
Am 8. März 2025 berichten Forscher der Technischen Universität Dortmund über aktuelle Erkenntnisse zur regionalen Ungleichheit in Deutschland, die unter anderem durch die Arbeit von Christiane Hellmanzik und ihrem Team untersucht werden. Hellmanzik beschäftigt sich insbesondere mit den Ursachen dieser Ungleichheiten, die durch Faktoren wie Altersstruktur, Migration, Klimawandel und Infrastruktur beeinflusst werden. Gemeinsam mit Prof. Jens Wrona analysiert sie die Auswirkungen der deutschen Besatzungszonen nach dem Zweiten Weltkrieg auf die Handelsbeziehungen. Erste Ergebnisse zeigen, dass die politischen Ausrichtungen internationaler Beziehungen bis in die Gegenwart von diesen historischen Ereignissen geprägt sind. Dies verdeutlicht, wie tiefgreifend die Geschichte in die gegenwärtige wirtschaftliche Realität eingreift.
Ein weiteres Projekt unter der Leitung von Maren Kaliske widmet sich dem Abstimmungsverhalten europäischer Mitgliedstaaten in Bezug auf die Regulierung CO2-intensiver Industrien. Hierbei wird untersucht, ob Staaten gemeinsame Ziele verfolgen oder versuchen, Wettbewerbsvorteile zu erlangen, indem sie auf emissionsintensive Industrien setzen. Kaliske berichtet, dass verbindliche Umweltabkommen innerhalb der EU unerwünschte effekte in diesen Regulierungsprozessen offenbar umgehen.
Forschung zu strukturellen Ungleichheiten
Die Arbeit zur regionalen Ungleichheit in Deutschland befasst sich mit einem komplexen Gefüge von Faktoren. Ein Ziel ist es, eine umfassende Sichtweise auf die räumlichen Disparitäten zu entwickeln. Dazu untersucht die Forschung über 40 Indikatoren, die zu zwölf Dimensionen der Ungleichheit verdichtet werden. Auf Kreisebene werden Clusteranalysen durchgeführt und durch Fallstudien sowie kleinräumige Betrachtungen einzelner Regionen ergänzt. Die signifikanten Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland seit der Wiedervereinigung sowie die markanten Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Räumen werden dabei besonders hervorgehoben.
Diese umfassende Analyse hat das Ziel, die unterschiedlichen Dimensionen und Auswirkungen regionaler Ungleichheit zu beleuchten. Die Autoren des Forschungsprojekts – Hülz, Krätzig, Siegloch und Streng – veröffentlichen ihre Erkenntnisse in dem ZEW Discussion Paper Nr. 24-015, veröffentlicht in Mannheim 2024. Die Präsentation dieser Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Probleme, die durch regionale Ungleichheit entstehen.
Vorbereitung und Teamarbeit
Christiane Hellmanzik hebt die Bedeutung von Kommunikation und Vertrauen zwischen Professoren und Doktoranden hervor. Laut ihrer Erfahrung ist eine gute Teamarbeit unerlässlich für die erfolgreiche Beantragung eines Graduiertenkollegs. Sie und ihr Team begannen bereits zwei Jahre vor der Einreichungsfrist mit der Arbeit am Fortsetzungsantrag für das Graduiertenkolleg Regional Disparities & Economic Policy, das 2024 von der DFG um vier Jahre verlängert wurde. Kaliske, selbst Teil des Graduiertenkollegs, beschreibt ihre Promotion als einen bedeutenden Gewinn, unterstützt durch ein breites Netzwerk, das die Forschung bereichert.
Die Zusammenarbeit der Forscher und ihre regelmäßigen Austauschformate fördern nicht nur den wissenschaftlichen Dialog, sondern stärken auch das Fundament für zukünftige Forschungsprojekte. Diese kollegiale Umgebung wird als entscheidend für die Entwicklung innovativer Ansätze betrachtet, die letztlich zur Lösung von Herausforderungen in der regionalen Entwicklung beitragen können.