Informationen zu dieser Thematik, siehe die Berichterstattung von tiho-hannover.de, studium.at und ergänzende Informationen von ecdc.europa.eu.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tiho-hannover.de
Weitere Infos
studium.at

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert