
Vom 24. bis 27. März 2025 findet an der Universität Ulm die Frühjahrsakademie statt, die sich dem Thema „Nutzen und Wirkung in der Medizin“ widmet. Knapp 400 Teilnehmer im dritten Lebensalter haben sich sowohl vor Ort als auch online angemeldet. Der Auftaktvortrag wird von Professor Thomas Wirth gehalten, der über zukünftige Entwicklungen in der Krebsmedizin spricht. Die Begrüßung der Anwesenden erfolgt durch den Vize-Präsidenten Professor Michael Kühl, während Katrin Albsteiger, die Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm, und Ulrich Soldner, Vorstand des ZAWiW-Förderkreises, Grußworte sprechen.
Dr. Markus Marquard, Geschäftsführer der Akademie, stellt im Rahmen der Programmvorstellung das umfassende Angebot dar, das auch rund 50 online zugeschaltete Gäste einbezieht. Neben den Hauptvorträgen zu Gesundheitspolitik und genetischem Risiko für Tumorerkrankungen werden auch personalisierte Immuntherapien thematisiert. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, Karten für die Vorträge zum Preis von 15 Euro zu erwerben, entweder im ZAWiW-Sekretariat oder am Infopoint im Forum.
Vielfältige Themen und interaktive Formate
Die Akademiewoche bietet nicht nur Vorträge, sondern auch Arbeitsgruppen am Nachmittag sowie Angebote in der Mittagspause und am Mittwoch. Die Themen der Arbeitsgruppen sind breit gefächert: von Theaterspielen über Künstliche Intelligenz im Alltag bis hin zu nachhaltigen Mobilitätskonzepten und der Klimakrise aus der Perspektive junger Aktivist:innen. Ein zentrales Ziel der Akademiewoche ist die Bekanntmachung des Angebots bei Studierenden und die Förderung des intergenerationellen Austauschs.
Ein Highlight der Veranstaltung wird der Wissensmarkt am Donnerstagmittag von 12:00 bis 14:00 Uhr im Forum sein. Hier präsentieren Ulmer Standorte der Deutschen Zentren für medizinische Forschung sowie weitere Forschungsprojekte ihre aktuellen Arbeiten.
Innovationen in der Krebsforschung
Ein bedeutendes Thema, das in diesen Kontext gehört, ist die personalisierte Immuntherapie. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des NCT Heidelberg haben ein hochempfindliches Verfahren zur Identifikation tumorspezifischer „Neoepitope“ entwickelt. Diese Neoepitope sind durch Mutationen veränderte Proteinabschnitte, die vom Immunsystem als fremd erkannt werden.
Die neue Methode basiert auf Massenspektrometrie (MS) und ermöglicht die Detektion seltener Proteinfragmente. Dies ist besonders wichtig, da personalisierte Immuntherapien, wie therapeutische Krebsimpfungen oder zelluläre Therapien, präzise Kenntnisse über diese krebstypischen Veränderungen benötigen. Das Verfahren, bekannt als „optiPRM“, bringt eine schnellere und präzisere Bestimmung individueller Krebs-Neoepitope, auch aus minimalen Gewebeproben, mit sich.
Bereits in einer Probe von nur 2,5 Millionen Krebszellen konnte ein Neoepitop nachgewiesen werden. In kleinen Tumorgewebeproben von drei Patienten wurden insgesamt fünf Neoepitope identifiziert und teilweise immunologisch bestätigt. Experten betonen die Bedeutung der Validierung dieser Ziel-Epitopen für die Entwicklung therapeutischer T-Zellen, was zu einer potenziell effektiveren Krebsbehandlung führen kann.
Das Augenmerk auf solche innovativen Ansätze zur Identifikation von Krebsmarkern wird während der Frühjahrsakademie in verschiedenen Vorträgen weiter vertieft. Damit wird die Bedeutung der aktuellen Forschung in der Krebsmedizin und der personalisierten Therapie nochmals unterstrichen.