
Am 14. März 2025 wird im Museum für Naturkunde Chemnitz eine besondere Veranstaltung stattfinden, die ganz im Zeichen der Paläontologie steht. Lehramtsstudierende der Technischen Universität Chemnitz präsentieren an diesem Tag ihre Federzeichnungen zum Fossil des Jahres 2025, einer hauseigenen Auszeichnung, die von der Paläontologischen Gesellschaft seit 2008 vergeben wird.
Das Fossil des Jahres, die 330 Millionen Jahre alte Hai-Eikapsel Fayolia sterzeliana, stammt aus dem Unterkarbon und wurde in den Gebieten Chemnitz-Borna und Glösa gefunden. Diese einzigartige Eikapsel ist bemerkenswert, da sie etwa 40 Millionen Jahre älter ist als der berühmte versteinerte Wald in der Region. Die Präsentation der Federzeichnungen beginnt um 18 Uhr und ist Teil der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestreffen der Wirbeltierpaläontologen.
Künstlerische Auseinandersetzung mit Fossilien
Im November 2024 setzten sich die Studierenden am Zentrum für Lehrer*innenbildung und Bildungsforschung intensiv mit der Hai-Eikapsel sowie weiteren Sammlungsstücken auseinander. Dr. Ilja Kogan, der Kustos des Museums, stellte die Sammlungsstücke für die Studienzwecke zur Verfügung. Die resultierenden Federzeichnungen zeigen nicht nur die Formen und Strukturen von Fayolia sterzeliana, sondern auch das Aussehen von versteinerten Ammoniten, Korallen, Seelilien, versteinertem Holz und Muschelmarmor.
Diese künstlerischen Arbeiten sind Bestandteil einer Kooperation zwischen der Professur Fachdidaktik Kunst der TU Chemnitz und dem Museum für Naturkunde. Die Ausstellung hat zum Ziel, das Interesse an Paläontologie zu fördern und die Wichtigkeit von Fossilien als Teil der Erde- und Lebensgeschichte hervorzuheben.
Die Bedeutung von Fossilien in der Wissenschaft
Chemnitz ist nicht nur für seine einzigartigen Fossilien bekannt, sondern auch für die Erfindung des Begriffs „Fossil“ durch den Geologen Georgius Agricola im Jahr 1546. Das Museum ist stolz darauf, die Auszeichnung für das Fossil des Jahres bereits viermal erhalten zu haben, unter anderem in den Jahren 2010, 2015 und 2023. Für die Wissenschaft sind Fossilien von zentraler Bedeutung, um die Geschichte des Lebens auf der Erde zu verstehen.
Der Prozess der Paläontologie umfasst komplexe Schritte, von der geologischen Kartierung fossilführender Sedimente über systematische Grabungen bis hin zur Analyse der gefundenen Überreste. Diese Schritte sind entscheidend, um die Lebensgemeinschaften vergangener Zeiten zu rekonstruieren und deren Entwicklungsgeschichte zu verstehen. Fossilien bieten Geologen auch wertvolle Informationen über frühere Umweltbedingungen und biotische Wechselwirkungen.
Insgesamt wird die Veranstaltung am 14. März nicht nur eine Feier der künstlerischen Talente der Lehramtsstudierenden sein, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Paläontologie als Wissenschaftsdisziplin in der Region Chemnitz.